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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Junker, Heinrich F. J. [Oth.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 15. Abhandlung): Ein mittelpersisches Schulgespräch: Pāzandtext mit Übersetzung und Erläuterungen — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32890#0013
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Ein mittelpersisches Schulgespräch.

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pe's ehrgpat (i) dänak (i) xrat aödivär apäyet fristätan Jcu Jcarpak vas
vindet. cEin (anderes) ist dies: im Asem staota ist g'eoffenbart, daß
es bei den Mazdavasten itberaus wicbtig ist, (das Kind) ins Ehropa-
tistän (Priesterschule) zu schicken, nämlich: man soll das Kind (im
Alter) yon 5 bis zu 7 Jahren vor (zu) einen gelehrten Ehropat, der
ein Helfer dem Yerstande ist, schicken, daß es viele Guttaten erlangt
(vollbringt).3
Diese Belege drücken unzweideutig die hohe Wertschätzung aus,
deren sich in Iran die 'gelehrte’ Erziehung erfreute.
§ 21. Sicherlich hat die Lesung parän fiir Päz. manches
für sich. Allein unanfechtbar ist sie nicht und ihre Beweiskraft für
die Existenz eines mpB. parän als Satzdublette neben parvän ist
gering, solange nicht der Nachweis erbracht ist, daß eine Päzand-
schreibung an der angefiihrten Stelle eben nur mpB. parän
meinen kann. Nun erscheint aber im Bd.-Päzand die Schreibung
in der Zusammensetzung parqJcart mehrmals, so PäzT. 1. 6;
2. 8, 37. 7, 78. 11. PäzT. 88. 11 stelit parq.Jcart und in einer Hds.
(PäzT. 2. 3) frqJcart (die andern Hdss. haben parqJcarf was Antia
nicht anmerkt). Hier entspricht oder überall Plil. MpB.
<?i5^0 ist an allen Stellen ein Epithet des Ozeans: also wohl fräxvJcart
oder frähJcart1, der 'weitgebreitetek Es wäre also von vornlierein
möglich, daß auch an unserer Stelle eine Phl.-Form wieder-
gäbe — unter der Yoraussetzung allerdings, daß ein Phl.-Vorbild iiber-
haupt existiert hat. Im weiteren Sinn meint fräxv iiberhaupt etwas
Überscliwengliches, s. Gloss. and Index 95, wo fräxHJiä in AY. 5. 2
nicht notwendig eine Schreibvariante zu farroxviliä sein muß.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, für Päz. 1) parän,
2) fräxv, 3) farroxv und 4) frahang, mpB. zu lesen. Als 5) käme
hinzu, daß für 2 stehen könnte und demnach vahmän
entspräche. Letzteres paßt nicht zu m, dagegen könnte man lesen
ö in frahang diwiristän, wo frahang diwiristän eine Schule wäre, in
der man (auch) die ritterlichen Kiinste pflegte3. Es hieße dann: cDie
Pflicht der Edelknaben gegen diese Frahangdiwlristän(-Schule) ist
von Gott geschaffen.3 Wahrscheinlicher wäre dann schon o in farroxv
(fräxv) diwiristän cgegen diese herrliche (bedeutende) Schreibschuleb
Alle diese Lesungen sind möglich; am besten passen parän und far-
roxv, aber ganz befriedigen will mich keine. Jedoch ist der Sinn klar.

1 Vgl. Baluci prah 'breit, weit’-, WGeiger Etymologie 142, Hbschm. PSt. 84.
2 S. z. B. PäzT. 132. 1, 6, 2, 152. 8, 11, 13; ferner 127. 130. 132 f. 152. 173.
2 Also wie das frahangdstün in (S)Kn. 1. 39.
 
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