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Bang, Willy; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 12. Abhandlung): Monographien zur türkischen Sprachgeschichte — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37674#0039
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Monographien zur türkischen Sprachgeschichte.

39

Wir hätten also auch hier eine zwiefache Bildungsart: § 26.
a) Antritt des Formans an den reinen Stamm;
b) Antritt des Formans an ein aus dem Verbalstamm ab-
geleitetes Verbalnomen.
1. 2. 5
a) *&a?".9'äy, -sty, a) -Jag; g?a?*dJaM
b) &a?'a-sz b) wa?*a-AJag
"AatVa-sü
Werfen wir jetzt wieder die Frage auf, warum das Ostnaniscbe
-a-d^ag gebraucht, während die Abakan-Mundarten nur -d^a^ ver- 10
wenden, so ist die Antwort wohl die: es wurde -dJag an das
Verbalnomen auf -a an gefügt, weil dieses schon einer Anzahl von
Formen präsentisch-futurischer Bedeutung zugrunde lag: a?adJag
weil man u%a, ahW<!', aAtrag, j*a^a&^'A>a%o?* hatte.
Ist diese Auffassung richtig, so dürfen wir umgekehrt in ihr 15
wohl auch den Beweis erblicken, daß a7aAJag in der Tat aus dem
Verbalnomen a^a und dem Formans -düag zusammengesetzt ist.
Wenn die osm. negativen Futura nicht trügerisch, d. h. mit
anderen Worten, wenn sie nicht neuere Bildungen sind, so müssen
sie ebenfalls vom Verbalnomen abgeleitet werden: aFa: aGa-dJag20
und ebenso aGwa-t/-a: aüwa-y-a-dJagd)
§ 27. Über die Herkunft des Formans -Azag habe ich einst-
weilen folgendes zu bemerken: Wenn der lange Vokal, der im
Altaisch-Teleutischen in den meisten Wörtern dieser Gruppe auftritt,
berechtigt ist, so wird -Jäg aus einem primären und einem sekun- 25
dären Formans zusammengesetzt sein; für letzteres könnte man an
-gar? (vgl. § 23 und die dort gegebenen Beispiele) denken: -cäg<f
*-J'?'gag *-J'hf%g -Jag -Jag? Doch scheint -gag selbst ur-
wird. Ebenso ist wohl dschag. <7<Mst (SuL.-EuN. 69), osm. Anzug, Kleid' auf
ein älteres ton oder dgl. zurückzuführen. Neben krm. Ühö- "rauchen, 30
dampfen' — kir. tMtö- = tel. usw. tüctü- - alt. leb. stellt osm. tnt-, in
derselben Bedeutung; hiervon dann dschag. tRtsi "Nebel, Rauch' (SuL.-KuN. 200)
= osm. krm. tntsn 'Räucherung; Räuchergefäß', osm. aatsü 'Räucherung, Parfüm',
bei denen ursprünglich wohl auch noch ein Nomen folgte, weil die Grundbedeutung
'(zum) Räuchern' gewesen ist. Zum Antritt des Pronomens an dcms; (buijingig) 35
wird auf Fälle wie osm. 'Zeit meines Austretens' verwiesen
werden dürfen.
*) Im Gagausischcn liegen Kürzungen vor: Prob. XSSio <gjg
wird nicht einstürzen', 9216 üVnmoyrfFöot 'ich werde nicht weinen', 282u
'ich werde nicht tun'. Vgl. die krimtatar. Formen oben S. 22 Anm. 2. 40
 
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