72
Rudolf Asmus:
άμελούμενος (113C; 120 B; 122B; vgl. Besp. 621A παρά τον Άμέλητα
ποταμόν) und 303, 1 in der Gunst der σωτήρες aus, unter denen neben
Helios (300,4 : P 53; 154) entsprechend dem P 44 ausgesprochenen
Grundsatz: Αθηναϊκόν . . . τό σώζειν (vgl. Besp. 620.D von Λά-
χεσις) auch weiterhin ’Αθηνά in erster Linie auf den Plan tritt.
Nach Besp. 620G muß man aber, da unsere Erzählung von der
christlichen Zeit Julians ausgeht, wo er noch Privatmann war,
außerdem auch noch an den βίος άνδρός ίδιοότου . . . κείμενός που
καί παρημελημένος denken, den sich Odysseus, nachdem er ihn
μόγις gefunden, bei der zweiten Lebenswahl erkor; denn auch der
heruntergekommene Kaisersproß findet 300, 9 seine bescheidene
Ausrüstung in der christlichen Weltperiode nur μόγις (104E).
— 298, 7. Der Prinz wächst zu einem Jüngling heran, dem das
homerische Epitheton:
πρώτον ύπηνήτης, τοΰπερ χαριεστάτη ήβη (II. 24, 348; Od. 10, 279),
zukommt. Dieser dem Hermes eigentümliche Beiz wird aber
Protag. 309 B keinem andern zugeschrieben als dem Neffen des
Perikies. — Attis ist der junge Mann wieder, wenn er 298, 9 in
der Erkenntnis seines schlimmen Zustandes, d. h. der 297, 20 ge-
schilderten Ansteckung durch die christlich gewordene Welt, in
Verzweiflung gerät, aber von Helios und Pronoia Athena durch
einen erlösenden ύπνος (P 195) und κάρος (P 226; vgl. PR
II 351, 7) — eine Art Λήθη (Resp. 621 Aff.) — daraus errettet
wird (vgl. V 216, 21 ff.). Denn der Τάρταρος (s. z. VI 257,5),
in den er sich in seiner an die Raserei des Attis (und des Dionysos)
gemahnenden Verzweiflung beinahe gestürzt hätte, ist ein Analo-
gon zu der Erdhöhle des Attis, in der er sich dem Mythus zufolge
bei seinem Fortschreiten bis zum äußersten fast verloren hätte.
Hierauf begibt sich Julian 298, 15 (vgl. 284, 15) in die ερη-
μιά. Sein Zweck ist das προς εαυτόν σκοπεΐν d. h. die Betätigung
des ΓΣ. Hiermit folgt er dem Beispiel des Herakles, der Mem. II
1, 21 εις ήβην gelangt, εις ησυχίαν (vgl. 117D) geht, um, nachdem
er sich dort niedergelassen, über den einzuschlagenden Lebensweg
nachzudenken. Entdeckt er in der Einsamkeit 298, 15 einen für
das άναπαύεσθαι geeigneten λίθος μικρός, und bildet das φεύγειν aus
den ihn umgebenden κακά (Resp. 619C) den Gegenstand seines
Nachdenkens, so nimmt er damit die Rolle des Phrygers wieder
auf. Denn für diesen bedeutet V 216, 22 das παύεσθαι seines unbe-
grenzten Hinabstiegs die Wiedervereinigung mit der Götter-
Rudolf Asmus:
άμελούμενος (113C; 120 B; 122B; vgl. Besp. 621A παρά τον Άμέλητα
ποταμόν) und 303, 1 in der Gunst der σωτήρες aus, unter denen neben
Helios (300,4 : P 53; 154) entsprechend dem P 44 ausgesprochenen
Grundsatz: Αθηναϊκόν . . . τό σώζειν (vgl. Besp. 620.D von Λά-
χεσις) auch weiterhin ’Αθηνά in erster Linie auf den Plan tritt.
Nach Besp. 620G muß man aber, da unsere Erzählung von der
christlichen Zeit Julians ausgeht, wo er noch Privatmann war,
außerdem auch noch an den βίος άνδρός ίδιοότου . . . κείμενός που
καί παρημελημένος denken, den sich Odysseus, nachdem er ihn
μόγις gefunden, bei der zweiten Lebenswahl erkor; denn auch der
heruntergekommene Kaisersproß findet 300, 9 seine bescheidene
Ausrüstung in der christlichen Weltperiode nur μόγις (104E).
— 298, 7. Der Prinz wächst zu einem Jüngling heran, dem das
homerische Epitheton:
πρώτον ύπηνήτης, τοΰπερ χαριεστάτη ήβη (II. 24, 348; Od. 10, 279),
zukommt. Dieser dem Hermes eigentümliche Beiz wird aber
Protag. 309 B keinem andern zugeschrieben als dem Neffen des
Perikies. — Attis ist der junge Mann wieder, wenn er 298, 9 in
der Erkenntnis seines schlimmen Zustandes, d. h. der 297, 20 ge-
schilderten Ansteckung durch die christlich gewordene Welt, in
Verzweiflung gerät, aber von Helios und Pronoia Athena durch
einen erlösenden ύπνος (P 195) und κάρος (P 226; vgl. PR
II 351, 7) — eine Art Λήθη (Resp. 621 Aff.) — daraus errettet
wird (vgl. V 216, 21 ff.). Denn der Τάρταρος (s. z. VI 257,5),
in den er sich in seiner an die Raserei des Attis (und des Dionysos)
gemahnenden Verzweiflung beinahe gestürzt hätte, ist ein Analo-
gon zu der Erdhöhle des Attis, in der er sich dem Mythus zufolge
bei seinem Fortschreiten bis zum äußersten fast verloren hätte.
Hierauf begibt sich Julian 298, 15 (vgl. 284, 15) in die ερη-
μιά. Sein Zweck ist das προς εαυτόν σκοπεΐν d. h. die Betätigung
des ΓΣ. Hiermit folgt er dem Beispiel des Herakles, der Mem. II
1, 21 εις ήβην gelangt, εις ησυχίαν (vgl. 117D) geht, um, nachdem
er sich dort niedergelassen, über den einzuschlagenden Lebensweg
nachzudenken. Entdeckt er in der Einsamkeit 298, 15 einen für
das άναπαύεσθαι geeigneten λίθος μικρός, und bildet das φεύγειν aus
den ihn umgebenden κακά (Resp. 619C) den Gegenstand seines
Nachdenkens, so nimmt er damit die Rolle des Phrygers wieder
auf. Denn für diesen bedeutet V 216, 22 das παύεσθαι seines unbe-
grenzten Hinabstiegs die Wiedervereinigung mit der Götter-