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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 9. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten (1) — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34080#0012
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12

CHRISTIAN BARTHOLOMAE:

bezeugt ist; die ganze Seite weist. jedoch AÜelfache
Zerstörungen auf.
Ein Attribut von ganz ähnlicher Bedeutung scheint für arA;
an der Stelle DkM. 8ff. (= DkS. 4ff.) vorzuliegen. Leider
läßt die Uberlieferung auch hier, wie so oft im Denkart, gar sehr
zu wünschen übrig. Der Text lautetwlu^
ü ;ioJ Jjug
u o ä iwi oju ;jj uu ; ^ ΰ D [ jju ^ kär
iez kar/är/A^ An ^<zc/Aä^ Aär pn n/curünüA i cun^ur uAuri

^ Es steht hier epa/c im Sinn von 'irgendeiner', an Stelle des sonst
üblichen e (mpT. ec).
^ Absolute Konstruktion 'allato tempore'; s. BARTHOLOMAE ZendHds.
129, No. 4 und unten S. 35, Z. 34.
3 Hier liegt sicher eine größere Textverderbnis vor, die durch das fol-
gende, in der Urschrift wohl genau darunter stehende aA-arM/TA veranlaßt
sein kann. Man erwartet ein Verbum finitum oder ein Nomen verbaie auf
ts?7i, das den mit /uü- beginnenden Satz abschließt, und hierauf eine zu Aa
hinüberleitende Wendung: pa e/i Aaa//e^;jn 'in dieser Erwägung', od. dgl.
4 Eine bemerkenswerte Form: 3.Sing. Konj.Pass. zum Kausale von
UjQ^tKj^psacei 'es geht vorüber, verstreicht' (AirWb. 1553f.), das DkM.
Ü2. 7 durch tHJ* Qju? s4cäi bezeugt ist.
Ich benutze die Gelegenheit, um-das WZKM. 37. 20 Gesagte zuberich-
tigen. Die passiven Konjunktivformen auf -ΙώΐΜ sind keineswegs so selten,
als ich dort glaubte annehmen zu müssen. Zwei solcher Bildungen finden
sich Sv. iä. 144 (paz.) a?an//?äf, im PahlaviText werden
UUZ-W) i[h<j- ,^-üjptiJ^gestanden haben, d. i. AanlAäi. apagan/Aä:, s.
WEST Sv. 222. Einige andere hat CASARTELLi Museon 2<$<$6. 559 aus dem
Denkart nachgewiesen; s. DkM. 75<^ff. Ebenda /M7. 7 steht
p/c4/TAäi. Weitere Belege sind: PY.J2. 15,16; —
ΚΓ W! cdnZAäi PY. 60. 4; — }tP*Mjkju <$ j<oQj paiAä/TAäi PV. 9. 47, 2 mal;
— als Erläuterung dazu ist beidemale zugefügt:
siaw &c /mrH/zäi [, eine dadurch beachtenswerte Bildung, daß sie das passi-
vische I/A (vgl. WZKM. 39. 45 f.) hinter dem Praeterital-, nicht dem Praesens-
stamm aufweist].*) — Dazu also dann noch [eWU^Aj?.säc2Aä: 'es soll vorüber-
gehen gelassen werden' an der oben besprochenen Dk.Stelle.
*) Oder ist damit etwa Αα/ΤαΑ äyä: gemeint, Konj. zu np. Aar&t
äyai/ 'es wird gemacht', oder Aari 4yä:, Konj. zu jüdp. Aari/äya<f 'es
wird gemacht' (Jes. ä. 11) ?, s. dazu SALEMANN GlrPh. 2a. 315 f., BACHER
ZDMG. 57. 405. Aber die Schreibung des mpB. Worts wäre in beiden
Fällen ungenau. Auch zu Dd. 27. 2 scheint eine Passivform aus dem
Praeteritalstamm bezeugt zu sein: pUs-WPük UTJ ) ^^cHAc:; doch istder
Wortlaut des Texts nicht in Ordnung; YTsTs Übersetzung SBE. 2& 43
läßt sich nicht damit vereinbaren.
 
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