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Bang, Willy; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 12. Abhandlung): Monographien zur türkischen Sprachgeschichte — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37674#0006
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6

W. Bang:

§ 3. (Nebenformen und dieses O/MrM-, Y/bh/- liegt möglicher-
weise noch in dem mit „gutturalen" Konsonanten geschriebenen
kökt. FURBvord)
Wie dem auch sein möge, wir erinnern uns, daß Fov die Frage
5 stellt: wie konnte das % von -chm zu o werden? Wir müssen dann
doch auch wohl fragen: wie konnte — oder, wenn man an
dieses nicht glaubt, Y/brz- — zu werden?
Ehe wir uns mit der Beantwortung dieser Frage beschäftigen,
muß erwähnt werden, daß das Sojonische eine Kurzform yor- kennt;
10 dieselbe ist von einiger Wichtigkeit, weil aus dem ihr zu gründe
liegenden t/w- durch ^-Umlaut die folgenden palatalen Nebenformen
entstanden sind: küär. ydr-, ktsch. yör-, schor. sag. cdr- (vgl. auch
CvsTREN pp. Fi 6 und 143).
Diese Kurzform hat ihr Gegenstück in kir. dFbf-.
15 Vollformen mit -ö- (N/örM-, N/öW- durch y-Umlaut <7 t/on'-)
sind bisher nicht belegt; sie müssen jedoch irgendwo und
irgendwann bestanden haben, bestehen vielleicht auch noch
in einem uns unbekannten Dialektd) Jedenfalls ist ad. yüW-, d. h.
Foy's jicrh, sporadische Entrundung aus N/örz- ent-
20 standen, denn kann nicht auf geradem Wege zu yüW-
werden, wie FoY MSOS VI, 185 sehr wohl gefühlt hat.
Beispiele für Entrunduug von -d- -ü- im Adherb. sind viel-
leicht: 1. 'so' (FoY 1. c. 173, 174) <7 *ö7ü, ^-dd^ü <7 d?7ü,
dd?7ü; zur Monophthongierung vgl. kiptsch. üdü- dun' (HouisMA 58)
25 = im Osm. und andren neueren Dialekten d> ad. c^e- (Tebriz,
. FoY 1. c. 174)d) Oder ist dele <7 'so' (Seid. Verse 78, Wb. I,
') Im CG. scheinen nur die palatalen Formen ybr- und vorzuliegen;
bei HouTSMA lautet S. 109 der Imperativ yMWpd. Ob schon im Uigurischen ychhi-
vorlag, läßt sich nicht enlscheiden; 346 yohbMg', das auch gelesen
30 werden könnte. Im Karaimischen lautet das Verbum mit Schwund von y-.
^) [Nach Abschluß dieser Arbeit finde ich bei GiESE, Erzählungen und Lieder
aus dem Vilajet Qonjah, S. 78, Z. 16, den Imperativ yÖ7*% 'geh'!]
s) MSOS VI 133.
Ü Dagegen ist adherb. <7 'Brot' wohl anders zu beurteilen:
35 schon die ältesten uns bekannten Formen haben hier ö- neben b-: kom. uig.
dschag. (j> leb. har. = kom. kiptsch. b^bA;; dieses öYwüF
scheint jedoch sein ö- von dem gleichbedeutenden ö/rwbA; bezogen zu haben, das
leider im Wb. an seiner Stelle fehlt, doch I 693 unter bArwbA: erwähnt wird.
Sicherer Nachweis dieses <%w:b%: wäre um so erwünschter, als der ihm zugrunde
40 liegende Verbalstamm öV, mit prothetischem auch im öuwas. #c?^*
(PAASONEN 134, 343) <7 (?) vorliegen könnte.
 
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