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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0024
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24

Rudolf Asmüs:

Sokrates IV 2, 23 ff. dem Euthydemos auf sein Geständnis, er wisse
οδόν ούδεμίαν ... ήν άν πορευόμενος βελτίων (d. h. nicht άνδραπο-
δώδης : vgl. 135Gff.) γένοιτο, mit der Frage: εις Δελφούς ... ή-
δη πώποτε άφίκου . . . κατέμαθες . . . προς τω ναω που γεγραμμένον τό
ΓΣ; und gibt dann eine Auslegung der Tempelinschrift. Als
weiteres Erläuterungsmaterial kommt aus dieser Quelle hinzu
die auch von Platon, Conv. 177 B und Protag. 340 D verwertete
Heraklesallegorie des Prodikos (II 71, 23; VII 281, 11) II 1, 21 ff.,
deren hesiodeisch.es Leitmotiv im „Staate“ gleichfalls durchklingt.
Die stark kynisch gefärbten „Denkwürdigkeiten“ geben III 9, 6
sogar den Grundgedanken des „Alkibiades“ (118Aff.; 113C;
123E) in treffender Weise wieder ; vor allem kommt aber auch die
hier I 2, 12 ff. (P86; 0 27) gegebene Darstellung des sokratischen
Einflusses auf den jungen Athener für uns in Betracht, welche
das Werkchen ohne weiteres als die geeignetste Ergänzung empfeh-
len mußte. Daß wir es tatsächlich bei dem Lebensweg mit jambli-
chischem Gut zu tun haben, zeigt 239, 9 die Benützung des pytha-
goreischen Symbols: τάς λεωφόρους οδούς έκκλίνων διά των άτρ.α-
πών βάδιζε, welches der Verfasser des „Protreptikos“ (107,1; 111,
18ff.; vgl. JV 61, 11; 78, 1) offenbar in seinem Alkibiadeskommen-
tar lediglich für eine Variation des ΓΣ ausgab; vgl. JV 77, 9ff.;
118, 6. Denn nach 243, 21 ist auch dieses eine συμβολί,κώς gegebene
Weisung; vgl. VII 286,21 σύμβολον: JPr 104, 27ff.; JV 3, 21 ff.;
P 25; 39; 142; 283. — 239, 10; VII 292, 1 σύντομος : P 131; 305;
O 107.
Da Alkibiades den durch den Körper gebundenen λόγος dar-
stellt, so paßte zur Erklärung der auf eine Verirrung hinweisenden
Stellen 112D; 117Aff.; 118A, womit P 53 die Schilderung der
προς τά τής πλάνης verführenden nicht göttlichen έρασταί zusammen-
zuhalten ist, vorzüglich der allegorisch aufgefaßte Mythus von der
Irrfahrt des Odysseus. Es lassen sich bei Julian auch wirklich da
und dort die Spuren eines Homerkommentars wahrnehmen, der,
wohl gleichfalls durch Vermittlung der jamblichischen Alkibiades-
erläuterung, noch für Eustathios maßgebend geworden ist. War doch
die Verwertung Homers für die Philosophie, wie die „Quaestiones
Homericae“ des Porphyrios1 zeigen, eine neuplatonische Ge-
pflogenheit. Im Sinne des Laertessohnes ist 239, 14 das άποπλα-
νάσΑαι mancher Philosophen zu verstehen, zu denen 262, 9 auch

S. Bidez, Porphyre 31 ff. 52* 21.
 
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