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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0061
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Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst.

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Austausch des Geldes, wie in dem Gapitulum obviationis1, und Erb-
teilungsaufgaben finden sich auch in der griechischen Anthologie;
selbst die indische Bezeichnung der verschiedenen Unbekannten
durch verschiedene Farben kann in der Aufgabe, die unter dem
Namen des Rinderproblems bekannt ist, ihr Vorbild haben. Nicht
der geringste Anlaß liegt aber vor, in dem Worte mal die Über-
setzung von buvapic; zu sehen, wie dies zuerst Hankel (a. a. 0.
S. 264, Note *) behauptet und Gantor zustimmend wiederholt hat.
Weder bedeutet öuvapic; einen „Besitz“ oder ein „Vermögen“, noch
könnte ein Araber die richtige Bedeutung „Macht“, potentia, aus
der sich unser „Potenz“ ableitet, mit mal wiedergeben. Nur der
Doppelsinn unseres deutschen Wortes „Vermögen“ konnte zu
der Vermengung der Begriffe führen, die sich seit Hankel in den
Darstellungen der Mathematikgeschichte eingenistet hat.

VII. Die Terminologie der quadratischen Gleichungen.
Geometrische Aufgaben über Zusammensetzung und Verwand-
lung von Flächen werden den Griechen den ersten Anstoß zur
Behandlung und Lösung quadratischer Gleichungen gegeben
haben. Bei Muhammad b. Müsä finden wir die geometrische
Konstruktion nur als Mittel der Veranschaulichung, als Beweis für
die Richtigkeit der gegebenen Regeln. Die ganze übrige Dar-
stellung aber und der Charakter der Aufgaben ist rein arith-
metisch. Wir begegnen am Anfang der Algebra den berühmten
Definitionen:
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1 Libri, Bd. I, S. 345: Duo viri obviaverunt sibi quorum quisque censum
habebat, et dixit unus eorum alteri. Da mihi ex hoc quod habes dragmam, et
habebo quantum tibi remanebit etc.
 
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