Metadaten

Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0080
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
80

Rudolf Asmus:

174; 0 145. — 300, 18 Pflicht Julians, den Beistand der Götter
zu erflehen: vgl. 105E. — 300, 20. Die an die Pythagoreer erin-
nernde σιωπή des Helden gegenüber Helios1 (vgl. 106A; P62ff.;
s. S. 55 z. 282, 16) ist eine auch bei den Mithriasten übliche Art
der Götterverehrung; vgl. auch Sch. z. 121 das σιγάν des Zoroaster;
O 166.
300,21—301,27. Die Erdschau2, die Helios dem Prinzen
von einer σκοπιά des Olympos herab verstattet (vgl. Resp. 445C),
hat in Resp. 614Dff. (vgl. PR II 154,23) und namentlich
in den finsteren Erdhöhlen Phaedon 109C ff. (vgl. Resp. 514A;
Sophist. 216G) ihr Vorbild: hieraus ist 300, 23 der Vergleich vom
Durchpringen des Lichtes ώσπερ δι’ ύδατος entlehnt. Diese Szene
ist vorweggenommen durch den Satz 293, 5 von dem vollendeten
Kyniker d. h. dem Sokratiker überhaupt: άνωθεν έκ τής Όλύμ-
που κορυφής (vgl. 299, 10) επιβλέπει τούς άλλους
44της έν λειμώνι (vgl. Ρ 256) κατά σκότον ήλάσκοντας
(Empedocl. fr. 121D; vgl. PR II 157, 28), der unverkennbar
an die P 83. gerühmte νοερά περιωπή, das Ziel (133C) des Sokrates-
νοΰς νοερός, und an die 134 E dieser Perspektive entgegengesetzten
εις το άθεον καί το σκοτεινόν βλέποντες d. h. an den über das Christen-
tum himmelhoch erhabenen, dem Helios-Mithras huldigenden
Hellenismus erinnert; s. S. 40 z. VI 252, 14ff.
Mit 301,7 νυστάζειν (Resp. 405C; vgl. 404A; Apol. 31A;
vgl. Mem. II 1, 30) und 301, 8 καταδυόμενον λεληθότως ήδυπαθειν
(Resp. 579 B; vgl. J V 232, 21; 218, 14; 226, 24. — Resp. 548Aff.,
wo υπό σκότου zu beachten ist) wird Konstantius, der Vetter des
Helden, als der unrettbar in der ύλη versunkene Christ gebrand-
markt, zu dem dieser als der zum νους emporgeführte Attis das
leuchtende Gegenstück bildet. —301, 10. Die als θηριώδης (s. z. VI
255,14) bezeichnete Hirtenschar, die sich für άμισθος ausgibt und so
die Herde schädigt, stammt aus Resp. 416Aff. (s. auch345C; vgl. J. II
111, 9 ff.)j wonach die schlecht ernährten Hunde zu Wölfen werden,
weshalb den Hütern des Staates der ihnen gebührende μισθός nicht
1 S. Dieterich 42,64; vgl. Reitzenstein, Poimandres 264,3; s. auch
Zeller 780,1.
2 Bidez, Julien 112 möchte hierin eine Erinnerung an eine tatsächliche
thöophanie du dieu Helios erblicken. —•.Vgl. die „Heldenschau“ bei Vergib
Aen. VI 754ff. nebst Nordens Erklärung, 2. Aufl. Leipzig 1916, 312; 43ff.
und besonders das Somnium Scipionis; ferner Helm 80, 4.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften