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Dove, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 8. Abhandlung): Studien zur Vorgeschichte des deutschen Volksnamens — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34079#0028
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ALTRED DoVE:

τε ήν χκί τχνυν έοτί, τ& §έ *&ντ<ίύν μέγίστ& τε χαί κξίθΑονώ-
τ<χτα. Γότ-&οί. τέ είσί. χκί Βα.ν§ίλοί. χκί. Ού'ίίσίγοτ-9-θί. χκί Γήποίίδες
— Stiiico gentes alias copiis viribusque intolerabiles, hoc est Ala-
norum, Sueborum, Vandalorum ipsoque simul mosu impulsorum
Burgundionum, ultro in arma sohicitat — Hunni, tot gentium
victores — in hoc famosissimo et fortissimarum gentium beho,
der cataiaunischen Völkerschlacht, usfd
Schon in den vorgelegten Bruchstücken wird man hie und
da Ansätze zur Charakteristik der einzelnen Völkerschaften bemer-
ken; eine überaus häufige Erscheinung, welche beweist, daß die
Autoren m dem έ9νος oder der gens ein natürliches Gemeinwesen
von stammhafter, wenn auch geschichtlich nich't ganz unentwickei-
ter, Eigentümlichkeit erblicken. Salvian, der daraus ein beson-
deres Studium gemacht, um in geistlich-taciteischer Stnnmung
seinen romanischen Landsleuten die rauhe Tugend der gentes
ais Muster vorhalten zu können, strebt sogar nach einer gewissen
Präzision der Unterscheidung: gens Saxonum fera est, Francorum
infidelis, Gipidarum inhumana, Ghunorum nnpudica, omnium
denique gentium barbarorum vita vitiositas — Gothorum gens
perfida sed pudica est, Aianorum nnpudica sed minus perfida,
Franci mendaces sed hospitales, Saxones crudehtate efferi, sed
castitate mirandi, omnes denique gentes habent sicut peculiaria
mala ita etiam quaedam bona^. Derselbe Presbyter von Marseille,
der sich — kurz vor der Alitte des 5. Jahrhunderts — so recht in
ZEuss 315 ; 381: 441: 449; Jord. Get. 206; 217. — Die Schwaben neben
den Alemannen hielt ZEUss für Juthungen, neuere für Bayern (BAUMANN,
Forsch. z. dtsch. Gesch. XYI, 239); Goten schlechtweg neben Westgoten
sind bei Prokop überall Ostgoten. — Man verzeihe diese Auswahl elementarer
Übungssätze! Aber anders scheint es mir nicht möglich, das Wesen des εθνος
oder der gens — und damit zugleich der thiuda oder des diot — jedem Leser
gründiich zu Gemüte zu führen.
2 Salvian. de gubern. Dei IV, 67 ; VII, 64; vgl. IV, 68 ebrietas Alamanni,
rapacitas Alani; VII, 63 gentes, etsi habeant specialiter mala propria usw.
Dazu Prokop über die Franken: εστί γ&ρ ε-9νος τοΰτο τά ές -ίστίν σφκλε-
ρώτκτον άν9-ρώπο)ν άπάντο^ν. — Die äußere Seite des Themas behandelt
Isidor (etymoI.XIX,23 de proprio quarumdam gentium habitu 1; 6; 7): qui-
busdam nationibus sua cuique propria vestis est; dignoscuntur et gentes ita
habitu, sicutetlinguadiscordes; nonnullaeetiam gentes non solum in vestibus,
sed et in corpore aliqua sibi propria quasi insignia vindicant. Die besondere
Kampfesweise der einzelnen Völker zeichnet Jordanis in der prachtvollen,
nach MoMMSEN von Priscus herstammenden Schilderung der pannonischen
Hunnenschlacht Get. 261.
 
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