Zur Geschichte der Taufe in Spanien. I. 11
Sätze pragmatiscli erweiterte, wie dies nach der bisherigen An-
nahme [de cogn. bapt. sei abhängig von Isidor] vorausgesetzt
werden müßte, wogegen nichts natürlicher ist, als spätere Kürzung
aus Gründen der Zweckmäßigkeit.“ Das Gegenteil davon könnte
man u. E. mit gleichem Recht oder Unrecht behaupten. Und
wenn Helfferich S. 46 schreibt: ,,So wie Isidor seinen schrift-
stellerischen Beruf verstand, .... läßt sich erwarten, daß er das
Werk des Justinian für seine Zwecke benutzt, d. h. ausgezogen
haben wird“, so ist doch auch das nicht einmal der Versuch
eines Beweises 1.
Indem Helfferich dann zunächst einmal denAbschnitt von der
Bekämpfung der Bonosianer ausschaltet, behauptet er külin, Justi-
nians Schrift stimme mit dem Ildefons beigelegten Taufbuche
,,Punkt für Punkt“ überein. Die responsio de spiritu sancto, die
hei Justinian zuerst abgehandelt worden sei, finde sich ausführlich
hei Ildefons wieder. Helfferich gibt an, daß die cap. 3. 40. 59
vornehmlich davon handeln — er hätte übrigens den ganzen Ab-
schnitt cap. 54 bis 71, der eine Ausführung des 3. Artikels des
Apostolikums ist, angeben können. Aber, wie steht es denn mit
dieser Übereinstimmung ? In cap. 3, das die These ausführt: Quod
unus sit Deus Trinitas tota, lesen wir über den lieiligen Geist
den einen Satz und nicht mehr: Spiritus sanctus ex patre et filio
inseparabiliter procedit et est tantum spiritus sanctus. Cap. 40, das
die Überschrift führt: Quod incarnatus filius de spiritu sancto
et Maria virgine natus est, handelt gar nicht vom heiligen Geist als
solchem, sondern von der Inkarnation; für Helfferichs These
beweist es aber schon deshalb gar nichts, weil dieses Kapitel Augu-
stins Enchiridion cap. 38 entnommen ist. Cap. 59 hätte aber
1 Nacb einer Bemerkung bei v. Dzialowski S. 57 könnte es scheinen,
als habe Isidor doch Justinians Schrift benutzt. Er schreibt: Die Er-
klärung der Häresie der Bonosianer gibt Isid. in seinen Etymologien
(VIII, 5 §52: Arev. T. III p. 357) mit denselben Worten: „Bonosiaci a
Bonoso quodam episcopo exorti produntur, qui Christum filium Dei
adoptivum, non proprium asserunt.“ Die Verwandtschaf't zwischen beiden
Stellen ist aber durch die Sache selbst gegeben und reicht keineswegs so weit,
daß man daraus eine Abhängigkeit des Isidor von Justinian erschließen
könnte. Wenn übrigens Helfferich S. 46 Anm. 2 angibt: „Nicht bloß in der>
Offic. eccl. hat Isidor davon (d. i. von Justinians Werk) den umfassend-
sten Gebrauch gemacht, sondern auch in den Origg. (Lib. VII c. 10) läßt
sich eine daraus entlehnte Stelle nachweisen,“ so muß hier ein Versehen
vorliegen; an der angegebenen Stelle findet sich davon durchaus nichts.
Sätze pragmatiscli erweiterte, wie dies nach der bisherigen An-
nahme [de cogn. bapt. sei abhängig von Isidor] vorausgesetzt
werden müßte, wogegen nichts natürlicher ist, als spätere Kürzung
aus Gründen der Zweckmäßigkeit.“ Das Gegenteil davon könnte
man u. E. mit gleichem Recht oder Unrecht behaupten. Und
wenn Helfferich S. 46 schreibt: ,,So wie Isidor seinen schrift-
stellerischen Beruf verstand, .... läßt sich erwarten, daß er das
Werk des Justinian für seine Zwecke benutzt, d. h. ausgezogen
haben wird“, so ist doch auch das nicht einmal der Versuch
eines Beweises 1.
Indem Helfferich dann zunächst einmal denAbschnitt von der
Bekämpfung der Bonosianer ausschaltet, behauptet er külin, Justi-
nians Schrift stimme mit dem Ildefons beigelegten Taufbuche
,,Punkt für Punkt“ überein. Die responsio de spiritu sancto, die
hei Justinian zuerst abgehandelt worden sei, finde sich ausführlich
hei Ildefons wieder. Helfferich gibt an, daß die cap. 3. 40. 59
vornehmlich davon handeln — er hätte übrigens den ganzen Ab-
schnitt cap. 54 bis 71, der eine Ausführung des 3. Artikels des
Apostolikums ist, angeben können. Aber, wie steht es denn mit
dieser Übereinstimmung ? In cap. 3, das die These ausführt: Quod
unus sit Deus Trinitas tota, lesen wir über den lieiligen Geist
den einen Satz und nicht mehr: Spiritus sanctus ex patre et filio
inseparabiliter procedit et est tantum spiritus sanctus. Cap. 40, das
die Überschrift führt: Quod incarnatus filius de spiritu sancto
et Maria virgine natus est, handelt gar nicht vom heiligen Geist als
solchem, sondern von der Inkarnation; für Helfferichs These
beweist es aber schon deshalb gar nichts, weil dieses Kapitel Augu-
stins Enchiridion cap. 38 entnommen ist. Cap. 59 hätte aber
1 Nacb einer Bemerkung bei v. Dzialowski S. 57 könnte es scheinen,
als habe Isidor doch Justinians Schrift benutzt. Er schreibt: Die Er-
klärung der Häresie der Bonosianer gibt Isid. in seinen Etymologien
(VIII, 5 §52: Arev. T. III p. 357) mit denselben Worten: „Bonosiaci a
Bonoso quodam episcopo exorti produntur, qui Christum filium Dei
adoptivum, non proprium asserunt.“ Die Verwandtschaf't zwischen beiden
Stellen ist aber durch die Sache selbst gegeben und reicht keineswegs so weit,
daß man daraus eine Abhängigkeit des Isidor von Justinian erschließen
könnte. Wenn übrigens Helfferich S. 46 Anm. 2 angibt: „Nicht bloß in der>
Offic. eccl. hat Isidor davon (d. i. von Justinians Werk) den umfassend-
sten Gebrauch gemacht, sondern auch in den Origg. (Lib. VII c. 10) läßt
sich eine daraus entlehnte Stelle nachweisen,“ so muß hier ein Versehen
vorliegen; an der angegebenen Stelle findet sich davon durchaus nichts.