Drei merkwürdige künstlerische Anregungen bei Runge, Manet, Goya. 17
wörtern^, die Jan Wierix nach Brueghel gestochen hat, wenn
auch die Blätter selbst den Namen Brueghels als des Erfinders
nicht tragen. Es sind Rundkompositionen, eingefaßt von dem
Sprichworttext, der jeweils in flämischer und französischer Sprache
beigedruckt ist. Eine größere Zahl dieser morahschen Kupfer-
stiche wurde von Joh. Theod. und Joh. Isr. Bry übernommen
in ihre Sammlung der ,,Emblemata saecularia saeculi huius
mores exprimentia", erschienen zu Frankfurt a. M. im Jahre 1596^.
Diese ,,Emblemata'' geben die alten Rundkompositionen in
delten Rah-
men entspre-
chend umzu-
bauen. Die
alten Motive
kehren in ge-
nauer Ent-
sprechungwie-
der, nur daß
sie imGegen-
sinn erschei-
nen.
So wenig,
wie LoGA bei
der Figur des
,,Faustkämp-
fers", vermag
iches urkund-
lich nachzu-
weisen, daß Goya das Blatt des älteren Brueghel, sei es im
Wierixschen, sei es im Bryschen Stiche übermittelt bekam.
Meine Vermutung gründet sich wesentlich auf die mannigfache
Übereinstimmung der beiden Blätter.
Bei Brueghel findet sich zunächst das allgemeine Gestalt-
motiv des Goyaschen Riesen fast völlig ausgebildet vor, und zwar
ergeben sich hier die Analogien in weit höherem Maße als bei der
antiken Aktfigur. Doch mehr noch: Läge die Benützung des
rechtwinkli-
gem Rahmen,
doch — wie
unsre Abbil-
dungnachBrys
Stiche zeigt —
ingetreuerKo-
pie der alten
Vorlage, wo-
beiderStecher
nicht daran
dachte, die
ausschließlich
für Rundf as-
sung gedach-
ten Darstel-
lungen dem
in Rechtecks-
form verwan-
^ ALviN: Catalogue de l'ceuvre grave des freres Wierix, Nr. 1545—52.
2 Für Vermittlung der photographischen Aufnahme nach dem Stiche
der E. S. darf ich auch an dieser Stelle dem Direktor des Kgl. Kupfer-
stichkabinetts in Berlin, Herrn Prof. Dr. M. J. Friedländer ergebenst danken.
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wörtern^, die Jan Wierix nach Brueghel gestochen hat, wenn
auch die Blätter selbst den Namen Brueghels als des Erfinders
nicht tragen. Es sind Rundkompositionen, eingefaßt von dem
Sprichworttext, der jeweils in flämischer und französischer Sprache
beigedruckt ist. Eine größere Zahl dieser morahschen Kupfer-
stiche wurde von Joh. Theod. und Joh. Isr. Bry übernommen
in ihre Sammlung der ,,Emblemata saecularia saeculi huius
mores exprimentia", erschienen zu Frankfurt a. M. im Jahre 1596^.
Diese ,,Emblemata'' geben die alten Rundkompositionen in
delten Rah-
men entspre-
chend umzu-
bauen. Die
alten Motive
kehren in ge-
nauer Ent-
sprechungwie-
der, nur daß
sie imGegen-
sinn erschei-
nen.
So wenig,
wie LoGA bei
der Figur des
,,Faustkämp-
fers", vermag
iches urkund-
lich nachzu-
weisen, daß Goya das Blatt des älteren Brueghel, sei es im
Wierixschen, sei es im Bryschen Stiche übermittelt bekam.
Meine Vermutung gründet sich wesentlich auf die mannigfache
Übereinstimmung der beiden Blätter.
Bei Brueghel findet sich zunächst das allgemeine Gestalt-
motiv des Goyaschen Riesen fast völlig ausgebildet vor, und zwar
ergeben sich hier die Analogien in weit höherem Maße als bei der
antiken Aktfigur. Doch mehr noch: Läge die Benützung des
rechtwinkli-
gem Rahmen,
doch — wie
unsre Abbil-
dungnachBrys
Stiche zeigt —
ingetreuerKo-
pie der alten
Vorlage, wo-
beiderStecher
nicht daran
dachte, die
ausschließlich
für Rundf as-
sung gedach-
ten Darstel-
lungen dem
in Rechtecks-
form verwan-
^ ALviN: Catalogue de l'ceuvre grave des freres Wierix, Nr. 1545—52.
2 Für Vermittlung der photographischen Aufnahme nach dem Stiche
der E. S. darf ich auch an dieser Stelle dem Direktor des Kgl. Kupfer-
stichkabinetts in Berlin, Herrn Prof. Dr. M. J. Friedländer ergebenst danken.
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