Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos.
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VII 272,25; 274,22) der nur niedrig-sinnlichen Schriftgattung
angehören, überhaupt keinen echt philosophischen Charakter an
sich. Diese Werke rechnet Julian vielmehr, was allerdings, abge-
sehen von dem Vergleich des gegnerischen προσκαταγελάν mit dem
hündischen προσουρεΐν (236, 1 ff.), aus seiner abgerissenen Darstel-
lung nur erschlossen werden kann, zu den 237, 25 erörterten πε-
ριττά d. h. zu den Leistungen der τέχναι, welche den körperlichen
περιττώματα entsprechend προς κολακείαν του παθηματικοΰ <Cμορίου;
vgl. 258, 10 bezw. 238, 3> τής ψυχής ersonnen sind. Sie gehören
in den Bereich der 131 Aff. als ετι πορρωτέρω των εαυτών bezeich-
neten Interessen der δημιουργοί, deren τέχναι als βάναυσοι gebrand-
markt werden. Es sind Machwerke von Afterphilosophen, welche
nach der schon im Altertum auf die Kyniker gedeuteten Stelle
Resp. 495 D ff. ursprünglich Handwerker waren und daher υπό . . .
των τεχνών τε καί δημιουργιών auch an ihrer ψυχή Schaden leiden
διά τάς βαναυσίας. [237,25; VII 292,23 περιττός : ΡΟ. —- 237,26
κολακεία: vgl. 131 Β Αεραπεύειν; VII 269, 11 κολακεύειν : 120Β. —
237, 26 τό παθηματικόν μ. τ. ψ.: vgl. Ρ 43 ff.]. Nun kombiniere man
miteinander das 238, 2 an die verschiedenen, in den περιττά endi-
genden τέχναι angeknüpfte Problem, οίστισιν άρμόττει τής ψυχής
μέρεσιν, und die VII 279, 2 der Mythenkritik zugrunde gelegte Frage:
οποία τινί φιλοσοφία (bezw. 280, 25 ποίω φιλοσοφίας ε’ίδει) προσήκον
ή μυθογραφία, und zwar angesichts der 245, 16 betonten Überlegen-
heit der beiden höchsten Sinnesorgane gegenüber den περιττώ-
ματα des Körpers. Dann ergibt sich hieraus die Folgerung1: in der
Einleitung des Jamblichos wurden in Verbindung mit der auf die
Körper- und Seelenteile gegründeten Einteilung der Philosophie
die verschiedenen weniger oder mehr philosophischen Offenbarun-
gen der menschlichen Seele nach Maßgabe der jeweiligen Fassungs-
kraft der Menschen erörtert, an die sie sich richteten. Von dieser
auch in den Einleitungen von G und M benützten Abhandlung gibt
die pontifikal-pädagogische Kritik der einzelnen Literaturgattun-
gen FE 385, 13ff. noch eine annähernde Vorstellung. Veranlaßt
wurde sie, wie 245, 20ff.; vgl. VII 267, 3ff. vermuten läßt, durch
1 Die sprunghafte Darstellung 245, 11 ff. legt die Vermutung nahe, daß
hier ähnlich, wie dies in Ep. 59 geschehen ist (s. Philologus 1912, 376ff.), ein
Stück deswegen von den Abschreibern weggelassen wurde, weil es an einer
anderen Stelle noch einmal vorkam. In VII 279, 10ff. bildet diese Dublette
einen integrierenden Bestandteil des Ganzen, und zudem könnte diese Rede
ursprünglich der chronologischen Folge gemäß vor VI gestanden haben.
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VII 272,25; 274,22) der nur niedrig-sinnlichen Schriftgattung
angehören, überhaupt keinen echt philosophischen Charakter an
sich. Diese Werke rechnet Julian vielmehr, was allerdings, abge-
sehen von dem Vergleich des gegnerischen προσκαταγελάν mit dem
hündischen προσουρεΐν (236, 1 ff.), aus seiner abgerissenen Darstel-
lung nur erschlossen werden kann, zu den 237, 25 erörterten πε-
ριττά d. h. zu den Leistungen der τέχναι, welche den körperlichen
περιττώματα entsprechend προς κολακείαν του παθηματικοΰ <Cμορίου;
vgl. 258, 10 bezw. 238, 3> τής ψυχής ersonnen sind. Sie gehören
in den Bereich der 131 Aff. als ετι πορρωτέρω των εαυτών bezeich-
neten Interessen der δημιουργοί, deren τέχναι als βάναυσοι gebrand-
markt werden. Es sind Machwerke von Afterphilosophen, welche
nach der schon im Altertum auf die Kyniker gedeuteten Stelle
Resp. 495 D ff. ursprünglich Handwerker waren und daher υπό . . .
των τεχνών τε καί δημιουργιών auch an ihrer ψυχή Schaden leiden
διά τάς βαναυσίας. [237,25; VII 292,23 περιττός : ΡΟ. —- 237,26
κολακεία: vgl. 131 Β Αεραπεύειν; VII 269, 11 κολακεύειν : 120Β. —
237, 26 τό παθηματικόν μ. τ. ψ.: vgl. Ρ 43 ff.]. Nun kombiniere man
miteinander das 238, 2 an die verschiedenen, in den περιττά endi-
genden τέχναι angeknüpfte Problem, οίστισιν άρμόττει τής ψυχής
μέρεσιν, und die VII 279, 2 der Mythenkritik zugrunde gelegte Frage:
οποία τινί φιλοσοφία (bezw. 280, 25 ποίω φιλοσοφίας ε’ίδει) προσήκον
ή μυθογραφία, und zwar angesichts der 245, 16 betonten Überlegen-
heit der beiden höchsten Sinnesorgane gegenüber den περιττώ-
ματα des Körpers. Dann ergibt sich hieraus die Folgerung1: in der
Einleitung des Jamblichos wurden in Verbindung mit der auf die
Körper- und Seelenteile gegründeten Einteilung der Philosophie
die verschiedenen weniger oder mehr philosophischen Offenbarun-
gen der menschlichen Seele nach Maßgabe der jeweiligen Fassungs-
kraft der Menschen erörtert, an die sie sich richteten. Von dieser
auch in den Einleitungen von G und M benützten Abhandlung gibt
die pontifikal-pädagogische Kritik der einzelnen Literaturgattun-
gen FE 385, 13ff. noch eine annähernde Vorstellung. Veranlaßt
wurde sie, wie 245, 20ff.; vgl. VII 267, 3ff. vermuten läßt, durch
1 Die sprunghafte Darstellung 245, 11 ff. legt die Vermutung nahe, daß
hier ähnlich, wie dies in Ep. 59 geschehen ist (s. Philologus 1912, 376ff.), ein
Stück deswegen von den Abschreibern weggelassen wurde, weil es an einer
anderen Stelle noch einmal vorkam. In VII 279, 10ff. bildet diese Dublette
einen integrierenden Bestandteil des Ganzen, und zudem könnte diese Rede
ursprünglich der chronologischen Folge gemäß vor VI gestanden haben.