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Pfister, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 11. Abhandlung): Eine jüdische Gründungsgeschichte Alexandrias: mit einem Anhang über Alexanders Besuch in Jerusalem — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33314#0031
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Eine jüdische Gründungsgescliichte Alexandrias.

31

Besuch in Jerusalem, in der Hs. C des Ps.-Kall. stehen. In den
älteren Fassungen des Romans, so in A, Valerius, Leo und im
syrischen Roman, schließt das 2. Buch mit cap. 22 ab. Die Stücke
II 23—44 bilden ein unförmliches Konglomerat, das in den übrigen
Textzeugen verschieden überliefert ist und mannigfaltige Bestand-
teile enthält; s. einstweilen Berl. ph.il. Wochenschr. 1913,912 ff.
Cap. II 23 fin.— 31 stehen nur in C. Davon hildet II 24—28
offenbar ein Stück für sich; aus zwei Gründen. Einmal: Schneidet
man dies Stück heraus, dann passen die beiden stehenbleiben-
den Schnittflächen genau zusammen; denn die erste lautet
(p. 82M): goTa^u Ss toutcov TcpoaTaaaet. ’Ake^avSpo:; . . . a~av to Hspat,-
xöv smauva^at, aTpaTsuga. xkta Ss Tiokkou tou toc^ouq tou Xaou £7ui,auva/-
FsvTop, £upeü'Y]aav TpiaxovTa [zupiaSs^ nzQ&') • tö 8s XocttÖv TiXTjüop öv
toU 7uoX£goi,<; SiE^apv). Mit diesen bricht Alexander [gegen Ägypten]
auf. Damit deckt sich der Anfang von II 29 p. 85M: xal Syj auva-
p cF [lv\occc, ’AXsE,ocv8po<; TuavTa Ta aTpaT07t£Sa auTou 6Sp [ztjoe xaTa tcov
evSotepoov 1 eÜvcov xal TuavTa Ta eFvt] eSouXcoto. Ursprünglich schloß
sich II 29 an den Schluß von II 23 an, was ganz sinngemäß: an die
Eroberung Persiens reiht sich die große Wunderepisode. Dazu
kommt ferner, daß II 24—28 ein zusammenhängendes Stück der
Erzählung für sich bildet, das inhaltlich gar nicht an diese Stelle
gehört, sondern im 1. Buch seinen Platz haben müßte. Denn vorher
war von der Hochzeit Alexanders mit Roxane und der Unter-
werfung Persiens die Rede; jetzt mit II 24 zieht er plötzlich gegen
Judaea und Ägypten und gründet Alexandria. Dies ist ja eine
Parallelüberlieferung zu Ps.-Kall. I 30—34, wo dasselbe, freilich in
ganz anderer Form, erzählt wird. Ursprünglich gehörte also II 23
fin. zum Anfang von II 29: Nach der Unterwerfung Persiens zählt
Alexander sein Heer und zog xaxa tcöv evSotepcov eüvcöv.

Von diesem Stück II 24—28 haben wir Anfang und Schluß,
II 24 und 28, als in den Kreisen der alexandrinischen Judenschaft
entstanden nachgewiesen, gebildet nach dem antiken Roman. Wie
steht es nun mit dem Mittelstück, 11 25—27?

Inhaltlich ist dies von Anfang und Schluß nicht zu trennen.
Es behandelt das Verhältnis Alexanders zu den Ägyptern, das als
sehr feindselig geschildert wird. Bei dem Bad in einem See

1 Überliefert ist svSo^oTepcov, Müller vermutet aber richtig IvSoTepcov.
Vgl. II 43 p. 93 a 33: oop Ss svSoTepov elasXüovTep. II 43 p. 93 a 37: toov svSoTepoov
SiyjXüo[jisv. III 8 p. 103b 20: sTsipaü'Tjv evSoTspov <x7rsXO'siv. II 32 init. nach L
p. 759 Meusel: elaeXüstv eip toc evSoTepa gsp'/] tr\c, epyjgou.
 
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