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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0092
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92

J. Ruska:

erste Quadrat einer unpaarigen Zahl usw. Stellen wir dieser
Aufzählung die Verse gegenüber:
Ordine primigeno sibi nomen possidet Igin.
Andras ecce locum previndicat ipse secundum.
Ormis post numerus non compositus sibi primus.
Denique bis binos succedens indicat Arbas.
Significat quinos ficto de nomine Quimas.
Sexta tenet calcis perfecto munere gaudens.
Zenis enim digne septeno fulget honore.
Octo beatificos Temenias exprimit unus
Terque notat trinum Celentis nomine rithmum —,
so erkennt man aus den kursiv gedruckten Worten sofort die vor-
handenen Parallelen. Unverständlich sind mir nur die seligmachen-
den Acht und das ficto de nomine bei Fünf; doch könnte dies noch
ein Anklang an die arabische Einteilung der Zahlwortformen sein
(pyd s. o. S. 77), jenes an die 8 Seligpreisungen er-
innern (s. Nachtrag S. 114). Vielleicht lassen sich näherliegende lateini-
sche Vorbilder auffinden; daß alle diese Dinge auf den Gedankenkreis
der Theologumena Arithmeticae zurückgehen, ist selbstverständlich.
Ich bin mit dieser Untersuchung zu Ende. Ob das nüchterne
Ergebnis allgemein befriedigen wird, weih ich nicht; daß es me-
thodisch auf festen Füßen steht, wird kaum zu bestreiten sein.
Hätte man philologisch-kritische Grundsätze stets vor Augen gehabt,
so wäre das ganze Aufgebot von Gelehrtheit und Scharfsinn zur
Aufdeckung alter chaldäischer oder pythagoreischer Weisheit über-
flüssig gewesen. Der Zweck dieser Untersuchung wäre erreicht,
wenn dadurch wenigstens weiteren Phantastereien für künftig ein
Ziel gesetzt würde.

X. Das Kapitel von den Geschäften.
Die Aufgaben zweiten Grades, die Muhammad b. Müsä im
ersten Abschnitt seiner Algebra behandelt, sind rein formaler Natur
und tragen nichts zu dem Zwecke bei, dem nach dem Vorwort
(vgl. oben S. 5) das Werk dienen soll. Auf die eigentlichen Ge-
schäftsaufgaben, auf das Geschäftsrechnen, kommt der Verfasser
erst in dem lJj bab almuämalät, dem Kapitel von den
Geschäften, zu sprechen. Es hat ob seines dürftigen mathematischen
Inhalts bisher kaum Beachtung gefunden und wird bei Cantor I3,
 
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