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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 11. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 2 — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37644#0016
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III. Zur Geschichte der PahlaviÜbersetzung der
gathisch-awestischen Texte.
Die Abkürzungen Pü., Sii. und Npü. bedeuten im Folgenden wie in
meinem Air Wb. der Reihe nach Pahlavi-, Sanskrit- und neupersische Über-
setzung.
1. Das Wort ü*ojjo,i findet sich in Spiegels Pü.Ausgabe, außer
5 zu PV. 4. 1 (s. S. 9), sicher auch noch an einer zweiten Stelle zu Un-
recht vor, PY. 19. 14 (35), in dem alten Kommentar zum Yadä-ahü-
v&vryöGehet (Y. 27. 13).1 Für dessen Schlußworte drigubyö (daclat)
västärom steht dort als Pü. A2: iws-‘0’i driyusän xxx, mit der
Glosse: <^13 -we) -*03?) kus newakih patis kart bavet. Die
10 Geschichte dieser Übersetzung ist belehrend für die Geschichte der
Übersetzungen des älteren Awesta überhaupt.
2. Die letzte GathaZeile Y. 53. 9e lautet: tat mazdä tavä xsa-
Srom yä drdzdjyöi dähi drigaove vahyo, die letzte Zeile jenes Gebets:
xsaSrdmcä ahiiräi ä yim drigubyö dadat västärdm; d. i. zu Y. 53. 9:
15 "dein, 0 MazdäJi, ist die Herrschgewalt, durch die du dem recht-
lebenden Armen das bessere Los verschaffen wirst", zu Y. 27. 13:
'und [so] die Herrschgewalt dem Ahura [verschafft, er, Zarad-ustra,]
den sie den Armen als Hirten bestellt haben’; s. AirWb. 702 b, 777 b,
ZumAirWb. 125 ff. Es scheint mir nicht zweifelhaft, daß die letztere
20 Stelle in xünlehnung an die erstere geschaffen worden ist; das ist ja
auch schon von andern ausgesprochen worden, s. Darmestetee ZA.

1 Außerdem vielleicht auch PY. 36. 5, 38. 4, 39. 4, wo das gAw. namah-
yämalii isüidyämahi mit °r4’ey • • • °wiü,i übersetzt ist. Die Verbindung von ndm°
mit is°, Denominativ aus isud- 'Schuldforderung' (AirWb. 375), legt die Annahme
25 nahe, daß das erste Verbum ein Denominativuni aus 2ndmah- ‘Darlehen’ darstellt,
so daß also nihisnen0 . . . äpamen0 zu lesen wäre (s. oben S. 9).
2 Ich bezeichne mit A, B, C, D, E die verschiedenen Fassungen der Pü.
der Schlußworte von Y. 27. 13.
 
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