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Bang, Willy; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 12. Abhandlung): Monographien zur türkischen Sprachgeschichte — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37674#0032
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W. Bang:


23. 3. alt. (mit -H-!) 'vergeßlich', tel.
leb. schor. bar. tob. kaz. und
p??p^cuw; küär. osm. -p'b?., tar. kumd.
unter diesem wird erwähnt MiMU'&m; kir.
5 4. bar. 'faul', kir. üWwgü^, kom. dschag. tar. drwed^,
kaz. ?W%cä'% und biMMcüM; osm. schor. ArmdAW sag. koib. e/hMjü/^
koib. ktscb. tara ?äi^^.sä/,'. Im QB ün^cüT; und kontami-
niert -c7% (34s Anm.).
Es sind deverbale Ableitungen, die zeigen, daß die Suffixe
10 nicht ganz einförmig auf die verschiedenen Mundarten verteilt sind.
In den einzelnen Mundarten treten sonst noch auf: kaz. ya&Mca)?
'klebrig', kaz. yu&Mp-ug 'ansteckend', kaz. klebrig, an-
steckend', kaz. alt. tel. palatal durch i/-
Umlaut bar. yüpsM?3&A%; katsch. osm. ]] schor.
15 äydsaT; 'biegsam' (unter diesem Worte auch eAAdAIA" ohne Dialekt-
angabe erwähnt), tel. 'was sich leicht biegen läßt, biegsam',
sag. [j kir. dAzM?Mä7;, kaz. d^räwcäT: 'mäkelig'
(vgl. mad. car^'mca^ mäkelig'). [] schor. p'arMcag, sag. koib. ktsch.
'widersetzlich, halsstarrig'; vgl. tel. mldMCäia, leb. madM&zg,
30 sag. 'zänkisch, hartnäckig, starrsinnig' und usw.
Wb. III 861—2, zkdaJcag usw. 883—4. ][ schor. tyuy/Ncat? = tel. ga-
Zu osm. -prm vgl. den Anhang. Semasiologisc.h auch osm. MJasyaM. ^an-
steckend^ zu 'sich vereinigen, anhaften' usw.; kaz. ypyif&m 'ansteckend' zu
ypp- yMg- ^hängen bleihen, ankleben (intr.)', wozu auch dschag. yMyay 'an-
35 steckend', tel. y^yMS 'das Hängenbleiben, die Ansteckung' usw. gehören.
b Im Teleutischen die Nebenform äy^7yp* *üy^y:fr; neben tel. p%yiHyM7-
'biegsam' steht sag. p%RüZc<%;, schor. = kaz. &öyö7üMc%% vgl. tel.
cöyMJyMr 'dehnbar' und cöy%?cnA Der Zweck von RADLOFF's Bemerkung, die
Wörter auf -yw seien meistenteils Schimpfwörter (Bull. Acad. St. Petersb. 1912,
30 759), ist mir nicht ganz klar. Diese Wörter entsprechen unseren auf -er
und es wird niemand einfallen zu behaupten, diese seien meist Schimpfwörter,
weil wir Pc)VeM7?K%er, TMrüyer als solche gebrauchen. Das Suffix wird
von Haus aus nur an Verbalstämme gefügt: <Hy7r, ahfMr;. yrfJayw; fofyM?*, h%-
MMyw; negativ wie dieses auch ^gamMay?^?-, i/arM7?myMr, ofyawMayw, ^mwayw;
35 ferner faypw*, Mäyib* ('brennbar'), 'klebrig', MpyM7*, 77y?T*, MsAä?* (Prob. 111
2, 53 <7?6cgw, das auch Prob. IV 133:3 vorliegt = 'schnell, flüchtig') usw. Dann
aber wurde -y?(r auch an Nomina gefügt; so schon kom. &oyM2yM?* (CG 183 'gu-
losus'), als Schimpfwort etwa'Freßsack'; dann giHyMr, yn^yMr (mitVokaleinschub?)
etwa 'Hundeseele', u. dgl.
40 Es ist also ^o^ywr fast synonym mit dem Nomen agentis uig. %ec?yM(%
(QB 126 n, S. 375); ich zerlege -yw daher in -yM-r, dessen -r u. a. mit dem des
Konditionals auf -sar -sa-r identisch sein wird. Weiteres siehe vorläufig bei
THOMSEN, Inscr. S. 117u, S. 151 Anm. 29 und KOsm § 56.
 
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