Clodius Tuscus. Yon Lorenzo Bianchi.
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des Liber cle ostentis von Joh. Lanr. Lydus, die als Kapitel 59—70,
unter dem Titel «έφήμερος τοϋ πανιος ένιαυτοΰ, ήγουν (Τημείωσις
έπιτολών τε και δυσμών τών έν ούρανώ φαινομένων, έκ τών Κλαυδίου
τοΰ Θούσκου, καθ’ έρμηνείαν πρός λέΗιν», die von Lydns gefertigte
griechische Übersetzung des Kalendariums eines Clodius Tuscus
enthielt, die Lydus seinem Werke eingefügt hatte. Man erkannte
dann, daß die lateinische Übersetzung cles Leonico dasselbe Kalen-
darium enthalte wie der griechische Text des Lydus, und seit
jener Zeit galt Clodius Tuscus als Yerfaseer des Kalendariums.
Zur Herstellung des Textes benutzte Hase drei Hand-
schriften 6), deren älteste und grundlegende der Codex Caseo-
linus (C) 7) ist 8), benannt nach dem französischen Gesandten
bei der Pforte, dem Grafen de Choiseul-Gouffier. Dieser bekam
sie am Ende des 18. Jahrhunderts geschenkt von Konstantinus
Morusi, in dessen Bibliothek sie bisher war. Kurz nach dem
Tode des französischen Gesandten kam sie nach Paris und wird
dort in der Nationalbibliothek aufhewahrt. 9) Sie s'tammt aus dem
10. Jahrhundert und enthielt einstens die drei Werke des Jjydus:
de mensibus, de ostentis, de magistratibus JRomanis, aber viele
Blätter sind verloren oder unleserlich geworden. Das Kalen-
darium des Tuskers Clodius steht f. 28 r—35 r.
Die beiden anderen Codices, die Hase beigezogen hat, sind
weniger wichtig. Der Parisinus gr. 2381 (R) ist eine Papier-
handschrift 10), die mit Ausnahme von f. 3—-12 von einer Hand
nach Wachsmuth im 14., nach Boudreaux aber im 15. oder
16. Jahrhundert geschrieben worden ist. 11) F. 74r—75v ent-
6) A. a. 0., S. XIY.
7) Diese und die anderen von WACHSMUTH eingeführten Abkürzungen be-
halte ich auch im folgenden bei.
8) Eine ausfülirliche Beschreibung dieser Hs. gab zuerst C. B. HASE im
„Prologus in librum Joannis Lydi de magistratibus Romanis“, den er der FUSS-
scheri Ausgabe von Lydus’ „de magistratibus reipublicae Romanae“ (Paris
1812) voraussetzte. — Vgl. WACHSMUTH, a. a. 0.; Joannis Laurentii Lydi
liber de mensibus, ed. R. WUENSCH (Lipsiae, Teübner, 1898), S. VI ff.;
Joannis Lydi de magistratdbus pop'uli nomalni libri tres, ed R. WUENSCH
(Lipsiae, Teubner, 1903), S. XII ff. u. XXIV ff.
9) Vgl. H. OMONT, Inventaire sommaire des manuscrits du Supplement
grec de la Bibliotheque Nationale (Paris 1883), S. 32, Nr. 257.
10) Vgl. WACHSMUTH, a. a. 0., S. XI f. Jetzt ist die Ils. genau b'®·
schrieben A ron P. BOUDREAUX im Catal. oodd. astr. graec., VIII, 3, 43ff.
n) Herr BOUDREAUX teilt mir auf meine Anfrage freundlicherweise
folgendes mit: „J’ai attribue dans mon Catalogus le ms. 2381 au 16 e s., avec
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des Liber cle ostentis von Joh. Lanr. Lydus, die als Kapitel 59—70,
unter dem Titel «έφήμερος τοϋ πανιος ένιαυτοΰ, ήγουν (Τημείωσις
έπιτολών τε και δυσμών τών έν ούρανώ φαινομένων, έκ τών Κλαυδίου
τοΰ Θούσκου, καθ’ έρμηνείαν πρός λέΗιν», die von Lydns gefertigte
griechische Übersetzung des Kalendariums eines Clodius Tuscus
enthielt, die Lydus seinem Werke eingefügt hatte. Man erkannte
dann, daß die lateinische Übersetzung cles Leonico dasselbe Kalen-
darium enthalte wie der griechische Text des Lydus, und seit
jener Zeit galt Clodius Tuscus als Yerfaseer des Kalendariums.
Zur Herstellung des Textes benutzte Hase drei Hand-
schriften 6), deren älteste und grundlegende der Codex Caseo-
linus (C) 7) ist 8), benannt nach dem französischen Gesandten
bei der Pforte, dem Grafen de Choiseul-Gouffier. Dieser bekam
sie am Ende des 18. Jahrhunderts geschenkt von Konstantinus
Morusi, in dessen Bibliothek sie bisher war. Kurz nach dem
Tode des französischen Gesandten kam sie nach Paris und wird
dort in der Nationalbibliothek aufhewahrt. 9) Sie s'tammt aus dem
10. Jahrhundert und enthielt einstens die drei Werke des Jjydus:
de mensibus, de ostentis, de magistratibus JRomanis, aber viele
Blätter sind verloren oder unleserlich geworden. Das Kalen-
darium des Tuskers Clodius steht f. 28 r—35 r.
Die beiden anderen Codices, die Hase beigezogen hat, sind
weniger wichtig. Der Parisinus gr. 2381 (R) ist eine Papier-
handschrift 10), die mit Ausnahme von f. 3—-12 von einer Hand
nach Wachsmuth im 14., nach Boudreaux aber im 15. oder
16. Jahrhundert geschrieben worden ist. 11) F. 74r—75v ent-
6) A. a. 0., S. XIY.
7) Diese und die anderen von WACHSMUTH eingeführten Abkürzungen be-
halte ich auch im folgenden bei.
8) Eine ausfülirliche Beschreibung dieser Hs. gab zuerst C. B. HASE im
„Prologus in librum Joannis Lydi de magistratibus Romanis“, den er der FUSS-
scheri Ausgabe von Lydus’ „de magistratibus reipublicae Romanae“ (Paris
1812) voraussetzte. — Vgl. WACHSMUTH, a. a. 0.; Joannis Laurentii Lydi
liber de mensibus, ed. R. WUENSCH (Lipsiae, Teübner, 1898), S. VI ff.;
Joannis Lydi de magistratdbus pop'uli nomalni libri tres, ed R. WUENSCH
(Lipsiae, Teubner, 1903), S. XII ff. u. XXIV ff.
9) Vgl. H. OMONT, Inventaire sommaire des manuscrits du Supplement
grec de la Bibliotheque Nationale (Paris 1883), S. 32, Nr. 257.
10) Vgl. WACHSMUTH, a. a. 0., S. XI f. Jetzt ist die Ils. genau b'®·
schrieben A ron P. BOUDREAUX im Catal. oodd. astr. graec., VIII, 3, 43ff.
n) Herr BOUDREAUX teilt mir auf meine Anfrage freundlicherweise
folgendes mit: „J’ai attribue dans mon Catalogus le ms. 2381 au 16 e s., avec