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Rosenzweig, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 5. Abhandlung): Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus: ein handschriftlicher Fund — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37638#0033
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Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus.

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herabsteigen“ mit ziemlicher Sicherheit auf die Zeit nach den beiden
großen Schriften des Jahres 95. Allerdings argumentiert man bei
dieser Ansetzung nur aus dem Stillschweigen dieser beiden Schriften
über die Punkte, die im Systemprogramm hinzukommen und durch
die es sowohl an die Vorlesungsbesuche des Sommers wie an die
Abhandlungen des kommenden Winters heranrückt: nämlich über
den Gedanken, daß die Erfahrung die Data hergeben müsse, und
die Begründung des „Niedersteigens“ zwar noch mit moralwissen-
schaftlicher Fragestellung, aber auch schon mit selbständigem
naturphilosophischem Interesse: um der Wissenschaft „wieder
Flügel zu geben“; eine unbedingte Gewißheit gibt dies Argument,
weil e silentio, also nicht. Die Art, wie von der naturwissenschaft-
lichen Empirie die Rede ist, läßt allerdings schon auf eine wenn
auch oberflächliche Kenntnisnahme „unserer an Experimenten
mühsam schreitenden Physik“ schließen.
Die ethische Partie führt uns bei der Zeitbestimmung weiter.
Ihre Gedanken sind, in Ansätzen mindestens, schon in der Schrift
vom Ich und früher vorhanden, wenn man nicht etwa in der Stelle
über Platons Politeia, wo aller Zwang aufhöre, einen Beleg er-
blicken will, daß damals Schelling noch nicht „über den Staat
hinaus“ wollte; tut man dies, so wäre allerdings die Abfassung
des Programms nach der Schrift vom Ich schon auf Grund des
ethischen Abschnittes gesichert. Zur Neuen Deduktion des Natur-
rechts, an der er, wie wir seit Dammköhlers Veröffentlichung der
Briefe an Niethammer wissen, bis Anfang Mai 96 geschrieben
hat, möchte ich das Programm, so eng der inhaltliche Zusammen-
hang ist, nicht in eine eindeutige zeitliche Beziehung setzen; eine
entschiedene terminologische Abweichung zeigt das Programm hier
in dem Wort „Ethik“, das die Deduktion terminologisch zum
Gegensatz von „Moral“ macht (vgl. o. S. 28), eine Abweichung
jedoch, die für die Zeitbestimmung, wie mir scheint, nicht fruchtbar
zu machen ist. Allenfalls spräche außer der Gleichstellung der
beiden Postulate die Parallele von „Natur“ und „Menschenwerk“,
die sonst erst für das Spätjahr 96 nachweisbar ist, für Entstehung
nach den 1795er Schriften.
Einen entschiedenen Schritt weiter erlaubt uns erst die Stelle
über die „Poesie“. Denn hier hat die Schrift vom Ich zwar schon
das Problem einer systematischen Position, in der die Ideen der
theoretischen und praktischen Philosophie, „Wahrheit und Güte“,

Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1917. 5. Abh.

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