Der Tod des großen Pan.
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Ruf 6 μέγκς Π&ν τέθνηχζν, welchen die effektvolle Anekdote wie
'eine kunstreiche Einfassung einen Edelstein' umgebe, die um
diese Zeiten ebenso gut für einen Christen wie für einen 'tiefer
Nickenden Heiden' denkbare Ahnung verraten, daß der 'neuen
Bewegung der Geister' gegenüher die 'hehenische Theologie und
Mythologie' in ihrer höheren wie in ihrer niederen Gestalt dem
Untergang geweiht sei.
Auch außerhalb der alten Geleise versuchte man, soweit man
nicht wie DECHARME^ auf die Deutung der Sage und Erklärung
ihres Ursprungs verzichtete, alies, das Rätsei zu lösen.
Die Wettermythologie knüpfte an die im antikenBericht vor
dem Auftrag und beim Vollzug des Todesansage erwähnte Wind-
stilie an. Das ist ja nur eine äußere Begieiterscheinung, verständ-
iich, ja notwendig darum, weii sie bei der Meerfahrt das Vernehmen
der Stimmen herüber und hinüber ermöglicht. Verursacht wird
sie von den unsichtbar geschäftigen Dämonen, sagen wir einst-
weilen mit CRUSius^ 'Waldgeistern', keineswegs von dem ge-
storbenen Pan. Auf seine Einwirkung wollte man nun aber die
γχλήνη zurückführen. Bei RoscHER^, welcher auf Schu, den
Luft- und Windgott der Ägypter verweist, dient das ais Hiifs-
argument seiner nachher zu erörternden These vom ägyptischen
Charakter des in der Legende vermuteten großen synkretischen
Allgottes Pan. Andre machten den Nebenzug zur Hauptsache und
verlegten ihn ganz auf griechischen Boden. So in kürzester An-
deutung RocHHOLz^, indem er 'den Tod des großen Pan ebenso
wie dessen Mittagsschiaf auf die Ruhe und Schwüle des Mittags
im Süden' bezog, wogegen RoscHER selbst (S. 468, 7) an die Abend-
oder Nachtzeit des Vorfalls erinnert. So in breiter Ausführung
iAe Lsi nporctwas noi saV iMGreeA: reü'gLn, Mnlü ooer mcdMigAi sea ct ooiee
was Aectrd crying.* 'Greai Pctn t's dectd'. Vgl. auch HERDERS Konvers.-Lexikou
VP, 1906, Sp. 1167.
1 P. DECHARME, Lct crüi^Me <ies icctdücons ceügceMses cAez Zes Grecs,
1904, S. 455.
2 O. ÜRUsius, Die Epiphanie der Sirene: Phiioh L (N. F. IV), 1891,
S. 105. Schon WAGNER a. O. S. 151 betrachtete als wa^ctcicte . . ctMclor den
dctemoM . . oocctns.
^ W. H. RoscHER, Die Legende vom Tode des großen Pan: FLECK-
EisENS Jahrbücher für class. Philoh 145 (1892), S. 465—477; DERS. in der
Festschr. f. Overbeck S. 70, 3.
4 E. L. RocHHOLz, Deutscher Glaube und Brauch im Spiegel der heid-
nischen Vorzeit I, 1867, S. 62.
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Ruf 6 μέγκς Π&ν τέθνηχζν, welchen die effektvolle Anekdote wie
'eine kunstreiche Einfassung einen Edelstein' umgebe, die um
diese Zeiten ebenso gut für einen Christen wie für einen 'tiefer
Nickenden Heiden' denkbare Ahnung verraten, daß der 'neuen
Bewegung der Geister' gegenüher die 'hehenische Theologie und
Mythologie' in ihrer höheren wie in ihrer niederen Gestalt dem
Untergang geweiht sei.
Auch außerhalb der alten Geleise versuchte man, soweit man
nicht wie DECHARME^ auf die Deutung der Sage und Erklärung
ihres Ursprungs verzichtete, alies, das Rätsei zu lösen.
Die Wettermythologie knüpfte an die im antikenBericht vor
dem Auftrag und beim Vollzug des Todesansage erwähnte Wind-
stilie an. Das ist ja nur eine äußere Begieiterscheinung, verständ-
iich, ja notwendig darum, weii sie bei der Meerfahrt das Vernehmen
der Stimmen herüber und hinüber ermöglicht. Verursacht wird
sie von den unsichtbar geschäftigen Dämonen, sagen wir einst-
weilen mit CRUSius^ 'Waldgeistern', keineswegs von dem ge-
storbenen Pan. Auf seine Einwirkung wollte man nun aber die
γχλήνη zurückführen. Bei RoscHER^, welcher auf Schu, den
Luft- und Windgott der Ägypter verweist, dient das ais Hiifs-
argument seiner nachher zu erörternden These vom ägyptischen
Charakter des in der Legende vermuteten großen synkretischen
Allgottes Pan. Andre machten den Nebenzug zur Hauptsache und
verlegten ihn ganz auf griechischen Boden. So in kürzester An-
deutung RocHHOLz^, indem er 'den Tod des großen Pan ebenso
wie dessen Mittagsschiaf auf die Ruhe und Schwüle des Mittags
im Süden' bezog, wogegen RoscHER selbst (S. 468, 7) an die Abend-
oder Nachtzeit des Vorfalls erinnert. So in breiter Ausführung
iAe Lsi nporctwas noi saV iMGreeA: reü'gLn, Mnlü ooer mcdMigAi sea ct ooiee
was Aectrd crying.* 'Greai Pctn t's dectd'. Vgl. auch HERDERS Konvers.-Lexikou
VP, 1906, Sp. 1167.
1 P. DECHARME, Lct crüi^Me <ies icctdücons ceügceMses cAez Zes Grecs,
1904, S. 455.
2 O. ÜRUsius, Die Epiphanie der Sirene: Phiioh L (N. F. IV), 1891,
S. 105. Schon WAGNER a. O. S. 151 betrachtete als wa^ctcicte . . ctMclor den
dctemoM . . oocctns.
^ W. H. RoscHER, Die Legende vom Tode des großen Pan: FLECK-
EisENS Jahrbücher für class. Philoh 145 (1892), S. 465—477; DERS. in der
Festschr. f. Overbeck S. 70, 3.
4 E. L. RocHHOLz, Deutscher Glaube und Brauch im Spiegel der heid-
nischen Vorzeit I, 1867, S. 62.