Mitteilungen aus der Freiburger Papyrussammlung I. 29
Herzen die der rechten Gesinnung zu hezeugen, damit die Trophäen
die Tiichtigkeit des Leibes verkündigen, die Entschliisse aber
den Adel der Seele bezeugen.
Kalistratos : Schau nur, schau Dich überall um, Mnesippos,
damit nicht ein Demagog oder ein Spion uns höre. Es herrschen
ja keine Gesetze und keine Volksherrschaft in Makedonien,
sondern unter Tyrannei und Furcht ist es gestellt in Zucht-
losigkeit. Du bist allzuschnell geneigt — — — die Vorwürfe:
Was hat er (?) auch den Purpur . . . gestohlen? — — —Alex-
ander ist tot (?)
Mnesippos: — — — — o Kalistratos — — — der Körper
ist eher gestorben als die Seele Alexanders. Als ein Sterb-
licher wird er Leben behalten bis zur Unsterbliclikeit des
Ruhmes; anstcitt eines Vaters aber wird er sicli zum Feinde
von ganz Makedonien machen. Deshalb also hat die Göttlichkeit
Alexanders jedem der Herrschaft Grenze zur Schau gestellt;
aber er selbst wandelt sich von einem Vater unmerklich.
Antipater: Makedonien war zwar auch vor alters glücklich;
jetzt fedoch — — — —
b) Inv. Nr. 7.
Recto: schwer leserliche Reste griechischer Notizen, nach
dem Urteil von Jos. Pärtsch aus dem Ende des zweiten
Jahrhunderts.
Yerso: Reste von drei Kolumnen, durch vertikale Striche
getrennt; Höhe bis zu 14 cm, oben unvollständig, wenn
nicht der mittelste Zipfel gerade den oberen Rand dar-
stellt; jedenfalls fehlt nicht viel; Breite 29 cm. Die linke
Hälfte der ersten Kolumne ist abgerissen uncl der Rand
stark verscheuert, so daß die Kolumnenbreite nicht ganz
sicher zu bestimmen ist; ein Minimum liefert die not-
wendige Ergänzung von Z. 25—26. Von cler dritten Ko-
lumne sind nur noch Spuren auf Höhe der Z. 9—12 sicht-
bar; der Rest ist wie bei dem anderen Papyrus frei. Yon
Schrift und Datierung gilt dasselbe, wie bei a bemerkt ist.
Nur der äußere Eindruck der Schrift ist ein anderer; sie
ist kleiner und etwas gewandter, aber aus der gleichen
Zeit. Interpunktion I 17 u. II 25.
Herzen die der rechten Gesinnung zu hezeugen, damit die Trophäen
die Tiichtigkeit des Leibes verkündigen, die Entschliisse aber
den Adel der Seele bezeugen.
Kalistratos : Schau nur, schau Dich überall um, Mnesippos,
damit nicht ein Demagog oder ein Spion uns höre. Es herrschen
ja keine Gesetze und keine Volksherrschaft in Makedonien,
sondern unter Tyrannei und Furcht ist es gestellt in Zucht-
losigkeit. Du bist allzuschnell geneigt — — — die Vorwürfe:
Was hat er (?) auch den Purpur . . . gestohlen? — — —Alex-
ander ist tot (?)
Mnesippos: — — — — o Kalistratos — — — der Körper
ist eher gestorben als die Seele Alexanders. Als ein Sterb-
licher wird er Leben behalten bis zur Unsterbliclikeit des
Ruhmes; anstcitt eines Vaters aber wird er sicli zum Feinde
von ganz Makedonien machen. Deshalb also hat die Göttlichkeit
Alexanders jedem der Herrschaft Grenze zur Schau gestellt;
aber er selbst wandelt sich von einem Vater unmerklich.
Antipater: Makedonien war zwar auch vor alters glücklich;
jetzt fedoch — — — —
b) Inv. Nr. 7.
Recto: schwer leserliche Reste griechischer Notizen, nach
dem Urteil von Jos. Pärtsch aus dem Ende des zweiten
Jahrhunderts.
Yerso: Reste von drei Kolumnen, durch vertikale Striche
getrennt; Höhe bis zu 14 cm, oben unvollständig, wenn
nicht der mittelste Zipfel gerade den oberen Rand dar-
stellt; jedenfalls fehlt nicht viel; Breite 29 cm. Die linke
Hälfte der ersten Kolumne ist abgerissen uncl der Rand
stark verscheuert, so daß die Kolumnenbreite nicht ganz
sicher zu bestimmen ist; ein Minimum liefert die not-
wendige Ergänzung von Z. 25—26. Von cler dritten Ko-
lumne sind nur noch Spuren auf Höhe der Z. 9—12 sicht-
bar; der Rest ist wie bei dem anderen Papyrus frei. Yon
Schrift und Datierung gilt dasselbe, wie bei a bemerkt ist.
Nur der äußere Eindruck der Schrift ist ein anderer; sie
ist kleiner und etwas gewandter, aber aus der gleichen
Zeit. Interpunktion I 17 u. II 25.