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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 13. Abhandlung): Charetos gnomai — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32888#0003
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I.

Unter dem Namen eines Chares haben wir durch Stobaios
drei Bruchstücke mit gnomisch-paränetischem Inhalt, nämlich
außer einem trochäischen Tetrameter gegen den Neid (Stob.
38, 3 = fr. 3 NAUCK):
μή φθονεί τοΐς εύτυχοΰσι, μή δοκής είναι κακός

zwei iambische Stücke, von denen das eine (Stob. 17, 3 = fr. 1 N.):
γαστρός δε πειρώ πάσαν ήνίαν κρατεΐν.
μόνη γάρ ών πέπονθεν ουκ έχει χάριν,
αεί δε τοΰ δέοντος^) ένδεΐται πλέον,
οστις δε γαστρός μή κρατεΐν έπίσταται,
ουτος τά πλείω των κακών έχει κακά

in fünf Versen Beherrschung des Bauches und das andere (Stob.
33, 4 = fr. 2 N.):
γλώσσης μάλιστα πανταχοΰ πειρώ κρατεΐν,
ό και γέροντι και νεω τιμήν φέρει,
ή γλώσσα σιγήν καιριαν κεκτημένη
in drei Versen Beherrschung der Zunge empfiehlt.
Gemeinhin stellte man sich unter diesem Chares bisher einen
dramatischen Dichters), und zwar, abgesehen von ganz verein-
zeltem Gedanken an Komödie* *), durchweg einen Tragiker vor.
Als solchen findet man ihn in der NAUCK'schen Fragmentsamm-
lung (ed. 11, S. 826) unter den jüngeren hellenistischen Ver-

ή fr. 1, 1 πάσαν] πάσιν bei NAUCK ist nur ein bedauerlicher Druckfehler.
Ü fr. 1, 3 δέοντος] δοθέντος ΝΑυοκ mit unglücklicher Verwischung einer
feinen Beziehung (δέοντος ένδεΐται).
ή 'Dramatischer Dichter' schlechtweg nennt ihn der überkurze Artikel von
ArBRECHT DiETERicn in der Real-Encyclopädie, Band III, 1899, Sp. 2128, Nr. 12.
*) 0. ÜRusius, Gott. Gel. Anz., 1890, S. 698 (Rezension von NAUCKS Τηαμ.
Grarc. /hm???!. erZ. II), unter Hinweis auf das Asklepiades-Epigramm A. P. VI 308,
wo ein Knabe Konnaros als Dankgeschenk für einen Sieg in Kalligraphie den Musen
das Bild des κωμικός πρεσβύτης Chares aufstellt.
1*
 
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