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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0025
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Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos.

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Julians christenfreundlicher Gegner gerechnet wird. Der Held
von Ithaka stammt ja von Hermes-Logos ab und konnte daher
auch sehr gut für ihn d. h. für seine in der gebundenen Seele des
Menschen vorliegende Manifestation eintreten. Hierfür bürgen
die 244,8 (vgl. 247,4; 257, 1) bezw. II 89, 23 gebrauchten Wen-
dungen πάντα ύπομένειν πόνον bezw. πολλά ... άνατλήναι καί ύπο-
μένειν (vgl. III 145, 14) : Ο 172; 216; 5; 51 (vgl. 64). — Daher
erscheint 239, 15 (vgl. III 144, 27; Μ 454, 6) Kirke als Verführerin:
P 257; vgl. Mem. I 3, 7. Sie ist nach 0 216 z. 132B als Schutz-
herrin der αισθητική ζωή die Verkörperung der nach JPr 128, 13;
130, 16 διά των αισθητών χο^ροΰσα φιλοσοφία der Stoiker, die nach
der Ansicht des Chalkidiers von der Wahrheit abgeirrt sind. —-
239, 19 δελεάζειν: vgl. 0 177 δέλεαρ.
Mit 239, 20 6 ... εν Δελφοις θεός τό ΓΣ προαγορεύει, Ηρά-
κλειτος δέ έδιζησάμην έμεωυτόν (fr. 101D) berührt sich das mit
Legg. 666A πυρ επί πυρ όχετεύειν εις . . . τήν ψυχήν verwandte
Logion
δίζησαι ψυχής οχετόν, όθεν ή τίνι τάξει
σώματι <θητεύουσ’ ύπέβη καί πώς suppl. Kroll1 > έπί τάξιν
αύθις άναστήσεις ίερώ λόγορ εργον ένώσας·
Man braucht diesen ιερός λόγος nur auf das ΓΣ zu deuten, und
man hat damit den nächstliegenden Ausgangspunkt für die ganze
chaldäische Orakelsammlung gefunden, die bei Jamblichos eine
so bedeutende Rolle spielt. In ihre Einleitung würden sich auch
zwei sonst nicht bekannte Hexameter einfügen, die mit dem Orakel-
wesen Zusammenhängen. Der eine lautet IV 193, 23
ίκετο’ δ’ ές Πυθώνα καί ές Γλαυκώπα Προνοίην
und wird nur noch von Eustathios z. II. 1 p. 83 angeführt. Sein
der Theokrasie günstiger Inhalt paßt sich dem Gesamtcharakter
der ganz jamblichischen Heliosrede vortrefflich ein. Der andere
(VII 286,8) ist ein wirkliches Orakel:
πολλάς καί Φοίνικες οδούς μακάρων έδάησαν.
Er soll beweisen, daß Semele als Phönikerin σοφή τά θεία gewesen
sei, und könnte daher zu dem Erklärungsmaterial von 121 Eff.
gehört haben, wonach der σοφώτατος unter den persischen Hof-
pädagogen die μαγεία . . . Ζωροάστρου του 'Ωρομάζου (vgl. PR II
109, 10) d. h. die θεών θεραπεία (vgl. P 310) lehrte. Auf den

1 De orac. 51.
 
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