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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0048
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48

Rudolf Asmus:

theosophische Mythen beschaffen seien und ausgestaltet werden
müßten, das Hauptproblem. Sie wird dahin beantwortet, daß
es bei einem so erhabenen Gegenstände vor allem auf die ihm
angemessene Würde der Darstellung ankomme (283, 3 ff.; 288, 24 ff.;
293, 19ff.). Für diesen Punkt sowie für die Kennzeichnung der
Gegner bildet die platonische Kritik der Mythen Resp. 377Aff.;
379Aff. die Voraussetzung. Aus PO steht zwar kein unmittel-
bares, wohl aber sehr bedeutsames mittelbares Vergleichsmaterial
zu Gebote. Es stützt den Schluß, der sich schon aus der Invektive
selbst ergibt, daß sich diese vortrefflich in die aus VI zu ermit-
telnde Einleitung des Jamblichos einfügt. Denn hier wurde die
Mythographie im Zusammenhang der τέχναι behandelt, wie sie
den einzelnen Seelenorganen gemäß sind (s. S. 29).
264,5—265,24. In der Einleitung wird dem Gegner vor-
geworfen, er habe sich statt wie ein richtiger Hund aufs Bellen,
vielmehr auf den Vortrag (264, 9 οίδειν : 108AC) von Mythen ver-
legt,. — 264, 7. Als κύων . . . ύλακτών erinnert er nach 0 216 z. 132 A
an den die Obrigkeit anbellenden δήμος, der den πολλοί bezw. den
πολλά κίβδηλα νομίσματα gleichzuachten ist (s. S. 32 ff), und hierzu
paßt auch 290, 18 der von dessen Charakterisierung 132A her-
genommene und auf die Galiläer übertragene Ausdruck ευπρόσ-
ωπος; vgl. auch 302, 3 ff. — 264, 8 ώσπερ αί τίτΤαι = 267, 19
(294,12): vgl. die durch Antisthenes (fr. 13 M) bekannte τίτΤη
des Alkibiades, zu deren Erwähnung nach 0 154 z. 122 B die τροφή
des jungen Atheners veranlassen konnte. —264, 15 νεανικός : 104A;
JPr 45, 9. -— 264, 16 διάνοια . . . λελογισμένη: P 140 z. 105A; P 77.
— 264,18 σοβεΐν: vgl. 0 24; 29, wonach Herakleios als unge-
schickter Vogelsteller erscheinen würde. — 265, 1 τέτλαΤι κτλ (Od.
20, 18) = Resp. 390 D als anerkennenswerter Dichterbeleg für die
καρτερία (s. z. VI 262, 20). — 265, 20 Abneigung gegen das sophi-
stische (s. z. VI 256, 12) Reden έν τω πλήΕει : P 252 ff. z. 110D;
vgl. 183; 295; 0 58 z. 105B. — 265, 23 γενεαλογία: vgl. 120Eff.
266,1—278,21. Die Durchführung verneint im ersten
Teil die Frage, εί πρέπει τω κυνί μύΤους πλάττειν, mit
Rücksicht auf die kynische Freiheit (s. z. VI 253, 10) und Unab-
hängigkeit.
266, 1—269, 12. Im ersten Abschnitt gesteht sie dem
Mythus aber für die Philosophie schlechtweg gleichwohl
eine bedingte Berechtigung zu: sie weist ihn der Literaturgattung
 
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