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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 13. Abhandlung): Ein dogmatischer Arzt des vierten Jahrhunderts v. Chr. — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33056#0017
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Ein dogmatischer Arzt des vierten Jahrhunderts v. Chr.

17

Magerkeit 1),. . . der Augen 2), Trockenheit 3), starke Schmerz-
losigkeit). Wie in den Anmerkungen gezeigt, hat man vom Nutzen
bzw. Schaden dieser Dinge für Augenkrankheiten, speziell fließen-
der Art, auch anderwärts Nachricht. Nach einer Unterbrechung
dazwischen, kommt am Ende der Kolumne (Z. 20 ff.) die Bemer-
kung, die und die Erscheinung (ob wohl das Tränen wie in fr. 17 ?)
trete ohne einen ScbJag (πληγή) oder sonst einen Gewaltakt von
außen aufs Auge — Ursachen übrigens, wie sie Diokles nachweislich
berücksichtigt liat 4) — vor dem Tod auf.

Wenn wir laisb-er von Tränen und älmlichen Augenflüssen
liörten, so lrandelt sich’s um ein andersartiges Leiden, eine ernst-
liclie Selrstörung (Amaurose ?) in fr. 19, jenem in melirfaclier
Hinsicht bemerkenswerten Stück, von dem diese Arbeit eine
Abbildung gibt (Tafel I). Ausnalrmsweise ist liier aucli die zweite
Kolumne, an deren Ende (Z. 36 f.) wir (o. S. 7) den Dialog erkannten,
voller erhalten. Um mit ihr zu beginnen, so erwälmt sie das Ein-
treten eines Augenübels infolge starker geistiger Erregung wie
Sclirecken (φόβοι Z. 28) oder Schmerzen (άλγηδόνες Z. 29). Das
ließe sicli zunächst wiederum von Tränen verstehen 5). Indessen
werden uns jene Affekte als Erreger auch schwererer Augen-
erkrankungen genannt 6), und so mag man den Passus lieber mit

P Ygl. z. B. Hipp. De loc. in hom. 13 ήν δ’εύθέως φ?~.εγμ·ηνωσι (sc.
ot όφθαλμοί, bei zuströmendem ρεΰμα),..ή κλύσαί. κάτω τω ΐσχοροτάτω ή
άλλω τί,νί, άπισχνήναι, ύποχωρητικω φαρμάκω κτλ., und nachher: χρή
(bei Augen-ρεΰμα infolge von μύξα)..το σώμα ίσχναίνειν καί σιτίοισι
καί φαρμάκοισι κάτω ύπάγοντα, ώς άποξηρανθή (sc. τό ρεΰμα) ίσχναινο-
μένου τοΰ σώματος κτλ.

2) Über die Schwierigkeit des hier stehenden Wortes (δύσις?) ist der
Kommentar zu 18,12 f. zu vergleichen.

3) Man denke an die trockenen Kollyrien: s. z. B. Galen De simpl.
medicam. temperam. ac facult. XI 8 (Bd. XII S. 335 K.) τοΐς ξηραίνουσι
κολλυρίοις τά έν όφθαλμοΐς ρεύματα. Ein solches Rezept etwa [Hipp.]
De morb. mulier. I 105 έάν δέ δακρύρ κα'ι γλαμυρός ή ό όφθαλμός,. . ξηραί-
νειν (die Traube) έν τω ήλίω · δταν δέ ξηρόν ή κτλ. Welche Rolle das siccare
des Körpers bei Diokles spielt, mag man aus fr. 48.71 ersehen. Über die
Trockenhaltung der Augenwunden: Magnus S. 188 f.

4) Vgl. Wellmann, Fragments. S. 81; R. E. V Sp. 803,35.

5) Celsus VI 6, 14 vitandaque (beim. Kleinerwerden des Auges) omni
modo causa, quae lacrimas excitet, curaque domesticorum: quorum etiam si
qu'id tale incidit, eius notitiae subtrahendum.

6) Vgl. Aetius C. 49 (S. 120,7 Hirschberg) συμβαίνει δέ άμβλυωπεΐν. .

. . και έπί λύπαις ίσχυραΐς;ο. 50 (S. 126,2) παραφυλάττεσθαι δέ (bei Amaurose)

Sitzungsberichte d. Heidelb. Akademie, phil.-hist. KI· 1913. 13. Abh. 2
 
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