Das mandäische Buch des Herrn der Größe.
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tcoi, ol [X7] tou; sauxoav -oivocc, l'aacn, jASTayvoicrovTai, yuxTTjV xat, axsvd-
Eouoi, touc S’ s[i.ol 7r£Lo'a)'£VTa^ aRovioup cpoXa^o1. Der vom.
Geiste der israelitischen Prophetie durchwehte Täufer kann
nicht wie jene heidnischen Gegenbilder sich selbst die Rolle
jenes Gottgesandten zuschreiben, er will dessen Nahen nur ankün-
digen; aber die Vorstellungen, die er von seinem Werk hat, sind
die gleichen. So kann auch die Celsus-Stelle dazu dienen, den
Ansatz der mandäischen Apokalypse und ihre Verbindung mit
Johannes dem Täufer weiter zu sichern. Es ist wichtig, daß da-
mals diese gesteigerte Vorstellung von dem Gottgesandten im
Volke lebt. Der Verfasser der Evangelienquelle Q muß sich mit ihr
auseinandersetzen. So gibt er in voller Ausführlichkeit diese aus
nichtchristlicher Quelle entnommene Schilderung der Prophe-
zeiungen des Johannes und setzt ihr dann die Erfüllung durch
Jesus entgegen, indem er auch sie als in der gleichen heiligen
Tradition gewreissagt schildert. Das ist Polemik gegen eine fort-
bestehende Johannes-Gemeinde.
Die Vermutung, daß wir in so späten und wunderlichen
Stücken wrie Johannesbuch cap. 76 es ist, doch auch Reste alter
Tradition haben, muß und soll auf starkes Mißtrauen stoßen, muß
aber, damit sie voll geprüft werde, zunächst bis in ihre Konsequen-
zen verfolgt und darauf untersucht werden: gibt sie für bisher uner-
klärbare Schwierigkeiten eine einfache Lösung ? Ich habe früher für
die Datierung der alten Apokalypse auf die ähnlich judenfeindliche
Stimmung in der Stephanosrede der Apostelgeschichte verwiesen.
Ich verweise jetzt auf ihre Einführung 6, 13: eorrjoav tz [xdpTopa<;
iouSoG Xeyovxac • 6 dvß-pco-op oütoc ou Tcaüsxai pyjxaxa XaAtov
xaxd tou totcou tou ayiou xal tou vojaou • axzjxoafxev ydp aöxou
ksyovTop öxt, ’Itjcoui; 6 Na^oopalo^ oüto<; xaxaXuast, xöv totuov
toutov xal aXXd^st, toc e-9-7), d jcapsSorxsv 'qij.iv Mcougt]^. Der
Verfasser nennt das Zeugnis falsch; es überträgt, wie wir jetzt
annehmen wüirden, die Prophezeiung der Johannesjünger auf den
Christusgläubigen, weil man in Jesus den Enös sieht. Die Tötung
von Johannesjüngern auf Grund dieses Vorwurfes wird immer
glaublicher. Doch wir können weiter gehen. Der Verfasser dieses
1 Auf die indirekte Bestätigung, die Joh. 8, 42ff. bietet, wenn er die
•Juden auf die Worte Jesu ey^ Y«P ex tou -9-soü sV/)X&ov xai. yjxco, ouSe
yap s[xauxoü sXvfAoha, äXX' exeivoc, [is aTteaxeiXev und lav tic, xöv suov
Xoyov x7]pif](Ty], h-avaxov ot> g7] -8-ewp'yjan sic, xöv alSva antworten läßt SagapsiTTji;
sl au, xal Satpovtov sys',?, habe ich schon Poimandres S. 223, 2 hingewiesen.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1919. 12. Abh.
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Eouoi, touc S’ s[i.ol 7r£Lo'a)'£VTa^ aRovioup cpoXa^o1. Der vom.
Geiste der israelitischen Prophetie durchwehte Täufer kann
nicht wie jene heidnischen Gegenbilder sich selbst die Rolle
jenes Gottgesandten zuschreiben, er will dessen Nahen nur ankün-
digen; aber die Vorstellungen, die er von seinem Werk hat, sind
die gleichen. So kann auch die Celsus-Stelle dazu dienen, den
Ansatz der mandäischen Apokalypse und ihre Verbindung mit
Johannes dem Täufer weiter zu sichern. Es ist wichtig, daß da-
mals diese gesteigerte Vorstellung von dem Gottgesandten im
Volke lebt. Der Verfasser der Evangelienquelle Q muß sich mit ihr
auseinandersetzen. So gibt er in voller Ausführlichkeit diese aus
nichtchristlicher Quelle entnommene Schilderung der Prophe-
zeiungen des Johannes und setzt ihr dann die Erfüllung durch
Jesus entgegen, indem er auch sie als in der gleichen heiligen
Tradition gewreissagt schildert. Das ist Polemik gegen eine fort-
bestehende Johannes-Gemeinde.
Die Vermutung, daß wir in so späten und wunderlichen
Stücken wrie Johannesbuch cap. 76 es ist, doch auch Reste alter
Tradition haben, muß und soll auf starkes Mißtrauen stoßen, muß
aber, damit sie voll geprüft werde, zunächst bis in ihre Konsequen-
zen verfolgt und darauf untersucht werden: gibt sie für bisher uner-
klärbare Schwierigkeiten eine einfache Lösung ? Ich habe früher für
die Datierung der alten Apokalypse auf die ähnlich judenfeindliche
Stimmung in der Stephanosrede der Apostelgeschichte verwiesen.
Ich verweise jetzt auf ihre Einführung 6, 13: eorrjoav tz [xdpTopa<;
iouSoG Xeyovxac • 6 dvß-pco-op oütoc ou Tcaüsxai pyjxaxa XaAtov
xaxd tou totcou tou ayiou xal tou vojaou • axzjxoafxev ydp aöxou
ksyovTop öxt, ’Itjcoui; 6 Na^oopalo^ oüto<; xaxaXuast, xöv totuov
toutov xal aXXd^st, toc e-9-7), d jcapsSorxsv 'qij.iv Mcougt]^. Der
Verfasser nennt das Zeugnis falsch; es überträgt, wie wir jetzt
annehmen wüirden, die Prophezeiung der Johannesjünger auf den
Christusgläubigen, weil man in Jesus den Enös sieht. Die Tötung
von Johannesjüngern auf Grund dieses Vorwurfes wird immer
glaublicher. Doch wir können weiter gehen. Der Verfasser dieses
1 Auf die indirekte Bestätigung, die Joh. 8, 42ff. bietet, wenn er die
•Juden auf die Worte Jesu ey^ Y«P ex tou -9-soü sV/)X&ov xai. yjxco, ouSe
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Xoyov x7]pif](Ty], h-avaxov ot> g7] -8-ewp'yjan sic, xöv alSva antworten läßt SagapsiTTji;
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Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1919. 12. Abh.
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