Christian Bartholomae:
verhalten, so auch die pamirischen Wörter für 'eigen5 PDs. xu, PDs.*
w. xü zu PDyd. xve. Während dies aus iran. *huai&i° entsprungen
ist (s. § 6), gehen jene auf *]iua&i° zurück.
12. Und die gleiche Verschiedenheit begegnet uns endlich
auch im Vorderstück der ossetischen Wörter woss. xucau, ooss. xi-
cau 'Gott’ und woss. xecau, ooss. xlcau 'selbst; Herr5, die doch
kaum voneinander getrennt werden können. Für das letztere
Paar hat bereits Miller SprdOss. 52, IF. 21. 334 richtig ein iran.
*Jiuai2i° vorausgesetzt und sich wegen ihrer Bedeutung auf das
gAw. xvai$ya- berufen; s. auch oben § 6 zu ooss. mäxtcän 'mir
selbst5, usw. Aber auffällig ist bei dem ersten Wortpaar die Be-
deutung 'Gott5 und bei beiden der Ausgang -au. Miller sagt
freilich, IF. 21. 334, es liege darin das 'bekannte Suffix5 vor, und
verweist dafür auf SprdOss. 92 f., Nu. 21. Allein was wir da über
-au lesen, paßt schlecht auf xucau 'Gott5. Das oss. au geht in den
sicher bestimmbaren Fällen auf iran. äu zurück; s. Miller a. 0.
21, Nu. 3 und Hübschmann OssSpr. 75 f. Danach läßt sich für
xucau "Gott5 mit -c- = -Ff, s. § 6, ein iran. *hua&iäy,° voraussetzen.
Das aber erinnert auffallend an das msoghd. (ms., msS., msU.)
xvatäv, das in den christlichen Texten immer vor dem Namen
Jesus erscheint, öfters vor dem Wort für Gott baj, mit dem zu-
sammen es zu Matth. 21. 42, Luk. 1. 66, 76 KÜptoq, zu Luk. 1. 68
Kupioq ö Feoc; übersetzt, und weiter auch an das mpT. xvadävan,
das in den manichäischen Texten als Bezeichnung oder Beiwort
des Mäni dient, sowie M 475 v. 16 in der AViedergabe von
Matth. 25. 37 als Übersetzung von KÜpioc;; vgl. über die Herkunft
der Wörter Meillet MSL. 17. 109 ff. Das zweite AVortpaar be-
deutet nicht nur 'selbst5, sondern auch 'Herr5. Von da aber zu
Gott führt ein kurzer Weg. Sollten nicht die oben verzeichneten
ossetischen Wörter auf einer Vermengung der alten Wörter für
'selbst5: Jiuai&i0 und für'Selbstherrscher5: *huatäu beruhen, so zwar,
daß das AVort für 'Gott5 sein inlautendes c, das für 'selbst; Herr5
seinen Ausgang vom andern eingetauscht hat? Daß man beim
Gebrauch von (soglid.) xvatäv an das AVort für 'selbst5 xvat (s. Gau-
thiot GrSogd. 149) gedacht hat, das scheint mir durch das von
Meillet a. O. 111 als 'enigmatique5 bezeichnete msS. XYP05VNT,
d. i. xepaftavanä 'KÜpioc;5 verbürgt zu sein, das Gegenstück des
mpT. xvadävan; es ist darin einfach das xvat von xvatäv 'KÜpioc;',
das man in xvat-äv zerlegt hat, durch das mit xvat gleichbedeu-
tende xepafr 'selbst5 ersetzt worden.
verhalten, so auch die pamirischen Wörter für 'eigen5 PDs. xu, PDs.*
w. xü zu PDyd. xve. Während dies aus iran. *huai&i° entsprungen
ist (s. § 6), gehen jene auf *]iua&i° zurück.
12. Und die gleiche Verschiedenheit begegnet uns endlich
auch im Vorderstück der ossetischen Wörter woss. xucau, ooss. xi-
cau 'Gott’ und woss. xecau, ooss. xlcau 'selbst; Herr5, die doch
kaum voneinander getrennt werden können. Für das letztere
Paar hat bereits Miller SprdOss. 52, IF. 21. 334 richtig ein iran.
*Jiuai2i° vorausgesetzt und sich wegen ihrer Bedeutung auf das
gAw. xvai$ya- berufen; s. auch oben § 6 zu ooss. mäxtcän 'mir
selbst5, usw. Aber auffällig ist bei dem ersten Wortpaar die Be-
deutung 'Gott5 und bei beiden der Ausgang -au. Miller sagt
freilich, IF. 21. 334, es liege darin das 'bekannte Suffix5 vor, und
verweist dafür auf SprdOss. 92 f., Nu. 21. Allein was wir da über
-au lesen, paßt schlecht auf xucau 'Gott5. Das oss. au geht in den
sicher bestimmbaren Fällen auf iran. äu zurück; s. Miller a. 0.
21, Nu. 3 und Hübschmann OssSpr. 75 f. Danach läßt sich für
xucau "Gott5 mit -c- = -Ff, s. § 6, ein iran. *hua&iäy,° voraussetzen.
Das aber erinnert auffallend an das msoghd. (ms., msS., msU.)
xvatäv, das in den christlichen Texten immer vor dem Namen
Jesus erscheint, öfters vor dem Wort für Gott baj, mit dem zu-
sammen es zu Matth. 21. 42, Luk. 1. 66, 76 KÜptoq, zu Luk. 1. 68
Kupioq ö Feoc; übersetzt, und weiter auch an das mpT. xvadävan,
das in den manichäischen Texten als Bezeichnung oder Beiwort
des Mäni dient, sowie M 475 v. 16 in der AViedergabe von
Matth. 25. 37 als Übersetzung von KÜpioc;; vgl. über die Herkunft
der Wörter Meillet MSL. 17. 109 ff. Das zweite AVortpaar be-
deutet nicht nur 'selbst5, sondern auch 'Herr5. Von da aber zu
Gott führt ein kurzer Weg. Sollten nicht die oben verzeichneten
ossetischen Wörter auf einer Vermengung der alten Wörter für
'selbst5: Jiuai&i0 und für'Selbstherrscher5: *huatäu beruhen, so zwar,
daß das AVort für 'Gott5 sein inlautendes c, das für 'selbst; Herr5
seinen Ausgang vom andern eingetauscht hat? Daß man beim
Gebrauch von (soglid.) xvatäv an das AVort für 'selbst5 xvat (s. Gau-
thiot GrSogd. 149) gedacht hat, das scheint mir durch das von
Meillet a. O. 111 als 'enigmatique5 bezeichnete msS. XYP05VNT,
d. i. xepaftavanä 'KÜpioc;5 verbürgt zu sein, das Gegenstück des
mpT. xvadävan; es ist darin einfach das xvat von xvatäv 'KÜpioc;',
das man in xvat-äv zerlegt hat, durch das mit xvat gleichbedeu-
tende xepafr 'selbst5 ersetzt worden.