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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 7. Abhandlung): Der Staatsfriedhof der Athener — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37640#0018
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18

Alfred von Domaszewski:

Thukydides IV, 108,6 καί αύτός έν τώ Στρυμόνι ναυπηγίαν τριήρων παρε-
σκευάζετο. Thukydides lebte unter Alkaios in der Verbannung, wo er
von diesen unwichtigen Kämpfen keine Kenntnis erhalten hat.
in, 2 I. Gr. I 443 bezieht Kirchhoff auf den Anfang des peloponnesischen
Krieges, obwohl schon Boeckh wegen des Alphabetes an ein jün-
geres Denkmal dachte. In dieser Liste werden aus Myrina auf
Lemnos in nur 4 Phylen mehr als 20 Tote genannt und die Verluste
waren, nach den Resten zu schließen, für diesen kleinen Ort weit
höher. Ein solches Massenaufgebot der Kleruchen von Lemnos
fordert einen Kampfplatz, der der Insel nahe lag. Dem entspricht
vollkommen die Angabe des Thukydides über das Heer des Kleon
vor Amphipolis V, 8 των γάρ Αθηναίων δπερ έστράτευε καθαρόν
έξήλθε, καί Λημνίων καί Ίμβρίων τό κράτιστον.
ν,β I. Gr. II 1677. Wilhelm1 bezog es auf die Schlacht bei Tanagra.
Aber Wendungen wie πλείστοί,ς Έλλάνων άντία μαρνάμενοι und
καλλιχόρου περί πατρίδος gewinnen einen weit besseren Sinn,
wenn man sie von dem Heerbann der Peloponnesier und ihrer
Bundesgenossen, sowie dem Reiterkampf vor den Mauern Athens
beim ersten Einfall des Archidamos versteht. Diese Zeitbestim-
mung ergibt sich mit aller Sicherheit aus den Buchstabenformen
der Abschrift von Postolacca, sobald man I. Gr. I n. 433 (a. 458)
mit 442 (a. 432) vergleicht,
ix, 2 I. Gr. II 1680.
ix, i Athen. Mitt. 35, 219.
Die Stelen, deren Zeit feststeht, gehören tatsächlich den
Denkmälern an, die Pausanias sah. Ihre richtige Zeitbestimmung
entwickelt sich ganz unabhängig von Pausanias, wenn man nur
der Überlieferung mehr Vertrauen schenkt. Man erkennt auch,
daß in Gruppe II die Denkmäler II, 1 und II, 2 im wesentlichen
erhalten waren, woraus sich erklärt, daß die gemeinsame Stele2,
wohl die Schlachtorte nannte, aber nicht die ελεγεία, wie in der
ganz zerstörten Gruppe3 I, wiederholte.
Wie sich die übrigen Bruchstücke von den Stelen der μνή-
ματα auf die von Pausanias noch gesehenen Gräber verteilen lassen,
kann nur die Untersuchung der Steine selbst lehren.
Doch sagt Wilhelm4, der wie Brückner5 diese Reste sorgfältig
geprüft hat, „Die zahlreichen Bruchstücke der Verlustlisten, durch
1 Österr. Jahresh. II, 221.
2 Vgl. oben S. 6. — 3 S. 4.
4 Österr. Jahresh. I Beibl. 46. -—

5 Athen. Mitt. 35, 212.
 
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