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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 14. Abhandlung): Die Nachrichten über den Tod Cyprians: ein philologischer Beitrag zur Geschichte der Märtyrerliteratur — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33057#0010
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10

Richard Reitzenstein:

Ich benutze für den Text dieser Ivlasse zunächst acht römische
Handschriften, nämlich:

ß =ValIicelI. XI fol. 59 (XII. Jahrh.), vgl. Poncelet 1 S. 344.
C=Casanat. 719 fol. 126 (XI. Jahrh.), vgl. Poncelet S. 241.
D=Vallicell. VIII fol. 115 (XI—XII. Jahrh.), vgl. Poncelet S. 329.
F=VallicelI. XXIV fol. 182 (XII. Jahrh.), vgl. Poncelet S. 365.
G=Vallicell. XXV fol. 301 (XI.—XII. Jahrh.), vgl. Poncelet S. 368.
H=Vallicell. I fol. 273 (XI.—XII. Jahrh.), vgl. Poncelet S. 289.
I=Vallic. IX fol. 85 (XI. Jahrh.), vgl. Poncelet S. 333.
K=Vallic. X fol. 200 (XII.—XIII. Jahrh.), vgl. Poncelet S. 337.

Alle diese Handschriften enthalten große Passionalien; die
Reihenfolge der zum 14. September gegebenen Stücke ist in der
Regel passio Cornelii, passio Cypriani: exaltatio sanctae crucis;
nur 1K stellen um: exaltatio sanctae crucis, passio Cornelii, passio
Cypriani, und demselben Schema folgt I): exaltatio sanctae crucis,
passio Cypriani.

Keine dieser Handschriften enthält das in den
neuesten Drucken zwischen beiden Teilen stehende
Verbindungsstück. Ebensowenig findet sich eine Spur in den
alten Überarbeitungen, die ich handschriftlich kenne. Von ihnen
bietet zunächst Vallicell. XIII (in diesemTeil aus dem XI. Jalirh.) 2
eine rhetorische Überarbeitung aus karolingischer Zeit: einen
Prolog aus Hieronymus und anderen Quellen, dann mit der Über-
schrift incipit passio das erste Protokoll (ohne die Datierung),
dann ein freigebildetes Überleitungsstück missus in exilium,
clann in leichter Umgestaltung des Anfangs die passio in der zweiten
Fassung. Der Autor streut beständig Sätze oder Wendungen
aus der vita et passio des angeblichen Pontius ein; neben ihm
kennt er nur die zweite Fassung der Akten. — Eine zweite Über-
arbeitung bietet der Vallicellianus VII aus dem XIII.—XIV.
Jahrhundert 3, welcher das erste Protokoll wegläßt, in dem Ver-
bindungsstück aber, das nunmehr bei ihm an den Anfang tritt,
von der vorher angeführten Rezension abhängt. Auch er mengt
reichlich Stücke aus dem sogenannten Pontius ein. Ihm verwandt
ist Vallicell. XXIII aus dem XIII. Jahrhundert 4, der ein ähn-

1 Catalogus codicum hagiographicorum latinorum bibliothecarum Ro-
manarum praeter quam Vaticanae. Brüssel 1909.

2 Ygl. Poncelet S. 347.

3 Vgl. PoNCELET S. 315.

4 Vgl. Poncelet S. 363.
 
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