16 Christian Bartholomae:
treter der Dreischar genannt wird; Sayanas Erläuterung zur
Stelle besagt^ vibhvä sei: sudhanvanah putrah cder Sohn des Su-
clhanvan — die Ebhavak werden im RV. öfters saudhanvandsah
genannt —, und Grassmann RVübers. 2. 361, Ludwig Rigv. 2.
412, 5. 331, sowie Roth ZDMG. 48. 677 haben sich ihm ange-
schlossen. Bei Wörtern, die eine Person bezeichnen und darum
häufig im Vokativ gebraucht werden, kann die Betonung des Vok.
Sing, auf der ersten Silbe leicht einen bestimmenden Einfluß ge-
winnen, und zwar wird sich dieser Einfluß in erster Linie auf
den Nom. Sing, erstrecken ; so hat der griech. Nom. Sing, pf)Tr|p
nach dem Vok. Sing, den Hauptton auf der ersten Silbe gegen-
über ai. mätd, lit. mote (ahd. muoter mit G), aber der Akk. Sing,
lautet jur)iepa; vgl. Brugmann-Thumb a, 0. 180[; anders freilich
Vendryes MSL. 13. 139]. Entsprechend fasse ich das Verhältnis
von ai. vibhvdna Instr. Sing., vibhväne Dat. Sing, zu vibhvä Nom.
Sing. [Es sei übrigens erwähnt, daß die Betonung der aind.
cm-Stämme sehr schwankend ist; vgl. Whitney Gr.2 § 160. Zur
Herkunft des Worts vibhvan- vergleiche man Brugmann Grdr.2
2 a. 299.]
21. Im übrigen halte ich es keineswegs für geboten, für rätha
iva . . . vibhväne Tcrtäh, so wie es Roth wollte (s. § 16), eine syn-
taktische Absonderlichkeit anzunehmen. Man kann einfach über-
setzen: „wie der Wagen . . ., der für Vibhvan gefertigte“; d. h.
für Vibhvan und seine Gefährten, die Rbliavah (s. § 17). [Der
Dat. comm. bei Tcrnpti rer macht’ ist ja ganz gewöhnlich; man
beachte insbesondere wegen der Ähnlichkeit des Inhalts RV. 10.
39. 12 : rdtham yäm väm rbhdvas cahrür asvinä „den Wagen, den
euch die Ebhavah gefertigt haben, ihr Asoinau“. | Gemeint ist
damit der Wagen, in dem sie selber fahrend gedacht sind, (vgl.
RV. 4. 33. 1, 37. 4, 7. 48. 1), den sie selbstverständlich auch selber
für sich gebaut haben, und der nicht minder kunstfertig ist als
jener mehrfach gerühmte Wagen, den ihnen nach RV. 1. 20. 3, 10.
39. 12 die Asvinau verdanken. — —
22. Nach dem allen, meine ich, wird man zugeben müssen,
daß es mit dem Ansatz eines indischen oder arischen Infinitiv-
ausgangs -anal gar schwach bestellt ist. Auch wenn wirklich ai.
dävdne und gAw. vidvanoi ihrer Eutstehung nach dav-äne, vulv-
anöi geteilt werden müßten, wie Wiedemann wollte (§ 13), so wären
sie doch nicht fähig gewesen, für die Verbreitung des Infinitiv-
ausgangs -anai zu wirken, da sie sich dem Sprachempfinden ^selbst-
treter der Dreischar genannt wird; Sayanas Erläuterung zur
Stelle besagt^ vibhvä sei: sudhanvanah putrah cder Sohn des Su-
clhanvan — die Ebhavak werden im RV. öfters saudhanvandsah
genannt —, und Grassmann RVübers. 2. 361, Ludwig Rigv. 2.
412, 5. 331, sowie Roth ZDMG. 48. 677 haben sich ihm ange-
schlossen. Bei Wörtern, die eine Person bezeichnen und darum
häufig im Vokativ gebraucht werden, kann die Betonung des Vok.
Sing, auf der ersten Silbe leicht einen bestimmenden Einfluß ge-
winnen, und zwar wird sich dieser Einfluß in erster Linie auf
den Nom. Sing, erstrecken ; so hat der griech. Nom. Sing, pf)Tr|p
nach dem Vok. Sing, den Hauptton auf der ersten Silbe gegen-
über ai. mätd, lit. mote (ahd. muoter mit G), aber der Akk. Sing,
lautet jur)iepa; vgl. Brugmann-Thumb a, 0. 180[; anders freilich
Vendryes MSL. 13. 139]. Entsprechend fasse ich das Verhältnis
von ai. vibhvdna Instr. Sing., vibhväne Dat. Sing, zu vibhvä Nom.
Sing. [Es sei übrigens erwähnt, daß die Betonung der aind.
cm-Stämme sehr schwankend ist; vgl. Whitney Gr.2 § 160. Zur
Herkunft des Worts vibhvan- vergleiche man Brugmann Grdr.2
2 a. 299.]
21. Im übrigen halte ich es keineswegs für geboten, für rätha
iva . . . vibhväne Tcrtäh, so wie es Roth wollte (s. § 16), eine syn-
taktische Absonderlichkeit anzunehmen. Man kann einfach über-
setzen: „wie der Wagen . . ., der für Vibhvan gefertigte“; d. h.
für Vibhvan und seine Gefährten, die Rbliavah (s. § 17). [Der
Dat. comm. bei Tcrnpti rer macht’ ist ja ganz gewöhnlich; man
beachte insbesondere wegen der Ähnlichkeit des Inhalts RV. 10.
39. 12 : rdtham yäm väm rbhdvas cahrür asvinä „den Wagen, den
euch die Ebhavah gefertigt haben, ihr Asoinau“. | Gemeint ist
damit der Wagen, in dem sie selber fahrend gedacht sind, (vgl.
RV. 4. 33. 1, 37. 4, 7. 48. 1), den sie selbstverständlich auch selber
für sich gebaut haben, und der nicht minder kunstfertig ist als
jener mehrfach gerühmte Wagen, den ihnen nach RV. 1. 20. 3, 10.
39. 12 die Asvinau verdanken. — —
22. Nach dem allen, meine ich, wird man zugeben müssen,
daß es mit dem Ansatz eines indischen oder arischen Infinitiv-
ausgangs -anal gar schwach bestellt ist. Auch wenn wirklich ai.
dävdne und gAw. vidvanoi ihrer Eutstehung nach dav-äne, vulv-
anöi geteilt werden müßten, wie Wiedemann wollte (§ 13), so wären
sie doch nicht fähig gewesen, für die Verbreitung des Infinitiv-
ausgangs -anai zu wirken, da sie sich dem Sprachempfinden ^selbst-