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R. Reitzenstein :
erscheint er bei Mani als der eigentliche Herrscher der Finsternis,
aber in den mandäischen Liedern steht der Drache — die altbaby-
lonische Tiamät — noch neben einem anderen Herrscher1 und
auch Mani sprach von vielen προβολαί der Finsternis, so daß ein
Widerspruch hier kaum zu fühlen ist (vgl. z. B. Titus von Bostra
I 17 p. 9, 13 Lagarde: ήν γάρ ποτέ, φησίν, οτε ή (ίλη ήτάκτει και
έγέννα καί ηύξάνετο καί διετέλει πολλάς προβαλλομένη δυνάμεις*
αύξηθ-εΐσα τοίνυν άνήγετο)2. Sehr bezeichnend ist, daß selbst in
der κοσμοποιία noch der Moment besonders hervorgehoben wird,
hei dem alle besseren Referate aus Manis Kosmogonie eingehend
verweilen, der Moment, wo der Dämon der Finsternis die Lichtwelt,
oder, wie es hier heißt, die Psyche erblickt und sie begehrt. Wir
müssen offenbar in Fassung I ergänzen <καί ό επί τής άβύσσου >
ίδών την Ψυχήν έσύρισε, καί έκύρτανε ή γή καί έγέννησε δράκοντα, δς τά
πάντα προήδει. Das Pfeifen, das ja die Schlange herbeiruft, hat den
Drachen zur Hilfe des Dämons erscheinen oder entstehen lassen. Vor
ihm erschrickt der Lichtgott und schafft aus Furcht den ένοπλος.
Zu den sieben προφανέντες gehört er nicht mehr; eine neue Epoche
oder ein neues Drama der Trilogie bei Mani beginnt hier mit dem
Kampf. Ist die Untersuchung bis hierher richtig geführt, so muß
uns also auch Mani eine Deutung für den 'Gewappneten’ geben
können, der, als ob eine Vision geschildert würde, in der Fassung I
der κοσμοποιία nur als Bild 'ein Gewappneter’, 'der Starke’ vor
uns tritt. In der Tat leistet Mani das. Ehe der Kampf beginnen
soll, schafft bei ihm der 'erste Mensch’ seine Rüstung, die πανο-
πλία, die in allen Berichten besonders hervorgehoben wird. Viel-
leicht genügt der des Fihrist (Flügel Mani S. 87) ,,Es bewaffnete
sich aber, sagt Mani ferner, der Urmensch mit den fünf Geschlech-
tern3, und das sind die fünf Götter, der leise Lufthauch, der Wind,
das Licht, das Wasser und das Feuer. Er machte sie zu seinem
Rüstzeug, und das erste, was er anlegte, war der leise Lufthauch.
Er hüllte dann den erhabenen leisen Lufthauch mit dem brennenden
1 Vgl. einstweilen die Festschrift für C. Fr. Andreas S. 47.
2 Die Berichte gibt Titus als κατά 7οέξιν, also wörtlich aus der griechi-
schen Fassung (vgl. oben Fassung II der κοσμοποιία: έκύρτανεν ή γή καί ύψώθη
πολύ und die Angabe über die definitive Beendigung καί ούκέτι ούδέν ήτάκτησεν
των άερίων).
3 Richtiger: Elementen. Aus dieser Schöpfung der Elemente oder
der Rüstung ist in der κοσμοποιία die Erschaffung des Gewappneten selbst
geworden.
R. Reitzenstein :
erscheint er bei Mani als der eigentliche Herrscher der Finsternis,
aber in den mandäischen Liedern steht der Drache — die altbaby-
lonische Tiamät — noch neben einem anderen Herrscher1 und
auch Mani sprach von vielen προβολαί der Finsternis, so daß ein
Widerspruch hier kaum zu fühlen ist (vgl. z. B. Titus von Bostra
I 17 p. 9, 13 Lagarde: ήν γάρ ποτέ, φησίν, οτε ή (ίλη ήτάκτει και
έγέννα καί ηύξάνετο καί διετέλει πολλάς προβαλλομένη δυνάμεις*
αύξηθ-εΐσα τοίνυν άνήγετο)2. Sehr bezeichnend ist, daß selbst in
der κοσμοποιία noch der Moment besonders hervorgehoben wird,
hei dem alle besseren Referate aus Manis Kosmogonie eingehend
verweilen, der Moment, wo der Dämon der Finsternis die Lichtwelt,
oder, wie es hier heißt, die Psyche erblickt und sie begehrt. Wir
müssen offenbar in Fassung I ergänzen <καί ό επί τής άβύσσου >
ίδών την Ψυχήν έσύρισε, καί έκύρτανε ή γή καί έγέννησε δράκοντα, δς τά
πάντα προήδει. Das Pfeifen, das ja die Schlange herbeiruft, hat den
Drachen zur Hilfe des Dämons erscheinen oder entstehen lassen. Vor
ihm erschrickt der Lichtgott und schafft aus Furcht den ένοπλος.
Zu den sieben προφανέντες gehört er nicht mehr; eine neue Epoche
oder ein neues Drama der Trilogie bei Mani beginnt hier mit dem
Kampf. Ist die Untersuchung bis hierher richtig geführt, so muß
uns also auch Mani eine Deutung für den 'Gewappneten’ geben
können, der, als ob eine Vision geschildert würde, in der Fassung I
der κοσμοποιία nur als Bild 'ein Gewappneter’, 'der Starke’ vor
uns tritt. In der Tat leistet Mani das. Ehe der Kampf beginnen
soll, schafft bei ihm der 'erste Mensch’ seine Rüstung, die πανο-
πλία, die in allen Berichten besonders hervorgehoben wird. Viel-
leicht genügt der des Fihrist (Flügel Mani S. 87) ,,Es bewaffnete
sich aber, sagt Mani ferner, der Urmensch mit den fünf Geschlech-
tern3, und das sind die fünf Götter, der leise Lufthauch, der Wind,
das Licht, das Wasser und das Feuer. Er machte sie zu seinem
Rüstzeug, und das erste, was er anlegte, war der leise Lufthauch.
Er hüllte dann den erhabenen leisen Lufthauch mit dem brennenden
1 Vgl. einstweilen die Festschrift für C. Fr. Andreas S. 47.
2 Die Berichte gibt Titus als κατά 7οέξιν, also wörtlich aus der griechi-
schen Fassung (vgl. oben Fassung II der κοσμοποιία: έκύρτανεν ή γή καί ύψώθη
πολύ und die Angabe über die definitive Beendigung καί ούκέτι ούδέν ήτάκτησεν
των άερίων).
3 Richtiger: Elementen. Aus dieser Schöpfung der Elemente oder
der Rüstung ist in der κοσμοποιία die Erschaffung des Gewappneten selbst
geworden.