Metadaten

Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0023
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos.

23

καλεΐν τούς επιχωρίους ζώνην τής βασιλέως γυναικός· είναι δέ ...
καί άλλους πολλούς τόπους καλούς κάγαθούς εις τον κόσμον έξηρημέ-
νους τον τής γυναικός, καί ονόματα έχειν έκάστους των τόπων άπο έκάστου
των κόσμων. Hierzu zog Jamblichos wohl den eschatologischen
Mythus Resp. 616 B bei, der über die im άναβαίνειν begriffenen
Seelen und das άνωθεν διά παντός τού ούρανοΰ καί γής τεταμένον
φως ganz entsprechend sagt: εις ό άφικέσθαι προελθόντας ήμερησίαν
οδόν . . . είναι . . . τούτο τό φως ξύνδεσμον τού ούρανοΰ οίον τά ύπο-
ζώματα των τριήρων. Nun erblickte der Chalkidier in der φιλοσο-
φία nach JPr 118, 7 tatsächlich eine οδός bezw. nach JY 130, 2 eine
επάνοδος (Resp. 532B) ταΐς ψυχαΐς bezw. 159, 9 eine άνοδος (P 136;
vgl. VII 283, 27ff.; 298, 22ff.), und der Verfasser des „Hinauf-
stiegs“ mußte für ihn nach VII 281, 5 und Th 342, 9 als Sokrates-
jünger und -biograph im Lichte des VII 273, 23 gepriesenen
άνήρ καί στρατηγεΐν καί φιλοσοφεΐν έθέλων stehen. Er konnte daher
nach Maßgabe der Frage 117 B οίσθ’ δντινα τρόπον άναβήσει εις
τον ουρανόν; die angebliche Anabasisstelle sehr wohl allegorisch
im Sinne einer auf der ουρανία οδός (JPr 60, 18; vgl. 112, 4 ούρανία
πορεία) erfolgenden άνάβασις (vgl. Resp. 515E; 517B) zu Helios-
Mithras, dem königlichen Sonnengotte der Perser, deuten. Diese
Auffassung mußte aber gerade Julians Beifall finden. Wollte er
doch nicht nur als Kaiser und Feldherr, sondern auch als Pontifex
Maximus und Philosoph in das gelobte Land des Mithras hinauf-
ziehen. Der pythische Apollo wird zudem von ihm 243, 17; VII
269, 24 geradeso wie im Titel der vierten Rede als βασιλεύς "Ηλιος
bezeichnet (vgl. VII 291, 19; 305, 3 : P 137), und nach 237, 17 neh-
men wir von dem durch ihn und Hermes vertretenen νους und λόγος
alle gemeinsam an, er habe als der göttliche Seelenteil seinen
Sitz (ένιδρύσθαι : P60; vgl. 83) έν ούρανω, weshalb wir ihn auch
VII 271, 16, da sich unsere Seele ihm gegenüber verhält ώσπερ
. . . προς τό φως τά βλέποντα, zum Ziel unseres άφοράν (vgl. 132 G ff.;
133Aff.; 134Dff.) und σπεύδειν1 (vgl. P 64; 224) machen.
Der Syrer hatte das von PO in allen Variationen gebrauchte
Bild von der οδός bezw. von der πορεία, das 243, 2 durch den kyni-
schen Heros Herakles (120E; 121C) als den εις θείαν λήξιν πορευ-
θείς (vgl. Ρ 174) seine Verklärung findet (VII 284, 5 ff. ausge-
führt), wohl abgesehen von Resp. 616 B (vgl. 615 E; 619 E; 532 B ff.:
0 64) aus Xenophons „Memorabilien” erklärt. Denn dort erwidert

1 S. Kroll, De orac. 52, 2. 3.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften