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Gebhardt, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 13. Abhandlung): Inedita Spinozana — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34084#0023
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Inedita Spinozana.

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vornahm (vgl. 7. AppeMhi^), ganz abgesehen von der Erwä-
gung, daß die Freunde dem lateinischen Druck die Fassung letzter
Hand zugrunde gelegt haben werden. Auch die drei letzten Bücher
weisen noch einige Retouchen Spinozas auf, doch hat hier ganz
offenbar im Gegensatz zu den beiden ersten dasselbe Manuskript
der Ubersetzung (oder der ihr zugrunde liegenden Kopie) und dem
Druck als Vorlage gedient. Ganz ohne Retouche nur ist der Hppen-
hitr von /U., in dem man wohl den zuletzt niedergeschriebenen
Teif der zu sehen hat.
Was hier von der Ebh'cn nachgewiesen wurde, gilt (mit Aus-
nahme natürlich der EpG/o^ne) auch von den anderen Schriften
der Opern dem de mie/Zecin^ ewetzdnhotte und
dem Trncin/M^ Ro/hicM^. Auch der Truc/n^M^ PohUcn^ wurde von
den Freunden bruchstückweise noch während der Arbeit über-
setzt, und einigen Stehen hat Spinoza nachträglich Ergänzungen
eingefügt, so z. B. in Gapni F7. ^ V7., wo er die Stelle gegen die
Folter (von Geh Anec /or^MM bis zum Schfuß) hinzufügte, oder in
F777. ^ 7., wo er (in den Sätzen von Dico ea?pre^e bis m
MM^erMnz Rcü/hciorMTn rec^'pmM^Mr) begrifflich schärfer zwischen
Aristokratie und Demokratie schied, offenbar zur gfeichen Zeit,
da er UapMt V7. ^ 77. ausarbeitete. Auch einige stilistische Ver-
besserungen (ndTznVG/ri für d7iM.Riri, % ^ecre^G für Tec/^nrh') hat
er noch angebracht. Von besonderem fnteresse für uns ist die
Textverschiedenheit bei der Jugendschrift des TTac/n/n.S' 7e iMfe/-
/eciM^ eweMdnhoMe, die aisbald nach der Ausarbeitung übersetzt
sein mag und an deren Manuskript Spinoza in den folgenden fünf-
zehn Jahren eine große Reihe von Änderungen und Besserungen
anbrachte. Wir zähien bei 35 Druckseiten 96 Anderungen: 18
Steflen hat Spinoza nachträglich weggelassen, 23 noch hinzu-
gefügt, 55 abgeändert. Vielfach hat ihn das Strehen nach größerer
Deutlichkeit bewogen, den Ausdruck zu kürzen, zu erweitern oder
zu vervollkommnen, wohl auch die Konstruktion eines Satzes zu
ändern; hie und da hat er ursprüngliche Versehen gebessert; auch
am Stil hat er gefeilt, so indem er UoMcordm durch 7Micr-
Mn'Menhn durch 7nferonMa, re/n^Fe durch respechee, m nd/'echon
mMinri durch n7/'echenri ersetzte. Von Wichtigkeit ist dabei vor
allem die Ersetzung des Terminus MMiwn (und durch
weM.y. (Wer bei Spinoza weM^ durch Tee/e übersetzt, verhindert
sein Verständnis, weii nur das Wort Ge?V so wie 7?ze7M den sub-
 
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