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Dove, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 8. Abhandlung): Studien zur Vorgeschichte des deutschen Volksnamens — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34079#0085
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Studien xur Yorgeschichte des deutschen Yolksnarnens.

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mit verstanden^. im fränkischen GaHien erschemen unter den ver-
schiedenen nationes ais Bestandteilen des omnis populus in einem
Gau ebenfahs die Romani; es ist die Rede von homines Romanae
linguae vel gentis, von Iinechten tam de natione Romana quam
et de barbara, oder solchen utriusque generis nationum^. Selbst
unter den Briten, die sich verzweifelt gegen die Angelsachsen
wehren, findet sich der schwache Uberrest einer gens Romana^.
Da war es denn nur noch eine letzte Konsequenz, gehorsam
dem ethnologischen Grundzuge m der Geschichte des Zeitalters
überhaupt, auch das selbständig gebliebene Römertum in gentife
Farbe zu kleiden. Attila, hören wir einmal, trachtete cfarnach,
primas mundi gentes, Romanos \Asegothasque zu bezwingen;
das weströmische Reicb empfängt, wo ein Späterer seinen Unter-
gang erzählt, die Bezeichnung Hesperium Romanae gentis imperi-
um^. Unter Rekareds ruhmvolle Kriegstaten adversus infestas
gentes rechnet Isidor auch, daß er contra Romanorum, d. h. der
Oströmer, msolentias saepe lacertos movit; König KindasAunth
schafft das römische Recht ab als alienae gentis legesk Eine AAl-
kertaf'el, die ums Jahr 520 im Merovingerreich verfaßt ward, nennt
als Nachkommen des germanischen Heros Istio vier gentes: Roma-
nos, Brittones, Francos,Alamannos neben einander; Kaiser Justi-
nian selbst braucht wenigstens den Ausdruck felix Romanorum
genus, während die Reichshistoriographen seiner Zeit wiederholt
το oder των 'Ρωμζίων γένος im Munde führen, Aga-
thias sogar von dem gesamten ΜΚος der Römer sprichtk \Mr-
trefflich stimmte dann zu alledem. der im Lateinischen für das
Reichsgebiet im ganzen oder beliebige Teile desselben schon im

^ 8. DAHN, Könige YD, 84ff.
^ S. die Stellen bei ΑΑιτζ, Yfg. II, 2^, 27 A. 2; II, P 72 A. 2; 230 A. 2.
3 Gildas de excidio § 25; etwas verändert Beda h. eccl. I, 16. Bei dem
sogen. Nennius (c. 43) ist daraus — freilich noch nicht in der ältesten Hand-
schrift — Romanica gens geworden.
* Jord. Get. 181. — Marcellin. coni. ap. Ronc. II, 298; aus ihm Jord.
Get. 243. — Cf. Gesta reg. Franc. 4 Romanorum aliarumque multarum gen-
tium.
3 Isid. h. d. reg. Goth. 54. — L. Ylsig. II, 1, 9.
^ MÜLLENHOFF, Germania antiqua. 164. — C. de Just. cod. confirmando;
Romanum genus auch bei Rutil. Namat. II, 43. — Gens Romulea bei Cassiod.
Var. VIII, 10 geht auf die Stadtrömer. — T6 'Ρωμκίων γένος Procop. b.
G. II, 28; το τών 'Ρωμοίίοιν γένος Agath. IV, 9; έχκτέρω γένε;. νοη Römern
und Persern II, 18; έ-1 το σόμ-κν τών 'Ρωμκίων έθνος IV, 5.
 
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