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Walleser, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 13. Abhandlung): Die Streitlosigkeit des Subhūti: ein Beitrag zur buddhistischen Legendenentwicklung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37646#0027
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Die Straflösigkeit des Subliuti.

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den Worten): „So wird den Bettelgabe Schenkenden großer Lohn
sein“. Deshalb ist er „der Vorderste der zu Beschenkenden“ ge-
nannt. (Oder) aber sein Wesen ist Wohlergehen, Erfolg1); wie ein
geschmückter Torbogen und wie ein buntes Tuch leuchtet es über-
aus. Deshalb wird er „Subhüti“ genannt. Auf die Frage (nach seiner
Vergangenheit) ist dies die der Zeitfolge entsprechende Erzählung.
„Dieser wurde, so sagt man, als Padumuttarä2), der Erhabene,
noch nicht (wieder-)geboren war, in der Stadt HamsavatI3) in einem
vornehmen Brahmanengeschlechte geboren. Sie gaben ihm den
Namen Nanda-mänava. Als er erwachsen war, lernte er die drei
Veden; da er aber in ihnen keinen Wert erblickte, zog er mit vier-
undvierzigtausend Jünglingen als seinen Begleitern hinaus, um das
Leben eines Einsiedlers am Fuße eines Berges zu führen, erreichte
die fünf Klarsichten4), die acht Erreichungen5) und machte auch
seine Schüler der Beschauungen (jhäna) (teil-) haftig. Zu jener Zeit
war Padumuttara, der Erhabene, in der Welt erstanden und wohnte
in der Nähe von HamsavatI. Eines Tages zur Zeit der Morgen-
dämmerung die Welt betrachtend, erkannte er, daß die langes Haar
tragenden Schüler des Nanda-täpasa zur Arhatschaft befähigt waren
und daß Nanda-täpasa nach dem Zustand (eig. „Stellung“) eines
mit zwei Eigenschaften versehenen Hörers (sävaka) strebte; so ging
er, nachdem er frühmorgens die Prüfung des Leibes vorgenommen
und zur Morgenzeit Schale und Gewand genommen, in der anläßlich
des Säriputta dargelegten Weise6) nach des Nanda-täpasa Einsiedelei.

1) Man sollte als Korrelat zu dem Abstraktum sutthubhüti samiddhi anstatt
samiddho erwarten.
2) Vgl. Buddbavamsa, ed. Morris (1882), p. 35f.; Jätaka I (Nidäna), p. 37.
3) Es wäre an Pegu zu denken; vgl. Mabel H. Bode, Pali Literature of
Burma (1909), p. 36, 49; Warren, Buddhism in Translations (1896), p. 479;
Dhammapada, ed. Fausböll (1855), p. 251; Sp. Hardy, Manual of Buddhism2,
p. 508.
4) abhinnä; sie sind 1) Zauberkraft, 2) göttliches Gehör, 3) Erkennen cler
Gedanken anderer, 4) Erinnerung an frühere Existenzen, 5) göttliches Gesicht.
Vgl. Childers, s. v.
B) samäpatti; die acht Stadien der Konzentration sind: 1)—4) die vier jhäna,
5) das Erreichen der Raumunendlichkeit, 6) der Bewußtseinsunendlichkeit, 7) der
Nicht-Irgendetwasheit, 8) des Weder-bewußhnoch-unbewußt-seins. Vgl, Childers,
s. v.; Car. Rhys Davids, Psych. Ethics, p. 346 n. 3.
6) Die Parallelstelle in der Lebensbeschreibung des Säriputta, auf die hier
Bezug genommen wird (Manorathapüranl, Ceylon. Ausg., p. 92,34), lautet unter
Berücksichtigung des oben S. 23 verzeichneten handschriftlichen Apparates folgen-
dermaßen: „attano patta-ctvaram äcläya annam kanci (Ph. hinci) anämantetvu
 
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