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Pagenstecher, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 1. Abhandlung): Über das landschaftliche Relief bei den Griechen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37678#0036
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Rudolf Pagenstecher:

in diesem Falle genauer gesagt, das idyllische Bild, zuerst bringt,
während die Vasenmalerei davon noch nichts weiß ? Erkennt
man nicht aus diesen Beobachtungen, daß nicht die Malerei die
Führerin der Reliefkunst war, sondern daß es der neue Geist
einer neuen Zeit ist, der die selbstgeschmiedeten Fesseln der Relief-
bildnerei sprengt und aus dem Weihrelief mit starkem Entschluß
das nur um seiner selbst willen erdachte idyllische Relief schafft ?


Abb. 1. Calenische Reliefschale. Capua, Museo Campano.

Die Form der Schale, auf deren Boden sich das ländliche
Opfer befindet, gehört zu den älteren Formen calenischer Keramik
und wird bereits am Ausgang des IV. Jahrhunderts für die sogen.
Arethusaschalen verwendet69. Man kann mit ziemlicher Sicherheit
behaupten, daß das Gefäß dem 3. Jahrhundert angehört, welches
zugleich die Blütezeit der calenischen Keramik gewesen ist. Denn
obwohl diese Fabriken auch noch später gearbeitet, ja sogar ver-
einzelt Reliefschalen noch in römischer Zeit hergestellt haben,
gehört doch die Hauptmasse der Keramik in das 3. und den An-
69 Calenische Reliefkeramik S. 127; die richtige Datierung gab Koertk
Gott. gel. Anz. 1913, 5, S. 259.
 
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