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Rudolf Asmus:
diese wieder ihrerseits schöpfte, wird nur, soweit es sich dabei um
Platon und Xenophon handelt, in den Kreis der Untersuchung
hineingezogen. Was von andern und von mir selbst auf diesem
Gebiet ermittelt worden ist — auch Musonios, Epiktet und Maxi-
mus Tyrius kämen hier noch in Betracht — hat auf Grund meines
Ergebnisses mit der unmittelbaren Julianforschung nichts mehr
zu tun. Darum bleibt auch das Verhältnis des Kaisers zu Dion
Chrysostomos im folgenden außer acht. Meine Annahme, seine
Übereinstimmungen mit dem philosophierenden Rhetor seien als
ebenso viele Lesefrüchte aus dessen Reden anzusehen, nehme ich
nach besserer Einsicht endgültig zurück. — Den Ausgangspunkt
für meine Analyse bilden immer zunächst bloß die beiden In-
vektiven gegen die Pseudokyniker, die sich ihr zufolge erst
recht als die verhaßten Galiläer entpuppen. Die übrigen Schriften
des Apostaten verwerte ich nur aushilfsweise. Ihre eingehende
Behandlung behalte ich späteren Einzelstudien vor. — Um Raum
zu sparen, begnüge ich mich bei dem Parallelenmaterial, nament-
lich da, wo es lediglich den Sprachgebrauch zu belegen gilt, mit
der Angabe der jeweiligen Seitenzahl der an Julian anklingenden
Stellen. In derartigen Fällen verzeichne ich, sofern nichts Beson-
deres vorliegt, bei dem Kaiser nur das erstmalige Vorkommen.
Am liebsten hätte ich auf diese Elemente überhaupt verzichtet;
sie waren aber als eine nicht zu unterschätzende Stütze und Ergän-
zung meiner Schlußfolgerung nicht zu entbehren. — Da ich der
Hauptsache nach einen völlig neuen Weg einschlage und mich
über die alten bei früheren Gelegenheiten schon hinreichend ausge-
wiesen habe, so konnte ich mich mit einer geringen Zahl von Ver-
weisungen auf Vorarbeiten begnügen. Sie betreffen zumeist den
theosophischen Synkretismus der neuplatonischen Schule und
halten sich geflissentlich von aller unfruchtbaren Polemik fern.
Möge der positive Ertrag meiner Arbeit die auf sie verwendete
Mühe und die Geduld des Lesers lohnen.
Freiburg i. B., im Sommer 1916.
Rudolf Asmus.
Rudolf Asmus:
diese wieder ihrerseits schöpfte, wird nur, soweit es sich dabei um
Platon und Xenophon handelt, in den Kreis der Untersuchung
hineingezogen. Was von andern und von mir selbst auf diesem
Gebiet ermittelt worden ist — auch Musonios, Epiktet und Maxi-
mus Tyrius kämen hier noch in Betracht — hat auf Grund meines
Ergebnisses mit der unmittelbaren Julianforschung nichts mehr
zu tun. Darum bleibt auch das Verhältnis des Kaisers zu Dion
Chrysostomos im folgenden außer acht. Meine Annahme, seine
Übereinstimmungen mit dem philosophierenden Rhetor seien als
ebenso viele Lesefrüchte aus dessen Reden anzusehen, nehme ich
nach besserer Einsicht endgültig zurück. — Den Ausgangspunkt
für meine Analyse bilden immer zunächst bloß die beiden In-
vektiven gegen die Pseudokyniker, die sich ihr zufolge erst
recht als die verhaßten Galiläer entpuppen. Die übrigen Schriften
des Apostaten verwerte ich nur aushilfsweise. Ihre eingehende
Behandlung behalte ich späteren Einzelstudien vor. — Um Raum
zu sparen, begnüge ich mich bei dem Parallelenmaterial, nament-
lich da, wo es lediglich den Sprachgebrauch zu belegen gilt, mit
der Angabe der jeweiligen Seitenzahl der an Julian anklingenden
Stellen. In derartigen Fällen verzeichne ich, sofern nichts Beson-
deres vorliegt, bei dem Kaiser nur das erstmalige Vorkommen.
Am liebsten hätte ich auf diese Elemente überhaupt verzichtet;
sie waren aber als eine nicht zu unterschätzende Stütze und Ergän-
zung meiner Schlußfolgerung nicht zu entbehren. — Da ich der
Hauptsache nach einen völlig neuen Weg einschlage und mich
über die alten bei früheren Gelegenheiten schon hinreichend ausge-
wiesen habe, so konnte ich mich mit einer geringen Zahl von Ver-
weisungen auf Vorarbeiten begnügen. Sie betreffen zumeist den
theosophischen Synkretismus der neuplatonischen Schule und
halten sich geflissentlich von aller unfruchtbaren Polemik fern.
Möge der positive Ertrag meiner Arbeit die auf sie verwendete
Mühe und die Geduld des Lesers lohnen.
Freiburg i. B., im Sommer 1916.
Rudolf Asmus.