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Hausrath, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 2. Abhandlung): Achiqar und Aesop: das Verhältnis der orientalischen zur griechischen Fabeldichtung — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37664#0033
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Achiqar und Aesop.

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(dem Jäger Lidzbarski) rettet, aber (und Smend) mit seiner
Stimme seine Genossen ins Netz bringt.
Smend: „vgl. dazu Aes.341... und Aes. 356...; vgl. auch
Babr. 138.“ ln Wirklichkeit liegen- zwei Babriusfabeln vor —
Babr. 124 = Aes. 341, auch bei Halm nach Versen abgesetzt!,
und Babr. 138 von Crusius u. a. aus Aes. 356 rekonstruiert. Bei-
des sind ausgeführte Fabeln, wobei in der ersten das Rebhuhn
vom Vogelsteller begnadigt, in der zweiten moralisch gefärbten
gerade wegen seiner Treulosigkeit getötet wird. Aber was haben
beide mit Achiqar zu tun, wo wie Smend selbst hervorhebt, keine
Fabel vorliegt, sondern nur das Rebhuhn als Bild des Verräters
gebraucht wird ? Gemeinsam ist nur die Verwendung des Reb-
huhns — wenn dieses überhaupt bei Achiqar genannt war, siehe
den Text! — als Lockvogel, was wie Smend selbst belegt, „eine
auch den Griechen bekannte Art des Vogelfangs“ war.
6. Ach. Syr. 125 (Nöld. S. 48. 21); Babr. 153 (IV).
„M ein Sohn, der Hund, der das Wildpret anfrißt (von seiner
Jagdbeute frißt Smend), wird den Wölfen zur Beute (ein Teil
der Wölfe Smend). „Vgl. dazu Babr. 153 den Hund, der seinem
Herrn entläuft, um für sich zu jagen, dabei fett wird, aber auch
stets in Lebensgefahr vor den Wölfen und Bären ist.“ In Wirk-
lichkeit handelt es sich in der Babriusparaphrase um einen zu
Kämpfen gegen Bären und Löwen in der Arena dressierten wohl-
genährten Hund, der dann kurz vor Beginn der Vorstellung aus
Angst ausreißt und anderen Hunden seine Geschichte erzählt.
Diese trösten sich darüber, daß sie selbst magerer sind als jener,
damit, daß sie nicht mit wilden Tieren zu kämpfen brauchen.
Also ganz andere Fabel, wie die Arena beweist, aus später Zeit,
in der vom „von der Jagdbeute fressen“ überhaupt nicht die
Rede ist.
7. Ach. Syr. S. 109 no. 75 (Nöld. S. 45. 75, aus der Mahn-
predigt, nicht aus der Strafrede); Aes. 410 (IV); Babr. 188 (III).
Mein Sohn, stecke dir keinen goldenen Siegelring an die
Hand, während du nichts hast (wenn er dir nicht gehört Smend,
vgl. aber die Anmerkung bei Nöldeke!), damit die Toren dich
nicht auslachen. — Die slavische Version hat dann noch: Wenn
du kein eigenes Pferd hast, reite nicht auf einem fremden. Wenn
es erlahmt, wirst du ausgelacht werden. Die armenische verbindet

Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1918. 2.Abh.

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