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Walleser, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 13. Abhandlung): Die Streitlosigkeit des Subhūti: ein Beitrag zur buddhistischen Legendenentwicklung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37646#0029
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Die Streitlosigkeit des Subhuti.

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erreicht.“ ,,Herr! ich auch erstrebe durch diese siebentägige Tätig-
keit keinen anderen Erfolg, nur möchte ich in Zukunft in dem Orden
eines Buddha wie dieser Thera mit den zwei Eigenschaften ver-
sehen sein!“: diesen Wunsch äußerte er. Der Meister, da er kein
Hindernis erblickte, bestimmte ihn hierzu und ging hinweg. Auch
hörte Nancla-täpasa von Zeit zu Zeit in der Nähe des mit den zehn
Kräften (bala) Versehenen die Lehre (dhamma), und ohne Beein-
trächtigung der jhana erstand er in der Brahmawelt. Dies war seine
verdienstvolle Tat (kamma), sein kamma in der Zwischenzeit wird
nicht erzählt.
„Nach dem Verlauf von hunderttausend AVeltaltern (kappa)
wurde er zu Sävatthi im Hause des Kaufmanns Sumana wieder-
geboren. Sie gaben ihm den Namen „Subhüti“. Später weilte
unser Meister, als er in der Welt erstanden war, in der Nähe von
Räjagaha. Alsdann ging der Kaufmann Anathapindika, nachdem
er in Sävatthi Erwerbskapital1) (mit) genommen hatte, in das Haus
seines eigenen Freundes, eines Kaufmanns zu Räjagaha. Nachdem
er das Erstehen des Meisters erfahren, ging er zu dem im Slta-
Walde weilenden Meister, und nachdem er schon beim ersten An-
blick in die Frucht des Erreichens der Strömung eingetreten war,
bat er den Meister, nach Sävatthi zu kommen, ließ auf dem fünf-
undvierzig Yojana langen Wege bei jedem Yojana durch Preisgabe
von hunderttausend (seil. Geldstücken) Wohnstätten (vihara) errich-
ten, kaufte mit Königsstolz das acht Karlsa umfassende Parkgelände
des Prinzen Jeta durch Auflage von einer Koti (d. h. zehn Millionen),
errichtete hier dem Erhabenen eine Wohnung (vihara) und schenkte
sie ihm. Am Tage der Einweihung des Vihära ging jener Plausvater
Subhüti mit dem Kaufmann Anathapindika dahin, hörte den Dham-
ma, faßte Glauben und zog hinaus. Nachdem er die Weihe emp-
fangen, lernte er die zwei Mätikä2) auswendig, ließ sich die Übun-
gen (kammatthana) hersagen, lebte im Walde (Einöde) als Mönch,
steigerte die Einsicht (vipassana)3), machte die Beschauung (jhana)
der (Nächsten-)Liebe zur Stütze und erreichte die Arhalschaft.
Den Dhamma darlegend, legt er ihn auch nur in der angegebenen
Weise dar; zum Betteln umhergehend, nimmt er in der bezeich-
neten Weise eben, aus der Beschauung (jhana) der (Nächsten-) Liebe
1) titthänaka-bhanclam; Übersetzung zweifelhaft.
2) D. h. die Listen des Bhikkhu- und Bhikkhum-pätimokkha ohne die näheren
Erklärungen. Vgl. M. Bode, Pali Literature of Burma, p. 6, 79.
3) Vgl. Atthasälini, p. 131, 148, 167; Netti-pakarana, p. 89.
 
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