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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0096
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96

J. Ruska:

79. Rule of compound proportion. In the method
of five, seven, nine or more terms, transpose the fruit and
divisors; and the product of multiplication of the larger
set of terms, being divided by the product of the less set
of terms, the quotient is the produce.
Es erübrigt sich, auf die manchmal schon recht verwickelten
Beispiele bei dem drei Jahrhunderte nach Muhammad b. Müsä
schreibenden Bhäskara einzugehen. Die Regeln selbst werden
zwar etwas ausführlicher, bleiben aber wie immer bei den Indern
reine Rechenrezepte. Die Fachausdrücke bedürfen besonders deshalb
einer näheren Erläuterung, weil nach ihnen die arabischen
gebildet worden sind.
Die Ausdrucksweise wird sich für das Deutsche ändern, je
nachdem wir eine Zins- oder eine Warenrechnung zugrunde legen.
Bei einer Zinsrechnung heißt es z. B.: „Was trägt ein Kapital
von 3500 Mk., wenn 100 Mk. 4 Mk. Zins tragen?“ Hier ist die Zahl
100 = prämana, le type, the argument, also die Norm, das Grund-
kapital; die Zahl 4 = phalam, le resultat, le revenu, the fruit,
also sein Erträgnis — wir sagen genau wie vom Baume oder
Acker, daß das Kapital Zinsen „trägt“. Die Zahl 3500 ist icchä,
la demande, the requisition, für uns das Kapital; die gesuchte
Zahl ist also icchäpala, le resultat de la demande, für uns der Zins,
das Erträgnis des Kapitals. Bei Warenrechnungen werden wir
prämana mit Grundmenge oder Grundmaß, phalam mit Grund-
preis oder Grundwert, icchä mit Angebot oder Gesamtmenge,
icchäpala mit Gesamtpreis oder Gesamtwert übersetzen können,
da es sich meist darum handeln wird, aus dem für eine kleinere
Menge gegebenen Marktpreis den Betrag für eine größere Menge
zu berechnen.
Nach diesen Vorbereitungen können wir uns dem Kapitel von
den Geschäften in Muhammad b. Müs äs Algebra zuwenden. Es
ist notwendig, Text und Übersetzung Rosens wiederzugeben, um
über die darin enthaltenen Versehen zur Klarheit zu kommen. Der
theoretische Teil des Kapitels lautet wie folgt (Rusen, S. 48):
1* LglA y*UJf & oöUl*!! lJj
JoLwJ! LgJ JoäJIj MtXcJ A-l<5 jAC*, 1»

1 Lies j jJRj. Natürlich könnte man auch vorher yuJüj umstellen.
 
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