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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Partsch, Josef [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 10. Abhandlung): Mitteilungen aus der Freiburger Papyrussammlung (2): Juristische Texte der römischen Zeit — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34081#0004
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Urk. 8.

Verlosungsliste i (Papyruskartell 1911) no 25. anno l43p. C.
Herkunft zunächst ais unbekannt bezeichnet, aber durch
No. 9 Herknnft von Dime erwiesen. SchöneshellesUrkundenblatt,
39 cm breit, 24,5 cm hoch. Das Recto ist beschrieben, AVrso mit
verlöschter Schrift. Links ist der Rand 7 cm, rechts geht die
Schrift bis zum Rande. Links ist das Biatt. auf ein anderes geklebt
gewesen; das ist sachlich nicht ohne Bedeutung, da es sich durch
die Yerbindung der Abschrift, welche die Urkunde darstellt, mit
einer Rolie im Archiv erkiärt. (Siehe zwischen S. 4 u. 5.)
i. Urkundenform.
Die Urkunde ist eine Ausfertigung einer alexandrinischen Syn-
choresis aus dem 2. Jahriiundert nach Chr. und verdient. unter
den gleichzeitigen Beispieien^ dieser Urkundengattung deshalb Be-
achtung, weii sie in einigen Punkten sich treuer als die anderen
an die Stiieigentümlichkeiten der augusteischen Urkunden von
Abusir-ei-Mäiäq anschließt. Gerichtet wie alie Svnchoreseis der
jüngeren Zeit an den Archidikastes als Erklärung der beiden Par-
teien, häit sie in der Einleitung noch die Erinnerung an den pro-
zessuaien Vertrag fesU, den die griechische Rechtssitte der ägypti-
schen Urkunde nachahmte: οΌ/χω,οον//6ΐ' προς ά2/))/οος heißt es,
während die jüngeren und älteren Synchoreseis sich oft an die
Homologien mit iiiren einseitigen Erklärungen der einen Partei
anschließenh Auffallend ist in der Freiburger Urkunde, wie unge-
sckickt das Formularbuch ausgeschrieben wurde, das die ver-
schiedenen Stiksierungsmögkchkeiten entfiielt: σο/χωροΰ^,ε^ . . .
^ MiTTEis, Grundzüge der Papyruskunde (Jurist. Teil), 8. 65, 2.
- Über die Herkunft aus dem Proxeßvergleich Scnr nART, Arch. f.
PapForschung 5, 49ff. Über das demotische Vorbiid in den ägyptischen
Rezeßurkunden meine Bemerkungen Arch. 5, 465. Zeitschr. der Sav. St. 33,
618f. KoscnAKER, Bei'i. phii. Wochenschr., 1912, S. 1712, vergleicht zu-
treffend die babylonischen Urkunden tibei' ähnliche Prozeßverträge.
3 BGU 729 (anno 144 p. C.) = Μιττ. Chrest. 167—BGÜ 341 (anno
143/4 p. C.) = Μιττ. Chrest,. n. 244. Wie P Freiburg auch Oxv 268.
 
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