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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 10. Abhandlung): Die Göttin Psyche in der hellenistischen und frühchristlichen Literatur — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37643#0100
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100

R. Reitzenstein:

Hand gegeben. Der Künstler mochte übrigens vielleicht auch
denken, daß sie es ja auch auf dem Hinweg schon leer habe mit-
nehmen können. Was mich zu dieser Deutung bestimmt, ist vor
allem ein letztes manichäisches Fragment (M 10), über das mir
Prof. Andreas mitteilt: „Fragment eines Hymnus im Nord-
dialekt, also der arsacidischen Reichsprache, der jedenfalls in der
Hauptsache an Mani gerichtet ist (vgl. Vorderseite Z. 16)* 1. Die
eigentliche Bedeutung der ersten vier Zeilen der Vorderseite und ihre
Beziehung zu der monuhmed-Stelle (Z. 5) ist einstweilen ganz
unklar, die Stelle selbst aber sicher zu übersetzen: 'Deinetwegen
hat der gute Schiffer die (deine) aus Licht bestehende
Psyche geschmückt2, damit er dich hinüberführe mit
Heil von uns nach dem Lichtreich’3. Der gute Schiffer ist
Mithras, der dritte Gesandte, der das Sonnenschiff lenkt; es ver-
mittelt (zusammen mit dem Mond) den Seelen die Heimkehr aus
der Materie zu Gott4. Hiernach ist eine andere, an sich sprachlich

Stellungen auf Sarkophagen zugrunde liegt, tatsächlich in Alexandria seine
Heimat gehabt haben. Wie leicht sich hier der Gedanke an Eros und Psyche
einfiigen ließ, bedarf kaum der Ausführung.
1 Es ist dasselbe Fragment, dem die Erwähnung der Kinder der Psyche
(oben S. 5) entnommen ist.
2 Wörtlich: ist durch den guten Schiffer die aus Licht bestehende
Psyche geschmückt worden.
3 Es folgt in einigem Abstand der. Jubel bei der Geburt des Mani.
4 Als der Leiter des Sonnenschiffes wird der Mittler (Gesandte) bei
Theodor bar Khöni klar bezeichnet (vgl. auch Alexander von Lykopolis cap. 4);
die beste Ausführung geben die Acta Archelai cap. 8 (allerdings hauptsächlich
anschließend an die Tätigkeit des 'Sohnes’, der als Leiter des Mondschiffes gilt):
έλθών ούν ποιείται τήν δημιουργίαν προς σωτηρίαν των ψυχών καί μηχανήν συνεστή-
σατο έχουσαν δώδεκα κάδους, ήτις υπό τής σφαίρας στρεφομένη άνιμάται των θνη-
σκόντων τάς ψυχάς, καί ταύτας 6 μέγας φωστήρ ταΐς άκτΐσι λαβών καθαρίζει (in
dem Fragment: er schmückt sie) καί μεταδίδωσι τή σελήνη, καί ούτως
πληροΰται τής σελήνης ό δίσκος ό παρ’ ήμΐν προσαγορευόμενος· πλοία γάρ ήτοι
πορθμεία είναι λέγει τούς δύο φωστήρας (also nicht wie wir Scheiben),
ειτα εάν γεμισθή ή σελήνη, μεταπορθμεύει εις άπηλιώτην, καί ούτως άπόκρουσιν
ποιείται του γόμου έλαφρυνομένη· καί ουτω πληροί τό πορθμεΐον καί πάλιν άπογομοΐ
άνιμωμένων ύπό των κάδων των ψυχών, άχρις ου τό ίδιον αύτοΰ μέρος σώσει τής
Ψυχής (der Allseele), τής γάρ τοΰ αγαθού πατρός ούσίας πάσαν ψυχήν καί πάν κι-
νούμενον ζώον μετέχειν λέγει, τής οΰν σελήνης μεταδιδούσης τον γόμον τών ψυχών
τοΐς αίώσι τοΰ πατρός, παραμένουσιν έν τώ στύλω τής δόξης, δς καλείται άήρ ό τέ-
λειος. ό δέ άήρ ούτος στύλος έστι φωτός, επειδή γέμει ψυχών τών καθαριζομένων.
αυτή έστίν ή αιτία, δι’ ής αί ψυχαί σώζονται. Der persische Name Μιθροβουζάνης
 
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