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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0037
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Der Alkibiades-Kornmentar des Jamblichos.

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nug an. Allerdings wahrt sie aber den Zusammenhang mit dieser
in der Anlehnung an die auf das ΓΣ hinauskommende τέλος-Frage.
Für den besonderen Angriffspunkt ist es bedeutsam, daß der
πολύπους auch M 451, 3 ff. und G 177, 10 ff. vorkommt. Im „Miso-
pogon“ machen die Antiochener dem Kaiser den Vorwurf: ούκ
οισΑα άνΑρώποις όμιλεΐν ούδ’ έπαινέτης εί του Θεόγνιδος ουδέ μιμή
τον άφομοιούμενον ταΐς πέτραις πολύπουν, wobei sich die Anspielung
auf v. 215
πουλύπου οργήν ’ίσχε πολύπλοκου, δς ποτί πέτρη,
τή προσομιλήση, ποιος ίδεΐν έφάνη.
νυν μέν τήδ’ έφέπευ, τοτέ δ’ άλλοΐος χρόα γίνου.
bezieht. Die Galiläerschrift sagt dem Apostel Paulus nach: προς
. . . τύχας ώσπερ <χρώτα> οί πολύποδες προς τάς πέτρας άλλάττει
τά περί θεού δόγματα. Dieser Vergleich hat denselben Sinn wie
derjenige mit dem Chamäleon, der C 397, 4 und G 200, 14 ge-
braucht wird. Im „Gastmahl“ erscheint Oktavianus πολλά άμείβων
ώσπερ οί χαμαιλέοντες χρώματα, weshalb ihn Silen auch 397, 11
ein παντοδαπόν Αηρίον nennt, und hier heißt es von den Juden:
πυκνότερον ήμειψαν τάς τύχας ή το χρώμά φασιν οί τεΑεαμένοι τον
χαμαιλέοντα. Die mittelbare Vorlage hierfür war Plutarch, der im
„Alkibiades“ 23 an seinem Helden das συνεξομοιοΰσΑαι (bezw.
άφομοιουν έαυτόν) καί συνομοιοπαΑεΐν τοΐς έπιτηδεύμασι καί ταίς διαίταις
hervorhebt, da er όξυτέρας τρεπόμενος τροπάς τού χαμαιλέοντος gewesen
sei, eine Stelle, die samt ihrer Einleitung von Julian I 15, 18ff.
(P 86ff.; 0 26; 161; 173) verwertet worden ist. Wahrscheinlich
stammt daher seine Ausführung über den Polypen aus Jamblichs
Erläuterung von 130 D προσομιλεΐν άλλήλοις. Denn hierauf geht
offenbar das I 15, 2 den Ausgangspunkt bildende όμιλεΐν (sc. προς
παντοδαπούς άνΑρώπους) zurück. Der Syrer hatte die aller Verwand-
lungen fähige Umgänglichkeit des Alkibiades eben, abgesehen
von dem Chamäleon, noch durch ein weiteres Bild anschaulich
gemacht.
Es paßt übrigens auch als Folie zu 108B μιμεΐσΑαι. Denn in
dieser Mahnung des Sokrates-νοΰς an Alkibiades liegt eine Auffor-
derung zum δμοιοΰσΑαι τω Αεω (s. S.21 ff.). Dieser entspricht aber
an unserer Stelle 247, 8 der Vorwurf des άπομιμεΐσΑαι der Haar-
tracht der alten Kyniker. Der Hinweis auf die κόμη (= 260,4;
VII 291, 16 ff.; vgl. 260,5 ώσπερ έν κώμη ... κουρείων ... ένδεεΐ
άκαρπος; VII 289,21 τρίχας άνεΐναι), der dem namentlich auch im
 
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