Ottaviano Cesare.
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zu dem Wunsch einiger Kardinäle äußerte sich Ignatius dem
Domenech gegenüber in dem Briefe vom 18. Oktober 1554
also: gern würde er ihren Wunsch erfüllen, wenn Ottaviano in
Rom wäre. Allein wegen der Gefahren des Meeres und seitens
der Piraten dürfe er ihn nicht aus Sizilien kommen lassen! Vor
allem wolle er aber kein schlechtes Beispiel dadurch geben, daß
solche, die in einen geistlichen Orden träten, wegen der maßlosen
Leidenschaft ihrer Väter oder Mütter von einem Ort zum andern
geschleppt würden. Daher habe er beschlossen, nicht zu befehlen,
daß er komme, außer wenn der Gehorsam gegen den Papst ihn
dazu zwinge 263).
Aus dem Palaste der Kardinäle hatte sicli inzwischen Otta-
vianos Mutter zu einer Audienz beim Papste Julius III. begeben 264).
Auch sein Mitleid erregte sie durch ihre freilich ,,sehr schlechte“
Darstellung des Vorgangs 265). Daher glaubte mit Recht Ignatius
(vgl. Polancos Schreiben an Domenech vom 18. Oktober 15 5 4) 266),
daß gar bald diese Frau sogar den Papst nachgiebig machen und
mit höchstem Eifer alle Kräfte entfalten werde, ihren Sohn wieder-
zugewinnen.
Zuletzt erst fand sie den Weg zu dem, in dessen Idänden das
Schicksal ihres Sohnes unmittelbar lag, dem Ordensgeneral selbst.
Auch von dieser Unterredung kennen wir nur das Resultat, das
Ignatius durch seinen Geheimsekretär dem Salmeron am 4. No-
vember 1554 nach Neapel meldenließ: die Mutter sei nicht allzu
befriedigt gewesen, obgleich er ihr sehr entgegengekommen sei 267).
Ignatius hatte also richtig vorausgesehen, daß das Kommen der
Mutter nach Rom den Orden in Verlegenheit bringen werde 268).
Der Bericht drückt das aus: sie verursache genug Aufregung 269).
Als wirksames Mittel hatte er in der richtigen Erkenntnis, daß
die Mutter durch ihre Schilderung die Sympathie der aristokrati-
schen Kreise auclr in Rom gewinnen werde, bereits am 27. August
1554 Domenech durch Polanco gebeten, sich zu bemühen, daß
Ottaviano unter Eid seine Berufungsgeschichte aufzeichne. Man
könne sie dann jedem, der die Wahrheit hören wolle, zeigen 270).
263) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4881, p. 6 7 2. —- 264) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., VIII, n. 4972, p. 84f.; Cartas, n. DLXXIII. — 265) Mon. Ign.,
I: Epp. et instr., VIII, n. 4972, p. 84f.; Cartas, n. DLXXIII. — 266) Mon.
Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4881, p. 672. -— 267) Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
VII, n. 4923, p. 734. — 26S) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4752, p. 483f.
— 269) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4880, p. 6 7 0. —- 27°) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., VII, n. 4752, p. 483f.
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zu dem Wunsch einiger Kardinäle äußerte sich Ignatius dem
Domenech gegenüber in dem Briefe vom 18. Oktober 1554
also: gern würde er ihren Wunsch erfüllen, wenn Ottaviano in
Rom wäre. Allein wegen der Gefahren des Meeres und seitens
der Piraten dürfe er ihn nicht aus Sizilien kommen lassen! Vor
allem wolle er aber kein schlechtes Beispiel dadurch geben, daß
solche, die in einen geistlichen Orden träten, wegen der maßlosen
Leidenschaft ihrer Väter oder Mütter von einem Ort zum andern
geschleppt würden. Daher habe er beschlossen, nicht zu befehlen,
daß er komme, außer wenn der Gehorsam gegen den Papst ihn
dazu zwinge 263).
Aus dem Palaste der Kardinäle hatte sicli inzwischen Otta-
vianos Mutter zu einer Audienz beim Papste Julius III. begeben 264).
Auch sein Mitleid erregte sie durch ihre freilich ,,sehr schlechte“
Darstellung des Vorgangs 265). Daher glaubte mit Recht Ignatius
(vgl. Polancos Schreiben an Domenech vom 18. Oktober 15 5 4) 266),
daß gar bald diese Frau sogar den Papst nachgiebig machen und
mit höchstem Eifer alle Kräfte entfalten werde, ihren Sohn wieder-
zugewinnen.
Zuletzt erst fand sie den Weg zu dem, in dessen Idänden das
Schicksal ihres Sohnes unmittelbar lag, dem Ordensgeneral selbst.
Auch von dieser Unterredung kennen wir nur das Resultat, das
Ignatius durch seinen Geheimsekretär dem Salmeron am 4. No-
vember 1554 nach Neapel meldenließ: die Mutter sei nicht allzu
befriedigt gewesen, obgleich er ihr sehr entgegengekommen sei 267).
Ignatius hatte also richtig vorausgesehen, daß das Kommen der
Mutter nach Rom den Orden in Verlegenheit bringen werde 268).
Der Bericht drückt das aus: sie verursache genug Aufregung 269).
Als wirksames Mittel hatte er in der richtigen Erkenntnis, daß
die Mutter durch ihre Schilderung die Sympathie der aristokrati-
schen Kreise auclr in Rom gewinnen werde, bereits am 27. August
1554 Domenech durch Polanco gebeten, sich zu bemühen, daß
Ottaviano unter Eid seine Berufungsgeschichte aufzeichne. Man
könne sie dann jedem, der die Wahrheit hören wolle, zeigen 270).
263) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4881, p. 6 7 2. —- 264) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., VIII, n. 4972, p. 84f.; Cartas, n. DLXXIII. — 265) Mon. Ign.,
I: Epp. et instr., VIII, n. 4972, p. 84f.; Cartas, n. DLXXIII. — 266) Mon.
Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4881, p. 672. -— 267) Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
VII, n. 4923, p. 734. — 26S) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4752, p. 483f.
— 269) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4880, p. 6 7 0. —- 27°) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., VII, n. 4752, p. 483f.
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