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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0059
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Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos.

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(vgl. V 217, 11 παραφροσύνη; 222, 14 όργαν εις την γένεσιν) dem Attis
nachgesagte μανήναι an den Wahnsinn des Alkibiades (113C; 123E;
vgl. 118E; Ale. II138C; P129; 147; s. S. 8; P186) und ebenso der 285,
17 dafür gebrauchte Ausdruck νόσος (= 297,20; vgl. 295, 17 νόσημα) an
das von Sokrates vorgebrachte Beispiel von dem des νους ermangeln-
den Kranken; s. S. 40; 8. Hätte der Wortlaut des Mythus recht,
dann wäre in dem zur Erde geborenen Dionysos die 0 94 (vgl. P 256)
sogenannte ψυχή ενταύθα νοσούσα zu erblicken. — Wenn die Götter-
mutter (285, 17 ή Μήτηρ των θεών: vgl. Ο 159 ζ. 122Α), die sich mit
der Άθηνα Πρόνοια deckt (s. S. 17), ihn 285, 17 heilt, so ist dieses
παύειν ein Analogon zu der Heilung des Alkibiades-λόγος durch
Sokrates-νοΰς, die mit dem παύεσθαι (103A) der falschen έρασταί
zusammenfällt. — 285, 20. Zum Beweis, daß Dionysos aber wirk-
lich ein Gott ist, dient sein aus Βάκχαι und einer δαιμόνων στρατιά
(vgl. Phaedr. 246E) bestehendes Gefolge (vgl. 122C); vgl. 287, 14
έκβακχεύειν; P 32 αί των ηρώων στρατιαί συμβακχεύουσι τοις δαίμοσι. —
286, 16. Die tatsächliche Epiphanie des Gottes bedeutet für die
ganze Menschheit die von Zeus beschlossene αρχή καταστάσεως
έτέρας. In dieser an Besp. 426C κατάστασις τής πόλεως und 617D
άρχή άλλης περιόδου erinnernden Wendung (vgl. JPr 14, 19) liegt
die Erklärung der Tragweite, die der endgültigen επιφάνεια des
jungen Atheners zukommt. — Heißt es 286, 18: Διόνυσος αύτο-
πτος (vgl. P 9 αύτοφανής) έφαίνετο, so ist für dies zu den P 92; 188
(vgl. 166) erwähnten θεών αύτοψίαι gehörende Wunder die my-
stische Erklärung des ΓΣ als einer Art von οψις maßgebend
(s. S. 15 ff.), wonach die wahre Selbsterkenntnis zum Schauen der
sich im ätherischen Lichte offenbarenden geistigen Gottheit führt.
Weil das Erscheinen des Gottes, der 287, 4 seinem Wesen gemäß
έν τοΐς νοητοΐς παρά τώ πατρί verharrt (vgl. Ρ 92), demjenigen des
Sokrates-νοΰς gleicht, so ist er geradeso wie dieser (P166; vgl.
31; 51) als ο κρύφιος άμα και φανερός zu bezeichnen. — 287, 7 τό
άγνοειν . . . τό άκριβές = Grund der mythischen Ausgestaltung
der göttlichen Substanzen : Resp. 382 D. -— 287, 9 ώσπερ έν θεά-
τρω : Resp. 604Ε.
Die Bedeutung des Gottes geht aus der Art hervor, in der
Proklos von dem Dionysosmythus Gebrauch macht: zunächst
wird an ihm das innige Verhältnis erläutert, in dem bei Sokrates
der νοΰς zu seinem λόγος steht: δοκεΐ, sagt der Philosoph P 83,
καθάπερ Όρφεύς (Orphica fr. 193 Abel) έφίστησι τώ βασιλει Διο-
νύσω τήν μονάδα τήν Απόλλωνιακήν άποτρέπουσαν αυτόν τής εις τό
 
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