Metadaten

Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 13. Abhandlung): Charetos gnomai — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32888#0032
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
32

G. A. Gerhard:

moralischen Paränese besonders gut liegt. So hat es auch die Prosa
der Demonicea, z. B. § 33: . . . τά μέν άλλα μοχθηρά πάντες κερδαι-
νοντες πράττουσυν, αυτή δε (sc. ή άπαιδευσία) μόνη καί προσε^ίημίωσε
τους έχοντας, vgl. § 7, 41.
37. Das Eingangswort vor dem vermutlichen γαρ vermochte
ich bisher nicht zu enträtseln. Statt des κ an erster Stelle wäre
auch x möglich. An zweiter Stelle könnte man ein einziges Zeichen
v lesen oder auch zwei: p und o? Auch an vierter Stelle hat man
die Wahl zwischen einem wTnig befriedigenden v oder zwei Buch-
staben, p? und a.
XIIE Y. 38—11. Was in diesen Versen zu reden verboten
war (38, vgl. 40), darüber lassen uns die dürftigen Beste im un-
klaren. Aus dem χαρι[μί? von V. 4t darf man nicht zu viel folgern.
38. ή μή λέγ' εν[. . ή . .]. Anscheinend handelte sich's um eine
der ln der Gnomik nicht seltenen (Men. Mon. 202, 215, 225) Alter-
nativen: vgl. vor allem Men. Mon. 208 = Dionys, fr. inc. 6, S. 795 N.:
ή λέγε τι σιγής κρεΐττον ή σιγήν έχε.
39. μηθενος αμ[, offenbar gleichfalls verbietend. Derselbe Vers-
anfang z. B. Men. fr. 217, 4 E.
10. ό μή λέγων . . ., ähnlich gebildet wie etwa Men. Mon. 437:
ό μή γαμών άνθρωπος ούκ έχει κακά.
XIV. Υ. 12 — 17. Daß hier ein Passus sechs Verse umfaßte, ist
gänzlich unbezeugt, ja nicht einmal wahrscheinlich. Der Strich ist
nur rein äußerlich darum nach V. 47 gemacht., weil da die besonders
trostlose Zerstörung (durch Ablösung der Bektoschicht veranlaßt)
wieder aufhört. Faßbar sind lediglich zu Anfang der Verse 42, 43
die Begriffe 'Schaden' und 'BeichtunV. Man fühlt sich versucht,
mit Verbindung der beiden an den Schaden des (schlecht ver-
wendeten) Beichtums zu denken, wie ihn z. B. der von Wendland
(Anaxirn. S. 93) zur Demonicea (§ 0) angeführte Aristotelische Pro-
treptikos behandelt: . . οσω περ άν αΰται μάλλον αι διαθέσεις (πλού-
τος, ισχύς, κάλλος) καθ' υπερβολήν υπάρξωση τοσούτψ μείΖίω καί
πλείω τον κεκτημένον βλάπτουσι άνευ φρονήσεως παραγενομεναι.
12. βλάπ[τειν am Verseingang wie im Men. Mon. 71: βλάπτει
τον άνδρα θυμός εις οργήν πεσών, aber auch schon bei den Tragikern
Soph. (Ai. 1345) und Eur. (Heraclid. 263 f.; Ei. 974).
13. πλούτο.) oder, fast noch plausibler, πλουτω[, mit fremd-
artigen Schriftspuren über dem letzten Zeichen. Formen von πλούτος
und von πλουτειν am Beginne von Versen der Tragödie wie der
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften