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Rudolf Asmus:
Menschen1), das jedoch nach der 105 D stattfindenden Gleichsetzung
mit θεός (s. Sch. 103 A) nichts anderes ist als der 255, 1 nach 133C
sogenannte έν ήμΐν θεός d. h. der in unserer Seele wohnende λόγος
bezw. νους (s. S. 19). Dieser Wahlverwandtschaft entsprechen bei
Julian in der Charakterisierung des Diogenes die zahlreichen An-
klänge an Xenophons „Denkwürdigkeiten“, bei deren Herüber-
nahme aus der jamblichischen Vorlage man allerdings zweifeln
kann, ob die soldatischen Züge schon hier auf den Kyniker über-
tragen waren, oder ob ihre Kynisierung erst auf Kosten des an
Stoffmangel leidenden Kaisers zu setzen ist.
246, 7—247, 5. Bei der Kennzeichnung des Kynismus, die
sich an die Aufspürung seines Ursprungs anschließt, kommen fol-
gende Stichworte in Betracht: 246, 12 άνθρωπος φύσει. : NT. -
246, 13 έκκλίνειν (VII 309, 15; S. S. 24 z. 239, 9) τής φυσικής την
θεωρίαν: vgl. Ρ 80; 301. — 246, 18 άποδιδόναι . . . ηγεμονίαν . . .
ψυχή: vgl. Ρ 134 ff.; Ο 142; 146 mit Bezug auf 129 Eff.; s. S. 19.
— 246, 20 άρετήν έπιτηδεύειν : PJ 14; JPr 94, 18; JV 171, 8; P 24;
81; 93; 95; 100. — 246, 21; VII 277, 22 άτυφία; vgl. 256, 12 τετυ-
φωμένος ( = Schimpfname, den Antisthenes nach Diog. La. VI 17 auf
Platon anwandte); 261,20 τύφος : P312; 108; 0 54. — 246,22
δειλία : 115D. — 246,22; VII 264,16 δεισιδαιμονία: vgl. P 163.
— 246, 25 ύπεροράν (vgl. VII 293, 15 όλιγωρεΐν) τού σώματος: vgl.
Ρ 111; 256ff.; JPr 62, 28 (Phaedon 65D); 130Aff. — 246, 25 Σω-
κράτης εφη . . . μελέτην (vgl. 114D) είναι θανάτου την φιλοσοφίαν:
JPr. 13,11; 99,28; 115,5 (Phaedon 67D); vgl. 61, 7ff.; 65, 13ff.
247,5—251,2. Der erste Abschnitt schließt mit der Ver-
speisung des Polypen, die der Ägypter als Hauptargument
für die angebliche eitle Ruhmsucht des Diogenes vorgebracht
hatte. Von dieser Anekdote stand allem Anschein nach nichts bei J amb-
liclios. Man merkt auch der Entgegnung die gezwungene (248, 22
βίαιος! vgl. VII 308, 13ff.) Anpassung an die Vorlage deutlich ge-
ώς Αριστοτέλης sind sicherlich ein wohl durch 239, 24; 244,7 veranlaßtes
Glossem, wo beidemale die Übereinstimmung des Aristoteles bezw. der
Peripatetiker mit Sokrates betont wird. Mit αύτός kann daher nur Diogenes
und nicht Aristoteles als Gewährsmann über sich selbst gemeint sein; vgl.
zudem die Parallelstelle IV 168, 8, wo Julian von sich sagt: έχω . . . οΐκοι παρ’
έμαυτω τάς πίστεις, um sein inniges Verhältnis zu Apollo-Helios zu erhärten,
das seinerseits wieder in seinem Glauben an das Mysterium des ΓΣ ge-
gründet ist.
1 S. Bidez, Porphyre 86; v. Scala 6.
Rudolf Asmus:
Menschen1), das jedoch nach der 105 D stattfindenden Gleichsetzung
mit θεός (s. Sch. 103 A) nichts anderes ist als der 255, 1 nach 133C
sogenannte έν ήμΐν θεός d. h. der in unserer Seele wohnende λόγος
bezw. νους (s. S. 19). Dieser Wahlverwandtschaft entsprechen bei
Julian in der Charakterisierung des Diogenes die zahlreichen An-
klänge an Xenophons „Denkwürdigkeiten“, bei deren Herüber-
nahme aus der jamblichischen Vorlage man allerdings zweifeln
kann, ob die soldatischen Züge schon hier auf den Kyniker über-
tragen waren, oder ob ihre Kynisierung erst auf Kosten des an
Stoffmangel leidenden Kaisers zu setzen ist.
246, 7—247, 5. Bei der Kennzeichnung des Kynismus, die
sich an die Aufspürung seines Ursprungs anschließt, kommen fol-
gende Stichworte in Betracht: 246, 12 άνθρωπος φύσει. : NT. -
246, 13 έκκλίνειν (VII 309, 15; S. S. 24 z. 239, 9) τής φυσικής την
θεωρίαν: vgl. Ρ 80; 301. — 246, 18 άποδιδόναι . . . ηγεμονίαν . . .
ψυχή: vgl. Ρ 134 ff.; Ο 142; 146 mit Bezug auf 129 Eff.; s. S. 19.
— 246, 20 άρετήν έπιτηδεύειν : PJ 14; JPr 94, 18; JV 171, 8; P 24;
81; 93; 95; 100. — 246, 21; VII 277, 22 άτυφία; vgl. 256, 12 τετυ-
φωμένος ( = Schimpfname, den Antisthenes nach Diog. La. VI 17 auf
Platon anwandte); 261,20 τύφος : P312; 108; 0 54. — 246,22
δειλία : 115D. — 246,22; VII 264,16 δεισιδαιμονία: vgl. P 163.
— 246, 25 ύπεροράν (vgl. VII 293, 15 όλιγωρεΐν) τού σώματος: vgl.
Ρ 111; 256ff.; JPr 62, 28 (Phaedon 65D); 130Aff. — 246, 25 Σω-
κράτης εφη . . . μελέτην (vgl. 114D) είναι θανάτου την φιλοσοφίαν:
JPr. 13,11; 99,28; 115,5 (Phaedon 67D); vgl. 61, 7ff.; 65, 13ff.
247,5—251,2. Der erste Abschnitt schließt mit der Ver-
speisung des Polypen, die der Ägypter als Hauptargument
für die angebliche eitle Ruhmsucht des Diogenes vorgebracht
hatte. Von dieser Anekdote stand allem Anschein nach nichts bei J amb-
liclios. Man merkt auch der Entgegnung die gezwungene (248, 22
βίαιος! vgl. VII 308, 13ff.) Anpassung an die Vorlage deutlich ge-
ώς Αριστοτέλης sind sicherlich ein wohl durch 239, 24; 244,7 veranlaßtes
Glossem, wo beidemale die Übereinstimmung des Aristoteles bezw. der
Peripatetiker mit Sokrates betont wird. Mit αύτός kann daher nur Diogenes
und nicht Aristoteles als Gewährsmann über sich selbst gemeint sein; vgl.
zudem die Parallelstelle IV 168, 8, wo Julian von sich sagt: έχω . . . οΐκοι παρ’
έμαυτω τάς πίστεις, um sein inniges Verhältnis zu Apollo-Helios zu erhärten,
das seinerseits wieder in seinem Glauben an das Mysterium des ΓΣ ge-
gründet ist.
1 S. Bidez, Porphyre 86; v. Scala 6.