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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0003
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Daß die Mathematik bei den Arabern aus indischen und
griechischen Quellen zusammengeflossen ist und vielfach durch Perser,
Syrer und Juden in den Strom des geistigen Lebens eingeführt wurde,
ist eine Tatsache, die sich ebenso deutlich aus dem Inhalt der
arabischen Schriften und der literarischen Überlieferung ergibt,
wie sie der geschichtlichen Lagerung der islamischen Gesamtkultur
entspricht. Schwierigeren Fragen stehen wir aber alsbald gegenüber,
wenn wir diese allgemein anerkannte Abhängigkeit auf bestimmte
Quellen zurückführen wollen, wenn wir die auf lange Strecken ver-
schütteten Rinnsale aufzudecken versuchen, in denen die Zufuhr
des fremden Stoffes sich vollzog, und wenn wir eine Entscheidung
darüber treffen sollen, ob ein bestimmtes Wissen seine Form schon
auf dem Weg zur Sammelstelle erhalten hat oder erst dem arabischen
Einfluß seine Gestaltung verdankt. Die Schwierigkeiten wachsen,
wenn sich Urteile über solche Dinge nicht auf die Quellen erster Hand,
sondern auf Übersetzungen und Bearbeitungen stützen, die den
Charakter des Originalwerks verwischt haben und vielfach schon
von persönlicher Stellungnahme bestimmt sind. Die Versuchung,
moderne Ausdrucksweisen und Auffassungen in ältere Werke hinein-
zutragen oder ihren Inhalt nach modernen Maßstäben zu beurteilen,
liegt auf mathematischem Gebiet besonders nahe, da ungewohnte
Form und Umständlichkeit der Darstellung Hindernisse raschen Ver-
ständnisses sind und es dem Mathematiker gewöhnlich mehr auf
den Inhalt, als auf die Form der Erkenntnisse ankommt.
Für alle Untersuchungen, die die Form der Darstellung be-
treffen, also für die ganze Geschichte der Terminologie, wird man
daher immer wieder auf die Originalquellen zurückgehen müssen,
um zu neuen oder gesicherteren Ergebnissen zu gelangen.
Eine erneute Untersuchung der ältesten arabischen Algebra
schien besonders aussichtsvoll, nachdem sich bei einem flüchtigen
Vergleich herausgestellt hatte, daß die von Fr. Rosen 1831 dem

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