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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 7. Abhandlung): Der Staatsfriedhof der Athener — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37640#0017
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Der Staatsfriedhof der Athener.

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καί εύθύς εντός των πυλών — μαχόμενοι τούς προσβοηθοΰντας οί Πλα-
ταιής έκράτησαν καί τοις των Αθηναίων όπλίταις έπιφερομένοις βεβαί-
ους τάς πύλας παρέσχον. Dieser eigentümlichen, durch die Umstände
gegebenen Zusammensetzung des Heeres entspricht die Verlust-
liste. Die gefallenen Athener sind in 2 Kolumnen, innerhalb jeder
Kolumne nach Phylen geordnet, aufgezählt. Man kann dies nach
Analogie von I. Gr. I Suppl. p. 108 n. 446a so auffassen, daß jede
Kolumne sich auf einen anderen Kampfort bezieht. Aber für den
Überfall aufMegara ist eine andere Art der Erklärung geboten. Die
zweite Kolumne nennt die Namen der Plataeer1. Die nach ihnen
aufgezählten τοξόται sind dann die περίπολοι. Sie stehen außerhalb
der Phylen, sind daher wohl Athener, aber keine attischen Bürger,
demnach Metoeken, wozu auch die Namen passen. Ihrem Dienst
entspricht die Bewaffnung. Eben diese Truppe der περίπολοι
und keine Epheben ist auch gemeintThukydides8,92,2. Die Erzäh-
lung zeigt, daß sie eine stehende Truppe sind, da ihr Befehlshaber
ein Amtshaus hat ές του περιπολάρχου καί άλλοσε κατ’ οικίας ξυνιόν-
τας2. In dieser dienen auch Söldner, ξένοι, die nach den τοξόται ge-
nanntwerden. Die έγγραφοι, die vor den τοξόται stehen, sind Metoe-
ken, die als Hopliten dienten.
I. Gr. I Suppl. p. 108 n. 446a Kirchhoff selbst hat die Beziehung
des Denkmales auf das Jahr 408 aufgegeben mit den Worten
Haereo tarnen in scriptura monumenti, quae remotioris paullum
aetatis speciem prodere possit videri. Das wäre also die Zeit-
bestimmung, die sich aus Pausanias ergibt3. Wilamowitz4, dem
Wilhelm5 zustimmt, setzt es in das Jahr 438. Wilhelm stützt
sich auf die Namen Καρυστόνικος I, 27 und Ναξιάδης II, 31,
Namen, welche die Athener, die um 470 bei Karystos und
Naxos gesiegt hatten, ihren Kindern gaben. Aber diese Kinder
können wohl im Jahre 422 im attischen Heere gedient haben.
Um so mehr, als ein Σκυροκλής I. Gr. I 446, I, 22 im Jahre 424,
wie auch Wilhelm annimmt, gefallen ist, der seinen Namen noch
vor dem Jahre 470 erhalten hat. Seekämpfe leichter Art in den
Gewässern des Idellespont unter Alkaios können nicht befremden, da
Brasidas schon im Winter 424 mit dem Flottenbau begonnen hatte.
1 Vgl. oben S. 5.
2 Vgl. Busolt, Gr. Gesch. III, 879.
3 Vgl. S. 6.
4 Hermes 22, 243 Anm. 3.
5 Österr. Jahresh. II, 221 Anm. 1.

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Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1917. 7.Abh.

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