AAAMundZQH.
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verkündet noch der Leichnam Adams aus seiner Lade her-
vor L
Für den Gedanken der Rehabilitierung Adams um seiner
ursprünglichen Bestimmung wiilen ist in der christlichen Redak-
tion der seiner Erlösung durch Christus getreten. Christus hat die
Kompensation für Adams Ungehorsam übernommen. Die kirch-
iich christliche Lösung des tragischen Konfiiktes in der Paradieses-
geschichte stellt sich neben und vor die helienistische^, und da
Gottes verbunden (s. für die ganze Entwicklung des Motivs GuxzBERG S. 69f.).
— Die christliche Kunst hat diesen Gedanken aufgegriffen und viele Jahr-
hunderte lang unter dem Kreuz Christi den Schädel Adams dargestelit (auch
in ganzer Gestalt kommt er mehrfach unter dem Kreuz vor, z. B. im Evan-
geliar der Bibiiothek zu Kassel, aus dem 11. Jahrhundert; am Triumphkreuz
zu Wechselburg und in der Kathedrale zu Beauvais).
^ Auf das für ägyptische Vorstellung charakteristische Sprechen der
Toten wird weiter unten noch zurückzukommen sein. Auch bei der Fort-
führung des toten Adam aus der Schatzhöhle (DiLLMANN S. 103) erheben
die übrigen Leichname laute Klage und Adam stimmt ein ,,o daß ich mich
von euch, meine Söhne und von diesem heiiigen Berg trennen muß. . ." Die
Tonart dieser Sprache ist, nebenbei gesagt, typisch für die spätere Mystik
der Franziskaner, man vergieiche nur mit dem Abschied Noahs vom heiligen
Berge (DiLLMANN S. 104) den des heiligen Franz vom Berg Alverna bei THOMAS
v. CELANo (H. THODE, E/'onz p. AgsLi S. 54f.). Es ist dieseibe Innigkeit,
mit der sich auch der heilige Franz nicht genug tun kann, ,,behüte dich Gott,
Berg Aiverna, behüte dich Gott, behüte dich Gott. .." Eine Anzahl von
Motiven in der Legende des heiligen Franz knüpft gleichfaiis an die der Adam-
iegende an (so erinnert der Gottesdienst der Vögel, TnoDE S. 143, an die
Liturgie im Testament Adams, in der auch für die\Agel eine bestimmte
Gebetsstunde vorgesehen war, s. oben S. 35 Anm. 1). — Ob man für dieses
also noch lange fortwirkende Motiv des heiiigen Berges die indische Flutsage
(Brahmana 'der 100 Pfade' I 8—10) heranziehen darf ? Auch bei dem Götter-
sproß Manu, dem Stammvater der Menschheit, in dessen Person die Gestalten
des Adam und Noah gewissermaßen zusammenfließen, spielt der Berg (nach
dem Matsyopäkhyäna v. 47 ff. der Himälaja) und das Herabsteigen eine be-
deutsame Rolle; ja, dieser erhält hier geradezu den Namen ,,des Manu Herab-
steigen"; Vgl. für das zu Grunde liegende mythische Bild, das dann in der
syrischen Legende freilich einen anderen Sinn erhalten hätte, H. LfsENER,
S. 241 ff. Die Vorstellung könnte den gleichen Weg gewandert
sein wie dasMotiv von verschlungenen Helden, das H. ScriMiDT, Jona (S. 63 ff.
u. 143) von Südasien bis nach Syrien verfolgt.
s Derselben Erscheinung stehen wir bei Paulus gegenüber, 1. Kor. 15,47;
aber Paulus vertritt den Standpunkt, daß Adam, der Typus des natürlichen
(σκρκιχός) Menschen nur verächtliche Materie darstellt, und daß erst von
Christus, dem Erstling eines neuen geistigen Geschlechts, der Menschheit
die Aussicht auf eine höhere Lebensform eröffnet sei. Als offene Polemik gegen
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verkündet noch der Leichnam Adams aus seiner Lade her-
vor L
Für den Gedanken der Rehabilitierung Adams um seiner
ursprünglichen Bestimmung wiilen ist in der christlichen Redak-
tion der seiner Erlösung durch Christus getreten. Christus hat die
Kompensation für Adams Ungehorsam übernommen. Die kirch-
iich christliche Lösung des tragischen Konfiiktes in der Paradieses-
geschichte stellt sich neben und vor die helienistische^, und da
Gottes verbunden (s. für die ganze Entwicklung des Motivs GuxzBERG S. 69f.).
— Die christliche Kunst hat diesen Gedanken aufgegriffen und viele Jahr-
hunderte lang unter dem Kreuz Christi den Schädel Adams dargestelit (auch
in ganzer Gestalt kommt er mehrfach unter dem Kreuz vor, z. B. im Evan-
geliar der Bibiiothek zu Kassel, aus dem 11. Jahrhundert; am Triumphkreuz
zu Wechselburg und in der Kathedrale zu Beauvais).
^ Auf das für ägyptische Vorstellung charakteristische Sprechen der
Toten wird weiter unten noch zurückzukommen sein. Auch bei der Fort-
führung des toten Adam aus der Schatzhöhle (DiLLMANN S. 103) erheben
die übrigen Leichname laute Klage und Adam stimmt ein ,,o daß ich mich
von euch, meine Söhne und von diesem heiiigen Berg trennen muß. . ." Die
Tonart dieser Sprache ist, nebenbei gesagt, typisch für die spätere Mystik
der Franziskaner, man vergieiche nur mit dem Abschied Noahs vom heiligen
Berge (DiLLMANN S. 104) den des heiligen Franz vom Berg Alverna bei THOMAS
v. CELANo (H. THODE, E/'onz p. AgsLi S. 54f.). Es ist dieseibe Innigkeit,
mit der sich auch der heilige Franz nicht genug tun kann, ,,behüte dich Gott,
Berg Aiverna, behüte dich Gott, behüte dich Gott. .." Eine Anzahl von
Motiven in der Legende des heiligen Franz knüpft gleichfaiis an die der Adam-
iegende an (so erinnert der Gottesdienst der Vögel, TnoDE S. 143, an die
Liturgie im Testament Adams, in der auch für die\Agel eine bestimmte
Gebetsstunde vorgesehen war, s. oben S. 35 Anm. 1). — Ob man für dieses
also noch lange fortwirkende Motiv des heiiigen Berges die indische Flutsage
(Brahmana 'der 100 Pfade' I 8—10) heranziehen darf ? Auch bei dem Götter-
sproß Manu, dem Stammvater der Menschheit, in dessen Person die Gestalten
des Adam und Noah gewissermaßen zusammenfließen, spielt der Berg (nach
dem Matsyopäkhyäna v. 47 ff. der Himälaja) und das Herabsteigen eine be-
deutsame Rolle; ja, dieser erhält hier geradezu den Namen ,,des Manu Herab-
steigen"; Vgl. für das zu Grunde liegende mythische Bild, das dann in der
syrischen Legende freilich einen anderen Sinn erhalten hätte, H. LfsENER,
S. 241 ff. Die Vorstellung könnte den gleichen Weg gewandert
sein wie dasMotiv von verschlungenen Helden, das H. ScriMiDT, Jona (S. 63 ff.
u. 143) von Südasien bis nach Syrien verfolgt.
s Derselben Erscheinung stehen wir bei Paulus gegenüber, 1. Kor. 15,47;
aber Paulus vertritt den Standpunkt, daß Adam, der Typus des natürlichen
(σκρκιχός) Menschen nur verächtliche Materie darstellt, und daß erst von
Christus, dem Erstling eines neuen geistigen Geschlechts, der Menschheit
die Aussicht auf eine höhere Lebensform eröffnet sei. Als offene Polemik gegen