Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. I.
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Belehrend für die Fassung des np. Anzmn ist insbesondere das
letzte Beispiel: mpT. HY'R 'Helfer'^. Die mpB. Form des
Worts istd.<jj\3ju , dessen Lesung und Herkunft ich ZumAirWb.
25, No. 1 besprochen habe: in der Schneflrede <zydr. Die
Pazandisten umschreiben es mit.J^jjju n//dr, aber auch mit
An//ö^i und sie haben mit beiden Umschreibungen
recht: <z?/dr ist die unmitteibare Vorform des np. jb z/är (vgl.
zum Verlust des Anlautssonanten S. 41, Z. 27ff.)^; die Echtheit
von Aa?/är aber wird durch das mpT. Wort erwiesen.
Genau in gleicher Weise wie das mp. <z//dr setzt sich auch das
mp. nze72,(V7J fort, das von Haus aus die beiden Bedeutungen
1. Wusgang', 2. 'Aufgang' hatte, ebenso wie das entsprechende
ai. ndd//<Z77<z- n. Die Entwicklung vollzog sich in folgender Weise:
a) wird *9Z6H° und weiter *9zt7z°, das wäre in der Umschrei-
bung der Pazandisten jNJj" *nz7?z°; — b) neben *9Z6%- kommt
*A9Z67Z° auf, das weiter zu *A9zf77° wird, wofür die Pazandisten
°) */ί<ζζΰ2° schreiben würden; *9Z6?z und *Λ9Ζ6??° werden
nebeneinander gebraucht; — c) im Neupersischen wird jenes, mit
Verlust des Anlautssonanten, zu^r-V.) dieses zu^JDp?
A<zzm<z. Beidefindensichvor. VondenbeidenUrbedeutungen,
die dem miran. *nz6%° zukommen (s. Z. 12): ^Ausgang' und Wuf-
gang' setzt sich die erstere in np. AnzPzu fort, und zwar unter Be-
— FWKMüLLERS Lesung Ardsia^ ist mir unverständlich —, steckt in der
Tat eben nur Aa-, die Annahme eines nachmaligen Verlusts von w ist aus-
geschlossen.
Es gibt, soviel ich sehe, zwei Wege, die einzeln oder zusammen zur
Schaffung von Aaräsian (und etwaigen gleichartigen Verbalkompositen)
geführt haben können. 1. Der in der Nominaikomposition alte Wechsel
zwischen Aam und Aa (vgl. WACKERNAGEL AiGr. 2a. 73 ff.) kann sich auf die
Verbalkomposition übertragen haben; 2. es kann ha ausVerbalkompositen
wie verschleppt sein, die sich dem Sprachgefühl in Aa + zerlegen
mußten, auf Grund von Proportionen wie (s. mpT.
Aamöcäg, usw.) — äräsian: haräsian. Auch im Pahiavi der Bücher kann solches
Au- vorhanden gewesen sein so gut wie in dem von Turfan. Da aber die mpB.
Schrift zwischen d- und Aa- nicht scheidet -— beide werden durch -jj ge-
geben-—-, so ist der Nachweis für das Vorhandensein jenes ha- im mpB. nicht
zu erbringen.
i Neben HY'R ist auch HYY'R bezeugt. Vor y wurde der kurze
Sonant hfarbig gesprochen: Aeydr; vgl. BARTHOLOMAE ZumAirWb.43f.
^ Auydr in SACHAus Frahang, SWienAW. 7^67. 851. 8.
s Das Msoghd. hat bereits 2/dr, s. GAUTHioT GrSogd. 50.
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Belehrend für die Fassung des np. Anzmn ist insbesondere das
letzte Beispiel: mpT. HY'R 'Helfer'^. Die mpB. Form des
Worts istd.<jj\3ju , dessen Lesung und Herkunft ich ZumAirWb.
25, No. 1 besprochen habe: in der Schneflrede <zydr. Die
Pazandisten umschreiben es mit.J^jjju n//dr, aber auch mit
An//ö^i und sie haben mit beiden Umschreibungen
recht: <z?/dr ist die unmitteibare Vorform des np. jb z/är (vgl.
zum Verlust des Anlautssonanten S. 41, Z. 27ff.)^; die Echtheit
von Aa?/är aber wird durch das mpT. Wort erwiesen.
Genau in gleicher Weise wie das mp. <z//dr setzt sich auch das
mp. nze72,(V7J fort, das von Haus aus die beiden Bedeutungen
1. Wusgang', 2. 'Aufgang' hatte, ebenso wie das entsprechende
ai. ndd//<Z77<z- n. Die Entwicklung vollzog sich in folgender Weise:
a) wird *9Z6H° und weiter *9zt7z°, das wäre in der Umschrei-
bung der Pazandisten jNJj" *nz7?z°; — b) neben *9Z6%- kommt
*A9Z67Z° auf, das weiter zu *A9zf77° wird, wofür die Pazandisten
°) */ί<ζζΰ2° schreiben würden; *9Z6?z und *Λ9Ζ6??° werden
nebeneinander gebraucht; — c) im Neupersischen wird jenes, mit
Verlust des Anlautssonanten, zu^r-V.) dieses zu^JDp?
A<zzm<z. Beidefindensichvor. VondenbeidenUrbedeutungen,
die dem miran. *nz6%° zukommen (s. Z. 12): ^Ausgang' und Wuf-
gang' setzt sich die erstere in np. AnzPzu fort, und zwar unter Be-
— FWKMüLLERS Lesung Ardsia^ ist mir unverständlich —, steckt in der
Tat eben nur Aa-, die Annahme eines nachmaligen Verlusts von w ist aus-
geschlossen.
Es gibt, soviel ich sehe, zwei Wege, die einzeln oder zusammen zur
Schaffung von Aaräsian (und etwaigen gleichartigen Verbalkompositen)
geführt haben können. 1. Der in der Nominaikomposition alte Wechsel
zwischen Aam und Aa (vgl. WACKERNAGEL AiGr. 2a. 73 ff.) kann sich auf die
Verbalkomposition übertragen haben; 2. es kann ha ausVerbalkompositen
wie verschleppt sein, die sich dem Sprachgefühl in Aa + zerlegen
mußten, auf Grund von Proportionen wie (s. mpT.
Aamöcäg, usw.) — äräsian: haräsian. Auch im Pahiavi der Bücher kann solches
Au- vorhanden gewesen sein so gut wie in dem von Turfan. Da aber die mpB.
Schrift zwischen d- und Aa- nicht scheidet -— beide werden durch -jj ge-
geben-—-, so ist der Nachweis für das Vorhandensein jenes ha- im mpB. nicht
zu erbringen.
i Neben HY'R ist auch HYY'R bezeugt. Vor y wurde der kurze
Sonant hfarbig gesprochen: Aeydr; vgl. BARTHOLOMAE ZumAirWb.43f.
^ Auydr in SACHAus Frahang, SWienAW. 7^67. 851. 8.
s Das Msoghd. hat bereits 2/dr, s. GAUTHioT GrSogd. 50.
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